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Spatenstich: Offizieller Baustart für den Strombrückenzug

Das Großbauvorhaben „Ersatzneubau Strombrückenzug“ ist am 24. Februar mit dem symbolischen ersten Spatenstich offiziell in die Bauphase gestartet. Oberbürgermeister Dr. Trümper, Verkehrsminister Webel sowie der Vertreter der Bau-Arge Jörg Laue von Hochtief Infrastructure konnten zahlreich erschienene interessierte Gäste begrüßen. Auch das Wetter blieb, im Gegensatz der vorherigen Tage, angenehm trocken und windstill und gestaltete den abschließenden Aufenthalt an der Gulaschkanone kurzweilig und angenehm.

Logistische Herausforderung für enorme Entlastung notwendig

„Ich freue mich sehr, dass der Bau der dringend benötigten Elbquerung endlich beginnen kann“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper während des feierlichen Baubeginns.

Die Errichtung der Pylonbrücke als Ersatzbau für die beim verheerenden Hochwasser 2013 stark beschädigten Anna-Ebert-Brücke sei längst überfällig, so der Oberbürgermeister. Der Neubau ist hochwassersicher, leistungsfähig und zukunftsorientiert.

Er wies zudem darauf hin, dass die Magdeburger Bevölkerung während einzelner Bauphasen zwar mit Straßensperrungen und Umleitungen zu rechnen habe; dafür aber für alle Beteiligten nach der Fertigstellung eine enorme Entlastung eintrete:

„Die Errichtung des Ersatzneubaus ist für viele Bürger*innen und insbesondere für die Anwohner eine große logistische Herausforderung. Durch eine langfristige Verkehrsplanung werden wir aber auch diese Herausforderung gemeinsam meistern. Am Ende der Baumaßnahme wird uns ein Strombrückenzug zur Verfügung stehen, der dem hohen Verkehrsaufkommen einer modernen Landeshauptstadt gerecht wird und vor allem hochwassersicher ist.“

Minister Webel, Oberbürgermeister Dr. Trümper und Jörg Laue beim Spatenstich
R. Quickenstedt, U. Heiland, J. Laue, OB Dr. Trümper, Verkehrsminister T. Webel
Besuchermenge und Medienvertreter bei der Rede zum symbolischen Spatenstich

Auch Verkehrsminister Thomas Webel betonte die Bedeutsamkeit der Erweiterung der Strombrücke:

„Heute ist ein guter und wichtiger Tag für Magdeburg, an dem nun endlich mit dem Bau einer weiteren leistungsfähigen Elbquerung begonnen werden kann“, sagte Webel beim feierlichen ersten Spatenstich.

Der Strombrückenzug sei sowohl für den innerstädtischen als auch für den überregionalen Verkehr von großer Bedeutung. Er binde Ostelbien ans Zentrum an, müsse dabei den öffentlichen Nahverkehr aufnehmen und zugleich große Verkehrsmengen aus dem Umland flüssig durch die Landeshauptstadt führen.

„Der Bau dieser wichtigen Ost-West-Achse ist sehr anspruchsvoll; nicht zuletzt, da hier an der Elbe naturschutzfachlichen Belangen in besonderer Weise Rechnung getragen werden muss“, unterstrich Webel die großen Herausforderungen für Planer*innen und Bauleute der neuen Elbquerung.

Bauhelme auf einem Tisch vor Baugroßgeräten und dem Projektschild
Schubkarre vor und Spaten im Sandhaufen vor dem offiziellen Baubeginn
Oberbürgermeister Dr. Trümper im Interview mit dem MDF1
Viele Medienvertreter im Interview mit Oberbürgermeister Dr. Trümper
Spaten im Sandhaufen vor Baugroßgeräten für den neuen Strombrückenzug
Zahlreiche Gäste vor wehenden Fahnen zum Baustart des neuen Strombrückenzuges

Nach dem im Januar 2018 beginnenden Bieterstreit im Vergabeverfahren um den neuen Brückenzug beschloss der Magdeburger Stadtrat im Juni 2019, dass die Bietergemeinschaft um Hochtief mit dem Großbauprojekt beauftragt wird. Die sogenannte Bau-Arge setzt sich zusammen aus den Unternehmen Hochtief, SEH und Kemna, die im Projekt jeweils unterschiedliche Aufgaben zum Ingenieurbau der neuen Brücken, zum Stahlbau sowie zum Straßen- und Tiefbau übernehmen. Auf Seiten der Auftraggeber sind neben der Landeshauptstadt Magdeburg die SWM/ AGM sowie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung vertreten.

