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Sonderausstellung „Alwines Puppen“ zeigt einzigartige Sammlung von Mode- undTrachtenpuppen

In einer neuen Sonderausstellung gibt das Kulturhistorische Museum Magdeburg ab Freitag, 1. Dezember 2023, Einblicke in seine vielfältige und einzigartige Sammlung von Mode- und Trachtenpuppen. Unter dem Titel „Alwines Puppen. Kostümgeschichte en miniature“ wird ein Großteil der umfangreichen Sammlung präsentiert, die von Alwine Arnold Zeit ihres Lebens zusammengetragen wurde und die sie dem Museum 1906 anlässlich seiner Eröffnung übergab. Der Detail- und Facettenreichtum der Puppen vermittelt einen Eindruck davon, wie zur Zeit ihrer Entstehung auf Trachten, Tradition und Mode geblickt wurde.

khm trachtenpuppe in ungarischer tracht
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Autor: Charlen Christoph
© Kulturhistorisches Museum
khm biedermeierpaar
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Autor: Charlen Christoph
© Kulturhistorisches Museum
khm modellpuppe hallore aus halle an der saale
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Autor: Charlen Christoph
© Kulturhistorisches Museum
khm modepuppe ratsherr
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Autor: Fotografin Charlen Christoph
© Kulturhistorisches Museum

Alwine Arnold

Alwine Arnold (1848-1907) war die älteste Tochter des erfolgreichen Gründers und Fabrikanten Christian Budenberg. Neben ihrem ausgeprägten karitativen Engagement war sie auch als Sammlerin sehr aktiv. Dabei konzentrierte sie sich besonders auf Handschriften berühmter Persönlichkeiten sowie Kostüm- und Trachtenpuppen samt Trachten in Originalgröße. Während die Handschriften durch einen Brand 1945 verloren gingen, ist die Sammlung der Puppen nahezu vollständig erhalten. Sie umfasst lebensnahe Nachbildungen von Modeerscheinungen und Trachten aus verschiedenen Zeiten und Regionen. Die Puppen und ihre Kostümierung bestechen dabei durch die beeindruckende individuelle Gestaltung ihrer Gesichter und die Detailtreue ihrer Kleidung, die auch Schuhe, Unterröcke, Hüte und Accessoires beinhaltet.

Trachten und Traditionen

Zur Eröffnung der Sonderausstellung sagte Dr. Gabriele Köster, Direktorin der Magdeburger Museen, heute: „Puppen gelten allgemein als Spielzeug für Kinder. Die Objekte, die wir in unserer neuen Sonderausstellung präsentieren, sollten einen ganz anderen Zweck erfüllen. Mit ihnen wollte man Trachten und Traditionen veranschaulichen und konservieren. Die Schenkung einer systematisch aufgebauten Sammlung mit mehr als 100 Objekten ist ein frühes Beispiel bürgerlicher Partizipation an der Museumsarbeit. Sie ermöglicht uns heute diese besondere Ausstellung. Durch die Objekte erhalten wir einen lebendigen Eindruck von den Interessen und Sichtweisen des Bürgertums der damaligen Zeit.“ Sabine Ullrich, Kuratorin der Sonderausstellung, ergänzte: „Alwine Arnold entstammte einer wohlhabenden Familie, die bis heute in Magdeburg ihre Spuren hinterlässt. Dieser finanzielle Hintergrund war für ihre Sammelleidenschaften sicherlich ein entscheidender Vorteil, als weibliche Sammlerin war sie zu ihrer Zeit dennoch eine Ausnahme. Vielleicht erklärt sich auch daraus, dass wir heute eine außergewöhnlich vielfältige Ausstellung präsentieren können, die in der Anzahl und der künstlerischen Qualität der Objekte aus dieser Zeit wohl einzigartig ist.“

Öffnungszeiten 

Sonderausstellung Alwines Puppen
Vom 1. Dezember 2023 bis zum 20. Mai 2024
Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr
Samstag und Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr

Kulturhistorisches Museum Magdeburg | Museum für Naturkunde Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 68-73
39104 Magdeburg

Eintritt

Eintritt regulär 5 Euro
ermäßigt 3 Euro
Kinder bis einschließlich 18 Jahre Eintritt frei

Zur Ausstellung ist auch Begleitband mit Fotografien von Charlen Christoph erschienen, der im Museumsshop erworben werden kann.