Messwerte im Blick
Bei diesen Bohrpfahlgründungen, aber auch bei Verbau- und Verdichtungsarbeiten treten Erschütterungen auf, die auch Auswirkungen auf die Umgebung haben, d. h. auf möglicherweise umliegende Gebäude, Stützwände oder aber Brücken. Diese Schwingungen bzw. Erschütterungen müssen gemessen und kontrolliert werden, um Schäden an den jeweiligen Bauwerken zu vermeiden.
Auf der Tunnelbaustelle erfolgt dies durch verschiedene Sensoren, die durch die damit beauftragte Firma, in Absprache mit der ausführenden Baufirma, an verschiedenen Stellen rund um die Baustelle platziert werden. Entsprechend dem Baufortschritt werden Sensoren in bzw. an den Gebäuden angebracht, die in Bereichen liegen, wo bei Arbeiten damit gerechnet werden muss, dass Erschütterungsemissionen stattfinden.
Die Sensoren messen und dokumentieren die kleinsten Schwingungen und Erschütterungen in ihrer Umgebung. Bei der Überschreitung eines festgelegten Anhaltswertes wird ein Alarm ausgelöst, der per SMS an die auf der Baustelle zuständigen Mitarbeiter geschickt wird. Die entsprechenden Arbeiten müssen sofort eingestellt und das Problem überprüft werden.
Aus dem dazu vorliegenden Bericht aus dem vorangegangenen Monat geht hervor, dass im gesamten Messzeitraum September keine Besonderheiten an den Messstationen zu verzeichnen waren. An insgesamt 17 verschiedenen Orten waren im vergangenen Monat Sensoren installiert. Darunter waren zum Beispiel verschiedene Stellen im City Carré, im Betriebsgebäude ZOB, am Bahnsimulator DB oder an der Alten Wache.
Insgesamt werden im gesamten Baustellenbereich zwischen ZOB und Otto-von-Guericke-Straße sowie nördlich und südlich der Ernst-Reuter-Allee und zusätzlich am südwestlichen Teil des City Carrés Messungen vorgenommen.
Neben dem Bohrgerät auf der Ostseite laufen dort zurzeit Abdichtungsarbeiten an bereits hergestellten Abschnitten der künftigen Tunneldecke in den Blöcke 38 bis 43 und an der Achse 110. Die Tunneldecke in den Blöcken 12 bis 22 Süd und 14 bis 22 Nord wird ebenfalls abgedichtet.
Zudem erfolgen ab dieser Woche bereits vorbereitende Arbeiten für den Einbau der Kabelbehelfsbrücke am Gleis 1. Derzeit werden Rammarbeiten zum Spundwandeinbau durchgeführt und die Baufreiheit hergestellt. Bereits vor dem Abriss der alten DB-Brücken der Gleise 9 bis 13 war eine derartige Behelfsbrücke der Deutschen Bahn im Einsatz. Über diese Übergangskonstruktion werden wichtige Versorgungskabel verlegt, die sonst bei den Bauarbeiten im Weg wären, aber auch nicht gekappt werden können.