Bereits im vergangenen Jahr sind bauvorbereitende Arbeiten angelaufen, so wurde zum Beispiel die gesamte Fläche der Baustelle eingerichtet. In diesem Monat wurde zudem damit begonnen, mit Rüttelstopfsäulen den Baugrund zu verbessern. Die Rüttler – die Baugeräte zum Setzen der Rüttelstopfsäulen – sind derzeit auf der Fläche an der Zitadelle im Bereich der künftigen Stadtparkstraße im Einsatz. Für den feierlichen ersten Spatenstich hatten diese Arbeiten kurz pausiert.

Bildergalerie der Visualisierung

Visualisierung: Neue Pylonbrücke über die Alte Elbe
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© Leonhardt, Andrä und Partner sowie AI.STUDIO GmbH
Visualisierung des gesamten Brückenzuges inklusive bestehender Strombrücke
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Visualisierung der künftigen Gestaltung und Verkehrsführung am Heumarkt
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Visualisierung der Anna-Ebert-Brücke und der neuen Pylonbrücke
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Visualisierung der Anna-Ebert-Brücke mit Pylonbrücke im Hintergrund
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Visualisierung der neuen Umfeldgestaltung am Heumarkt
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Visualisierung der neuen Zufahrt zur Straße Am Winterhafen
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Visualisierung der neuen Strombrücke Magdeburg: Anna-Ebert-Brücke/ Pylonbrücke
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Visualisierung der neuen Haltestelle Zollhaus vor der neuen Pylonbrücke
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Visualisierung der künftigen Verkehrsführung mit Zufahrt zum Stadtpark
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Visualisierung: Bereich zwischen Anna-Ebert-Brücke und Pylonbrücke
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Visualisierung: Strombrückenzug Magdeburg
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Visualisierung Neue Strombrücke Magdeburg zwischen Zollbrücke und Rahmen
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Visualisierung: Draufsicht auf die neue Strombrücke Richtung Innenstadt
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Visualisierung: Draufsicht auf den neuen Brückenzug über Zollelbe und Alte Elbe
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Visualisierung: Einhüftiger Rahmen über die Zollelbe
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© Leonhardt, Andrä und Partner sowie AI.STUDIO GmbH

Hintergrund zum Großbauprojekt „Ersatzneubau Strombrückenzug“

Der sogenannte „Strombrückenzug“ setzt sich zusammen aus der Neuen Strombrücke (erbaut 1965), der Zollbrücke (erbaut 1882) und der Anna-Ebert-Brücke (erbaut 1882). Er führt über die Stromelbe, Zollelbe und Alte Elbe. Bereits in den 1970er und 1990er Jahren gab es immer wieder Ideen für einen neuen Brückenzug, indem die bestehende Neue Strombrücke durch einen weiteren Bau ergänzt werden sollte.

Erst das Hochwasser im Jahr 2013 führte zu der Entscheidung des Stadtrates vom 9. September 2013, diese lang geplante Vision in die Tat umzusetzen. In dem Beschluss wurde der Pylonvariante als Querung über die Alte Elbe der Vorrang gegeben. Das Großbauvorhaben „Ersatzneubau Strombrückenzug“ umfasst neben dem Ersatzneubau der Pylonbrücke über die Alte Elbe auch die Sanierung der bestehenden Neuen Strombrücke und die Errichtung einer neuen Brücke über die Zollelbe als Rahmenbauwerk. Pylonbrücken sind im Volksmund auch unter dem Namen Hängebrücken bekannt.

Berühmte Beispiele für Pylonbrücken sind unter anderem die Brooklyn Bridge in New York und die Golden Gate Bridge in San Francisco.

Informationen zur Verkehrsplanung

Die Gesamtbauzeit des Projektes soll etwa vier Jahre betragen, sodass Ende 2023 der Verkehr auf den neuen Brücken rollen soll. Bis dahin sind in verschiedenen Verkehrsphasen Sperrungen und Umleitungen vorgesehen. Das betrifft zunächst die Straße Am Winterhafen, die seit Dezember 2019 für die komplette Bauzeit vollgesperrt ist. Weitere Sperrungen betreffen ab etwa Anfang 2022 den Heumarkt, der im Rahmen der Baumaßnahme umgestaltet wird, sowie die Neue Strombrücke ab etwa Mitte 2022. Das bestehende Bauwerk über die Stromelbe muss umfassend saniert werden und wird daher für rund neun Monate vollgesperrt. Der Kfz-Verkehr wird in dieser Zeit über die Stadtparkstraße und die Sternbrücke umgeleitet; für Fußgänger*innen und Radfahrende wird im Baustellenbereich eine kleine Behelfsbrücke eingerichtet.