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2012: Otto feiert seinen 1100. Geburtstag

Anlässlich des 1100. Geburtstags Ottos des Großen organisierte das Kulturhistorische Museum eine Sonderausstellung rund um den Mythos Otto. Die Ausstellung „Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike bis zum Mittelalter“ begann am 27. August 2012 und lockte bis zum 9. Dezember 2012 unzählige Gäste aus ganz Deutschland in die Landeshauptstadt. Durch ihn und seine kaiserlichen Nachfolger Otto II. und Otto III. ging die Familie als "die Ottonen" in die Geschichtsbücher ein.

Die Ausstellung kostete drei Millionen Euro und umfasste rund 350 Original-Exporte, die aus 17 Ländern stammten – darunter Österreich, Frankreich, Italien und Russland – und tausend Jahre europäische Geschichte widerspiegeln. Zu den Exponaten zählten:

  • Elfenbeinreliefs
  • schmuckvolle Otto-Adelheid-Evangeliarien
  • die monumentale Sitzstatue eines römischen Kaisers aus dem Berliner Pergamonmuseum
  • eine gläserne Miniaturbüste aus dem ersten Jahrhundert, die Kaiser Augustus darstellt

Es handelte sich um die bundesweit größte und umfangreichste Ausstellung des Jahres 2012, die mit einem Festakt im Magdeburger Dom durch den Schirmherrn der Ausstellung, den damaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert, eröffnet wurde. Die große Ausstellung im Kulturhistorischen Museum wurde durch ein Begleitprogramm abgerundet, das Sonderausstellungen an acht weiteren Standorten in Sachsen-Anhalt, darunter Wallhausen, den mutmaßlichen Geburtsort Ottos (912 – 973), anbot.

Neben dem 1100. Geburtstag Ottos gab es 2012 ein weiteres ottonisches Jubiläum: den 1050. Jahrestag seiner Krönung. Otto I. wurde 962 in Rom zum Kaiser gekrönt. Magdeburg war Machtzentrum und Lieblingsresidenz des Kaisers. Er liegt im Magdeburger Dom begraben.

Über seine tatsächliche Körpergröße vermag man heute nur zu spekulieren, aber dass er ein großer, also bedeutender Herrscher war, wussten die frühmittelalterlichen Historiker schon zu seinen Lebzeiten. Spätestens seit dem Hochmittelalter ist der Beiname "der Große" bezeugt. Tatsächlich gehört Otto I. neben seinem Beinamensvetter Karl dem Großen und Friedrich Barbarossa zu den deutschen Kaisern, deren Namen ein Wiedererkennungsklingeln in den Köpfen auch von weniger geschichtsversessenen Menschen auslöst.

Die Ausstellung in Magdeburg schloss eine "Trilogie" ab, die Anfang 2001 mit der Dokumentation "Otto der Große, Magdeburg und Europa" begann. 2006 folgte die Ausstellung "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation".

Zahlreiche Magdeburgerinnen und Magdeburger, aber auch Gäste der Stadt, hatten sich auf dem Alten Markt versammelt. Aus Anlass der Sonderausstellung wurde das Kaiser-Paar präsentiert, das vom Rathausbalkon aus dem Publikum zuwinkte.