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Magdeburg ist Energie-Kommune des Monats

Die Landeshauptstadt Magdeburg ist zur Energie-Kommune des Monats Mai ernannt worden. Am 15. Juli haben die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes, Prof. Dr. Claudia Dalbert, die Präsidentin des Landesverbandes Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt, Julia Brandt, und der Geschäftsführer der Landesenergieagentur (LENA), Marko Mühlstein, die Ottostadt offiziell auszeichnet.

Die Auszeichnung haben der Beigeordnete für Umwelt, Personal und Allgemeine Verwaltung der Landeshauptstadt Magdeburg, Holger Platz, der Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH, Peter Lackner und der Vorstand der Energiegenossenschaft Helionat eG, Jörg Dahlke, übernommen.

Umweltministerin Prof.Dr. Claudia Dalbert bei der Übergabe der Auszeichnung
Umweltministerin Dalbert übergibt Auszeichnung Energie-Kommune an Holger Platz
Magdeburgs Auszeichnung Energie-Kommune vor dem Guericke-Brunnen

Weniger Treibhausgase: Masterplankonzept für Magdeburg

2017 wurde ein Masterplankonzept für die Stadt verabschiedet. Dieser sieht vor, bis 2050 bis zu 95 Prozent der eigenen Treibhausgasemissionen der Stadt – im Vergleich zu 1990 – einzusparen. In den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr greifen die Strategien des Plans auf verschiedene Entwicklungsszenarien zurück und sollen langfristig helfen, Verbräuche zu reduzieren und Energie effizienter zu nutzen. Neben Emissionseinsparungen soll auch der Endenergieverbrauch der Stadt bis zur Mitte des Jahrhunderts halbiert werden.

Zwischen 1990 und 2014 konnte der Endenergieverbrauch kommunaler Gebäude sowie Magdeburger Privathaushalte bereits um 53 Prozent und respektive 64 Prozent gesenkt werden. Zwischen 2015 und 2050 sollen weitere Einsparungen von 33 Prozent bei Privathaushalten im gesamten Stadtgebiet erreicht werden. Der Anteil an produzierten Erneuerbaren Energien soll in Magdeburg von 5 Prozent auf knapp 25 Prozent verfünffacht werden.

Stadtverwaltung bereits mit 60 Prozent Ökostrom

Das Biomasseheizkraftwerk in Magdeburg-Rothensee versorgt zahlreiche lokale Unternehmen mit erneuerbarer Wärme. Großen Anteil an der Versorgung der Stadtverwaltung mit 60 Prozent Ökostrom hat der 2010 entwickelte Windpark: 15 Megawatt Gesamtleistung werden hier für Magdeburg bereitgestellt.

Doch nicht nur der kommunal, auch der private Bereich trägt zur Energiewende bei. 2009 gründeten engagierte Bürger*innen die Energiegenossenschaft Helionat eG mit Sitz in Magdeburg. Dies installierte im gesamten Bundesland zahlreiche Photovoltaik-Dachanlagen und eine Photovoltaik-Freiflächenanlage in Magdeburg. Landesweit produziert die Genossenschaft jährlich 1,3 Millionen Kilowattstunden erneuerbaren Strom. Jährlich werden dank eines Solarparks der Genossenschaft bis zu 670 Tonnen an Kohlenstoffdioxid, kurz CO2, einspart.

Kommunale Betriebe als Vorreiter

Die zweite Säule des Masterplankonzeptes ist die Reduzierung des städtischen Endenergieverbrauches. Der Eigenbetrieb kommunales Gebäudemanagement setzt dazu beispielsweise die Vorgaben des Förderprogramms STARK III um. Dabei werden mit Hilfe von Fördergeldern der Europäischen Union energetische Sanierungsmaßnahmen von Schulen und Kindertageseinrichtungen finanziert, angeleitet und überwacht. Die bundesdeutschen Richtwerte für eine Förderung werden bereits um 25 Prozent unterschritten. So konnte in Magdeburg der Wärmeverbrauch kommunaler Gebäude zwischen 2005 und 2019 bereits um 60.000.000 Kilowattstunden gesenkt werden.

Die Verbrauchsminimierung betrifft aber nicht nur Altbauten. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft setzt auch im Neubau auf möglichst energieeffiziente Bauweisen. Bis Ende 2022 will die städtische Wohnungsbaugesellschaft im Süden der Stadt mit dem Neubau von acht energieautarken, familienfreundlichen Reihenhäusern neue Maßstäbe in Sachen Klimaschutz und Wohnkomfort für Magdeburg setzen. Auf Basis von Ökostrom und solarer Eigenproduktion sollen die Gebäude zu 100 Prozent frei von Kohlenstoffdioxid betrieben werden können.

15.07.2021