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35. Stolpersteinverlegung: 25 neue Gedenksteine

25 neue Gedenksteine an 13 Orten in Magdeburg – Die Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Magdeburg“ hatte für den 26. September 2022 zur Verlegung eingeladen. Die Steine sollen an verschleppte und ermordete Menschen Magdeburgs erinnern. Zur 35. Verlegung wurde erstmals auch der Menschen gedacht, die die NS-Verfolgung überlebten.

Erstmals Gedenken an Überlebende der Verfolgung

Eine Besonderheit der 35. Stolpersteinverlegung sind die Steine der Familie Hagen. Der Enkel der in die USA geflohenen Familie meldete sich bei Gunter Demnig, dem Initiator der „Stolpersteine“. Er äußerte den Wunsch, mit den Gedenksteinen an die Leidensgeschichte seiner Familie, die der Ermordung durch die Nationalsozialisten entging, zu erinnern. Für die Stolpersteinverlegung war er persönlich anwesend.

In der Ernst-Lehmann-Straße wurde ein Stein zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordete Hermine Katzenstein verlegt. Hermine Katzensteins Enkelin aus dem Jerichower Land war zur Verlegung anwesend. Ihr Vater, Hermine Katzensteins Sohn, entging mit seiner Familie dank seiner nicht-jüdischen Ehefrau einem solchen Schicksal. Er blieb trotz Verfolgung in Magdeburg. Außerdem führte die Verlegung weiterer Stolpersteine am 26. September 2022 in verschiedene Magdeburger Stadtteile: Vom Werder über die Alte Neustadt, die Altstadt bis nach Stadtfeld-Ost.

Gunter Demnig ließ bei der Verlegung mit der Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Magdeburg“ und den Angehörigen der Opfer unter Begleitung des Tiefbauamtes Magdeburg die jeweiligen Steine in die Gehwege ein. Zu jeder Person wurden die, zuvor teils monatelang durch Reimund Dehmlow recherchierten, biographischen Informationen verlesen. Es folgten eine Blumenniederlegung und eine Schweigeminute.

Magdeburgs Bürgermeisterin Stieler-Hinz mit einer Rose zur Stolpersteinverlegung
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© Landeshauptstadt Magdeburg
Zur 35. Stolpersteinverlegung in Magdeburg wird eine Biographie verlesen
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Gunter Demnig ließ die Mahnmale zur 35. Stolpersteinverlegung in Magdeburg ein
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Hintergrund zur Stolpersteinverlegung

Auf der Messingoberfläche der Gedenksteine sind die Namen und biografische Daten der Opfer, der Zeitpunkt der Deportation und der Deportationsort eingraviert. Seit 1997 setzt der Kölner Künstler Gunter Demnig diese zehn mal zehn Zentimeter großen Betonquader mit eingelassener Messingplatte in den Boden vor ehemalige Wohnhäuser und Wirkungsstätten von Opfern des Nationalsozialismus. Finanziert werden die Erinnerungsmale ausschließlich durch Spenden. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Magdeburg“ danken einmal mehr allen Unterstützenden der Aktion.

Für Fragen und weitere Informationen zu den Stolpersteinen sind die Mitarbeitenden des Kulturbüros der Stadtverwaltung. Telefon: 0391 540 2134

Einen regelmäßig aktualisierten Stadtplan mit den Orten der Stolpersteine und weitere Informationen gibt es unter Stolpersteine Magdeburg.