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Königin Luise von Preußen, 1901

Götz, Johannes

1899 wurde das Denkmal für die Preußen-Königin von einem Bürgerkomitee initiiert, vom Berliner Bildhauer Johannes Goetz gefertigt und 1901 im damaligen "Luisengarten" in Magdeburg aufgestellt. Ansehen erwarb sich die Königin bei den Magdeburgern, als sie der Legende nach 1807 in Tilsit den französischen Kaiser Napoleon Bonaparte um milde Friedensbedingungen für die Stadt bat.

1963 wurde die Statue als eine der letzten Bilderstürme der DDR aus ideologischen Gründen vom Sockel gestoßen und vier Jahre später zerstört. Ein Magdeburger Unternehmer konnte den Kopf der Statue retten.

Die Magdeburgische Gesellschaft von 1990 und die Otto-von-Guericke-Universität setzten sich für ein neues Königin-Luise-Denkmal ein und sammelten Spenden. Unter der Leitung von Prof. Bernd Göbel, emeritierter Professor der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle, erschufen die drei Bildhauer und Brüder Christoph, Markus und Johannes Traub die originalgetreue Nachbildung. Anhand des Kopfes konnte die Größe der Statue rekonstruiert werden. Seit 2009 steht das Denkmal am ursprünglichen Ort im heutigen Geschwister-Scholl-Park.

Über den Künstler

Johannes Gottfried Götz (geboren 4. Oktober 1865 in Fürth; gestorben 11. September 1934 in Potsdam) war ein deutscher Bildhauer.

LEBEN

Johannes Götz, Sohn eines Schreiners in Fürth, besuchte die Nürnberger Kunstgewerbeschule und ging 1884 nach Berlin, um sich als ein Schüler von Reinhold Begas an der Akademie der Künste weiterzubilden. Mit einer Wasserschöpferin gewann er den Prix de Rome, der ihm ab 1892 einen fast zweijährigen Studienaufenthalt in Rom ermöglichte.

Der Vielbeschäftigte genoss die besondere Wertschätzung von Kaiser Wilhelm II., der ihn wiederholt mit Aufträgen bedachte. So schuf er für das Achilleion einen riesenhaften männlich-heroischen Kämpfenden Achilles als Gegenstück zu Ernst Herters Sterbendem Achilles, den die Vorbesitzerin Elisabeth von Österreich-Ungarn angeschafft und der diesem Sommerschloss den Namen gegeben hatte.

Johannes Götz blieb zeitlebens seiner Heimatstadt Fürth verbunden, wo sich zahlreiche Werke erhalten haben, alleine 13 Erbbegräbnisse für Honoratioren auf dem Hauptfriedhof in Fürth. Dazu noch das Grab seiner Eltern mit der Skulptur Der müde Wanderer. Er selbst lebte zuletzt in Potsdam, wo er auch beigesetzt wurde.

WERKE

: Römische Kaiserstatue und Mommsendenkmal auf der Saalburg

: Königin Luise-Standbild und Johannes Gutenberg-Denkmal in Magdeburg

WERKE IN BERLIN

: Wasserschöpferin und balancierender Knabe in der Nationalgalerie Berlin

: Quadriga auf dem Nationaldenkmals Wilhelms I.

: Denkmalgruppe 19 für die Siegesallee, 1900 (Kurfürst Joachim I. Nestor-Standbild mit Assistenz-Büsten Markgraf Albrecht von Brandenburg (Erzbischof von Mainz) und Dietrich von Bülow (Bischof von Lebus)

: Mitarbeit am Fassadenschmuck des Berliner Doms

: Mitarbeit am Neptunbrunnen von Reinhold Begas

WERKE IN FÜRTH

: Jugendbrunnen vor der Feuerwache

: Relief der griechischen Ringer im Treppenhaus der Jahnturnhalle

: Statue Die Sklavin im Foyer des Klinikum

: Büsten von Heinrich Berolzheimer, Alfred Nathan, Geheimrat Johann Humbser und Wilhelm Löhe auf dem Kirchenplatz

(Quelle: de.Wikipedia.org)