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Strombrücke erhält Zug-Druck-Lager

Im Zuge der Sanierung der bestehenden Neuen Strombrücke (1965) erhält das Bauwerk insgesamt 16 neue Lager. Darunter sind insbesondere für das östliche Randfeld die größten nach Eurocode bemessenen Zug-Druck-Lager Europas. Im Stammbetrieb der Firma Maurer SE in München sind diese entstanden und kommen Ende der Woche auf der Baustelle in Magdeburg an.
Fertiges Zug-Druck-Lager verpackt für den Transport
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© Ingenieurgemeinschaft Gnade GmbH
Fertiges Zug-Druck-Lager (Kalottenlager)
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Unterteil des Zug-Druck-Lagers
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Unterteil des Zug-Druck-Lagers
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Kalotte im Zug-Druck-Lager
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Oberteil des Zug-Druck-Lagers
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Oberteil des Zug-Druck-Lagers
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Was ist ein Lager?

Unter dem Begriff "Lager" sind Gelenke zur Übertragung der Kräfte eines Tragwerks auf den Unterbau zu verstehen. Das sind die Bereiche, auf denen die Brücke lagert. Im Falle der Neuen Strombrücke (1965) sind das je vier Lager pro Widerlager und jeweils vier Lager pro Pfeiler. Insgesamt 16 Lager werden im Zuge der Sanierung ausgetauscht.

Es gibt viele verschiedene Arten von Lagern. Im Sinne der Statik sind es abstrahierende Verbindungen zwischen einem Starrkörper (Tragwerk) und seiner Umgebung, mit deren Hilfe Bewegungen des Körpers eingeschränkt und Kräfte aufgenommen werden.

Warum sind Zug-Druck-Lager nötig?

Das östliche Randfeld der Neuen Strombrücke (1965) ist durch die vorhandene Topografie (Kleiner Werder) zu kurz. Die Zugkräfte sind an der Stelle so groß, dass die vorherigen Lager ausgerissen sind. Daher werden nun Zug-Druck-Lager eingebaut, die, wie der Name es bereits verrät, die Zugkräfte aufnehmen können.

Die neuen Zug-Druck-Lager sind eine absolute Besonderheit im Rahmen der Sanierung der Neuen Strombrücke, da sie die größten nach Eurocode bemessenen Zug-Druck-Lager Europas sind.

Eine weitere Besonderheit ist deren Einbau. Denn aufgrund der Situation vor Ort können diese nur von unten und mithilfe eines Schwerlaststaplers eingebaut werden. Das schwerste Zug-Druck-Lager wiegt immerhin 13 Tonnen.

17.10.2023