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#offengeht: Interkulturelle Woche in Magdeburg

Einmal mehr präsentiert sich die multikulturelle Themen- und Trägervielfalt Magdeburgs mit einem bunten Programm zur Interkulturellen Woche vom 25. September bis 3. Oktober. #offengeht: 30 Organisationen, 20 Locations und 40 Beiträge - Das Angebot ist für Kinder und Familien genauso geeignet wie für Vereine und Ehrenamtliche.

Thematische Einblicke bereits ab 23. September

Bereits am 23. September läutet ein Benefizkonzert in der Hoffnungsgemeinde mit Gesang und Orgelmusik der Biederitzer Kantorei sowie iranischer Musik die Aktionswoche ein. Und auch die internationale Bibliothek der Zentralbibliothek gibt am selben Tag mit der Ausstellung „Vergessene Welten und blinde Flecken. Die mediale Vernachlässigung des Globalen Südens“ einen thematischen Einblick.

Alle Veranstaltungen können kostenfrei besucht werden. Einige Veranstaltungen haben ein Teilnehmer-Limit und erbitten eine vorherige Anmeldung.

Die Aktionswoche vom 25. September bis 3. Oktober hält folgende Themenrubriken bereit:

  • Voneinander erzählen
  • Gute Praxis
  • Lebensart
  • Beratung
  • Sport & Diversität
  • Flucht
  • Internationales

Es ist inzwischen die dritte Interkulturelle Woche, in deren Programm auch viele Online-An-gebote zu finden sind, so dass die Teilnahme bequem von zu Hause oder vom Büro aus möglich ist.

Vollständiges Programm der Interkulturellen Woche 2022 (Webseite)

Programm als Flyer zum Download (PDF)

Von Heimat(en) und Identität(en)

In Magdeburg und Umgebung leben derzeit etwa 1000 vietnamesische Menschen. Viele von ihnen kamen bereits in die DDR und sind bis heute geblieben. Sie leben hier mit ihren Familien, gehen arbeiten, haben Kinder und deren Kinder sind zum Teil auch bereits erwachsen. Ist Magdeburg nach Jahrzehnten ihre Heimat geworden? Inwieweit fühlen sie sich hier heimatlich? Was ist die Heimat für die nächste Generation? Der Deutsch-Vietnamesische Freundschaftsverein beschäftigt sich am 25. September ab 14 Uhr in einer Lesung mit anschließendem Interviewcafé mit den Themen Heimat und Identität.

Auch die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland greift das Thema Identität auf und geht dem am 28. September um 16 Uhr in einer Vortragsveranstaltung auf den Grund. Mit Auszügen aus Gedichten, Erzählungen, Romanen und Essays russlanddeutscher Autorinnen und Autoren wird das Thema unter dem Aspekt „Muttersprache, Identität und Heimatgefühl“ betrachtet.

Am 3. Oktober wird die Al-Rahman Moschee ab 11 Uhr zum Tag der offenen Moschee ihr Pforten öffnen. Das bewusst gewählte Datum zum Tag der deutschen Einheit soll das Selbstverständnis der Muslime als Teil der deutschen Einheit und ihre Verbundenheit mit der Gesamtbevölkerung zum Ausdruck bringen. Die islamische Gemeinde Magdeburg e. V. lädt herzlich zur Besichtigung der Moschee und einem Austauschmit der Gemeinde.

Kinder-Interclub "Blumenblätter" zur Interkulturellen Woche Magdeburg
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© Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt
Gesprächsrunde zur Interkulturellen Woche in Magdeburg
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Asiatische Frauen und Männer vor einem Roll-Up "Migrationsgeschichten"
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Kinder unterschiedlicher Ethnien spielen mit einem bunten Stoffsegel
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Chor vor einem ethnisch gemischten Publikum zur Interkulturellen Woche Magdeburg
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Gäste der Interkulturellen Woche Magdeburg am Buffet
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Ukraine im Fokus

In vielen IKW-Beiträgen steht die Ukraine im Fokus. So widmet sich das Familienfest „Ukraine ist unsere Seele“ des Vereins Harmonia e.V. der Geschichte und Kultur des Landes. Für viele aus der Ukraine nach Magdeburg geflüchtete Kinder und Frauen ist der Verein in den vergangenen Monaten zur neuen künstlerischen und soziokulturellen Heimat geworden. Das wird in einem Kulturerlebnis unter freiem Himmel am 25. September ab 14 Uhr auf dem Hof des einewelt haus zu erleben sein.

Am 27. September um 12 Uhr geben Viktoria Zabalotska, professionelle Sängerin aus Kiew, und Anna Grinberg am Klavier mehrsprachige musikalische Themeneinblicke. Ebenfalls mit dem Landesschwerpunkt Ukraine wird am 29. September um 14 Uhr zum Thema haupt- und ehrenamtliche Kontakt- und Begleitpersonen im Alten Rathaus beraten.

Am 30. September geht das Demokratische Jugendforum Magdeburg unter dem Titel „Die unsichtbaren Männer der Ukraine“ der Frage auf den Grund, wie es den Männern in der Ukraine geht? Anastasia, Liza und Alina sind im März 2022 aus dem Cherkasta Gebiet der Ukraine nach Magdeburg vor dem Krieg geflohen und mussten Familienmitglieder zurücklassen. Väter, Brüder, Freunde - die meisten Männer müssen das Land verteidigen. Hier in Deutschland gibt es in den Medien viel über die geflüchteten Frauen und Kinder, aber über die zurückgebliebenen Männer wird wenig gesprochen. Das möchten die drei Frauen ändern und den in der Ukraine zurückgebliebenen Männern eine Stimme geben

Für Kinder und Familien

Speziell für Kinder und Familien gibt es mehrsprachige Lesungen mit der Freiwilligenagentur, ein interaktives Familienkonzert im einewelt haus und interkulturelles Mitbring-Picknick im Herrenkrug und im Familienhaus. Die kulinarische Reise nach Venezuela in der Volkshochschule lässt sprichwörtlich über den Tellerrand blicken und der interkulturelle Kick in der Sporthalle der Grundschule Friedenshöhe beweist die Kommunikationsfähigkeiten über Zweisprachigkeit hinaus.

Hintergrund zur Interkulturellen Woche

Die Interkulturelle Woche ist eine bundesweite Initiative, die auch in Magdeburg seit 1997 jährlich Ende September durchgeführt wird. Die regionale Umsetzung geschieht unter Federführung der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA). Finanzielle Unterstützung erfahren die Interkulturellen Wochen durch das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Magdeburg.

Die Landesvereinigung für kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. unterstützt im Rahmen des Projektes „Resonanzboden“ einzelne Beiträge. Die Finanzierung der überwiegenden Zahl von Veranstaltungen ist den Projekten der Beteiligten und einer Vielzahl ehrenamtlichen Engagements zu verdanken.

Die bundesweit jährlich stattfindende Interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie.

Träger der Projektwoche

Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) ist Trägerin des Projektes und eine Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung, Unternehmen und Politik im Themenfeld Interkulturelle Öffnung. Die AGSA ist ein interkultureller Dachverband für Migrantenselbstorganisationen sowie Vereine der europapolitischen Bildung und des Globalen Lernens und Trägerin des einewelt haus in Magdeburg.

22.09.2022