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Der Kaiser

Der Herrscher Otto I.

Immer wieder musste Otto I. sich gegen Widersacher behaupten. Zu seinen Kontrahenten zählten nicht nur mächtige Adlige, sondern auch Mitglieder der eigenen Familie.

Magdeburg und Otto – fast hätte der Lauf der Geschichte diese symbiotische Allianz noch verhindert. Denn der Auftakt zur langen Regentschaft des städtischen Namenspatrons verlief alles andere als harmonisch. Zahlreiche Widersacher machten ihm den Thron streitig. Wären Otto nicht die Durchsetzungskraft und das Geschick beschieden gewesen, die ihm später den Titel »der Große« eintragen sollten, hieße Magdeburg heute vielleicht nicht Ottostadt. Sondern wäre nach Heinrich-, Eberhard- oder sogar Giselbert benannt. Aber der Reihe nach:

Ottos große Stunde schlägt am 7. August 936. In Aachen haben sich die Stammesherzöge des Reiches versammelt, um den 23-jährigen Sachsen zum König zu krönen. Es ist eine prachtvolle Zeremonie, alles was Rang und Namen hat ist dabei. Otto tritt an der letzten Ruhestätte Karls des Großen die Nachfolge seines Vaters Heinrich an, der im Jahre 919 als erster Sachse auf dem fränkischen-karolingischen Königsthron Platz genommen hatte.
Die lieben Verwandten: Teile der eigenen Familie wenden sich gegen Otto

Und dennoch: Der Glanz der Thronbesteigung verblasst rasch. Überall brechen Aufstände aus, konkurrierende Herrschaftsansprüche werden mit Waffen geltend gemacht. Da ist zum einen Konrads Sippe, die vor Heinrich die Geschicke im Reich bestimmt hatte. Da sind zum anderen die eigenen Familienmitglieder – vor allem Ottos Brüder und der eigene Sohn fühlen sich zurückgesetzt.

Ursache der Zwietracht ist ein Bruch mit alten Gepflogenheiten, den bereits Ottos Vater eingeleitet hatte: Heinrich wollte das königliche Erbe nicht mehr unter sämtlichen männlichen Nachfahren teilen, sondern auf den erstgeborenen Sohn übertragen. Aber auch Otto selbst trägt zu den Streitigkeiten bei, indem er das Mitspracherecht des Adels beschneidet. Am Ende geht Otto zwar als Sieger aus den Scharmützeln hervor – es wird aber auch deutlich, dass das Königtum auf unsicheren Füßen steht.


Auf Expansionskurs: Burgund und Italien geraten unter ottonische Herrschaft

Den Beinamen »der Große« erwirbt sich Otto 955, als er die Ungarn auf dem Lechfeld besiegt. Das stabilisiert nicht nur seine Herrschaft, sondern verschafft ihm auch einen prominenten Platz in den Geschichtsbüchern. Sieben Jahre später wird Otto in Rom der erste Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Magdeburg ist das Ziel – auch auf Ottos letzter Reise

Im Mai 973 stirbt eine der herausragenden Herrschergestalten des Mittelalters nach 37 ereignisreichen Regierungsjahren. 30 Tage dauert der prunkvolle Leichenzug, an dessen Ende die sterblichen Überreste des Ottonen beigesetzt wurden – natürlich im Magdeburger Dom.

Erfahren Sie hier mehr über das außergewöhnliche Leben Ottos I und warum Magdeburg für ihn eine ganz besondere Rolle spielte:

Otto der Große in Europa

Ottos Metropole