Landesintegrationspreis 2020: Magdeburger Akteure und Engagierte ausgezeichnet

Die Freiwilligenagentur Magdeburg erhielt mit mehrsprachigen Vorlese-Videos für Kitas, Schulen und Horte den ersten Platz in der Kategorie "Innovative und digitale Formate für Begegnung und Bildung". In dem Projekt unterstützen Freiwillige mit Migrationshintergrund in mehrsprachigen Vorlese-​Tandems die Vermittlung von Sprachkenntnissen. Als das Vorlesen vor Ort aufgrund der Corona-​Pandemie nicht mehr möglich war, entwickelten die Freiwilligen die Idee zur Erstellung von Vorlese-​Videos, die auch überregional in Horten, Kitas und in der Zentralen Aufnahmestelle in Halberstadt eingesetzt wurden.

In der Kategorie "Dauerhaftes und nachhaltiges Engagement für Vielfalt" ging der zweite Platz an die AWO SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft für das Projekt "Neustadtmiteinander". Das in Magdeburg – Neue Neustadt ansässige Stadtteilprojekt, das insbesondere Roma mit rumänischem Migrationshintergrund beim Ankommen unterstützt, arbeitet sehr eng mit zentralen Akteur:innen im Stadtteil zusammen und trägt durch muttersprachliche Unterstützungsangebote, aber auch mit Begegnungsangeboten aktiv zu einem guten Zusammenleben vor Ort bei. Während der Quarantäne hat das Projekt in mehreren Wohnblöcken einen enormen Beitrag zum wechselseitigen Verständnis und zur Gesundheitsaufklärung geleistet.

In der dritten Kategorie "Kulturelle Angebote als verbindende Kraft der Integration" wurde mit dem zweiten Platz das Projekt „Generationentheater integriert“ der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland/ Ortsgruppe Magdeburg & Meridian e.V. ausgezeichnet. Das Projekt entstand 2010 und konnte sich zu einem interkulturellen generationenübergreifenden Theater entwickeln. Aktive von 5 bis 85 Jahren mit Wurzeln in Aserbaidschan, Belarus, Bulgarien, Deutschland, Kasachstan, Russland, Syrien, Tschetschenien, Iran, Israel und der Ukraine bilden das Ensemble, dem über 100 Schauspieler:innen angehören.

Eine Sonderwürdigung für sein langfristiges Engagement für ein vielfältiges Sachsen-Anhalt ging an das einewelt haus Magdeburg in Trägerschaft der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. Das einewelt haus bietet seit 25 Jahren einen Ort für Migrantenorganisationen, Integrationsprojekte, europäische Zusammenarbeit und Globales Lernen. Vereine nutzen das Haus als Ort für Arbeit, Bildung und Begegnung.

Auch das Engagement von Einzelpersonen aus Magdeburg wurde gewürdigt, darunter Lamees Srour, die als ehrenamtliche Übersetzerin und Dolmetscherin tätig ist, Helga Linde, die als Begleitperson im interkulturellen Begleitdienst der Malteser Magdeburg arbeitet, Ammar Awaniy, der sich seit seiner Ankunfts in Magdeburg 2015 gemeinsam mit Geflüchteten und Einheimischen für Verständigung und Integrations einsetzt, Rukie Mustafa, die für ihr Engagement für die bulgarische Community in der Stadt geehrt wir und Mohamad Raeed Aldabagh, der neben seinem Beruf als Apotheker, in dem er Zugewanderten hilft, auch im Syrisch-Deutschen Kulturverein tätig ist.

Mit der jährlichen Verleihung des Integrationspreises des Landes Sachsen-Anhalt soll das starke Engagement von Einheimischen und Zugewanderten für ein vielfältiges Sachsen-Anhalt gewürdigt werden. Die vielen kleinen und großen Integrationserfolge sollen sichtbar gemacht und ihre Bedeutung für demokratischen Zusammenhalt und eine solidarische Gesellschaft hervorgehoben werden. Die Auszeichnungen überreichten Sozialministerin Grimm-Benne und Staatssekretärin Susi Möbbeck, die auch Integrationsbeauftragte der Landesregierung ist.

Herzlichen Glückwunsch an alle Ausgezeichneten!