Startschuss für die neue Glasfassade
Während die Stahlbetonarbeiten am Technikgebäude in vollem Gange sind, ist die alte Glasfassade des Hauptgebäudes bereits größtenteils zurückgebaut worden und das Carbon-Betondach nahezu fertig. Nun werden die Stahl-Fassaden-Stützen saniert und anschließend die Arbeiten an der neuen Fassade begonnen. Die Arbeiten an der neuen Glasfront sollen dann in etwa einem Jahr abgeschlossen sein und auch über einen Sonnenschutz im Inneren verfügen.
Impressionen des aktuellen Baustandes
Mit dem Rückbau der Gerüste bis Ende Juli soll dann auch das neue Technikgebäude so weit vorangeschritten sein, dass der Einbau eines Trafos die eigene Stromversorgung der Baustelle gewährleisten kann. Ebenfalls im Juli sollen bereits die Arbeiten am Rohbau des Gebäudes beginnen.
Sollte der zeitliche Ablauf weiterhin so gut verlaufen wie bisher, ist für September eventuell eine Art Grundsteinlegung geplant. Diese soll in etwa zeitgleich mit dem Setzen der neuen Bodenplatte erfolgen.
Carbon-Betondach – Spezielles Verfahren für die Hyparschale
Nach dem Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) wird das Schalendach durch den verwendeten Carbon-Beton tragfähiger und zugleich leichter. Carbon ist ein, besonders aus dem Motorsport bekannter, Hightech-Werkstoff, der bei 5-fach höherer Zugfestigkeit gegenüber Stahl nur einen Bruchteil dessen Gewichts besitzt.
Das bestehende, durch Korrosion gefährdete Schalendach wurde zunächst durch Stützen gesichert, bevor ein Großteil der Deckschicht abgetragen wurde. Zwei jeweils nur zehn Millimeter dicke Schichten des leichten und besonders flexiblen Verbundwerkstoffs aus Carbon-Fasern und Feinbeton werden an der Innen- und Außenseite aufgetragen und erhöhen die Tragfähigkeit des Daches. Das Verfahren wurde speziell für die Hyparschale zugelassen.
Der verwendete Carbon-Beton besteht aus Feinbeton und einer nichtmetallischen Bewehrung. Feinste Fasern aus Carbon-, Glas- oder Basalt werden zu Garnen zusammengefasst und zu einer Gitterstruktur weiterverarbeitet. Die Gelege oder Matten lassen sich in ihrer Tragfähigkeit, Flexibilität und Verformbarkeit zweckangepasst variieren. Im Unterschied zum Stahlbeton, bei dem die Betonschicht die Bewehrung vor Korrosion schützen muss, sind besonders leichte, filigrane und tragfähigere Konstruktionen möglich.
Hintergrund zur Sanierung der Hyparschale
Die 1969 erbaute Hyparschale im Rothehornpark steht am östlichen Magdeburger Elbufer. Sie gehört zu den rund fünfzig noch bestehenden Schalenbauten des Bauingenieurs Ulrich Müther, der die Architekturmoderne in der DDR prägte. Müther konstruierte die Betonschale aus vier doppelt gekrümmten Quadranten (hyperbolischen Paraboloiden), die eine Fläche von 48 x 48 Metern überspannen. Die Hyparschale ist seit 1997 ungenutzt und seitdem stark verfallen. Die Sanierung mit Kosten in Höhe von 16,9 Millionen Euro soll die Mehrzweckhalle zum multifunktionalen Veranstaltungs- und Ausstellungsort wiederbeleben.