Premiere "Jagdszenen" im Schauspielhaus
Neues kritisches Volkstheater
Sperrs „Jagdszenen aus Niederbayern“, so der ursprüngliche Titel, machten den Autor 1965 als Vertreter des neuen kritischen Volkstheaters bekannt. Das Stück hat Modellcharakter: Am Beispiel eines kleinen Dorfes wird das Verhalten einer Gemeinschaft vorgeführt, die mit dem Gefühl moralischer Überlegenheit zur Jagd auf alle bläst, die ihren Vorstellungen widersprechen. Sperr zeigt, dass der gesellschaftliche Boden, auf dem Nazideutschland gedeihen konnte, auch nach Kriegsende existent blieb und neue Katastrophen produzierte.
Über das Regieteam
In Magdeburg kommt das Stück in der Inszenierung von Julia Prechsl nur unter dem Titel „Jagdszenen“ auf die Bühne. Schlangengrube und weiße Weste könnten als Metaphern über einer Gesellschaft stehen, deren kollektive Scham über individuelle Schuldzuweisung enttarnt wird.
Valentin Baumeisters Bühne lässt die Schutzlosigkeit und gleichzeitige Enge physisch spüren, Luisa Wandschneiders Kostüme setzen durchscheinend Zartes, Zerbrechliches der Härte der Bühne entgegen.
Es spielen Iris Albrecht, Luise Hart, Robert Lang-Vogel, Nico Link, Oktay Önder, Mia Rainprechter, Michael Ruchter und Isabel Will.
Regisseurin Julia Prechsl (*1992 in Landshut) war 2017 Teil des renommierten Directors Lab am Lincoln Center Theater in New York City. Die Nibelungen wurde 2022 in die Auswahl des digitalen Nachtkritik-Theatertreffens gewählt. Sie arbeitet u. a. an den Staatstheatern Saarbrücken, Stuttgart, Darmstadt und am Deutschen Theater Göttingen.
Premiere und weitere Termine
weitere Termine:
im September und Oktober:
16./23.9/8.10.23
Preise und Reservierung
Kartenpreise
24 € / ermäßigt 14 €
Für die Premiere wird ein Zuschlag von 4 € auf den Regelpreis erhoben. (Ausnahme Kinder und Schüler:innen mit gültigem Schüler:innenausweis)
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