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Beton und Bewehrungsstahl

Auf der Nordseite in den Blöcken 22 bis 25 – das sind die Blöcke auf Höhe des ehemaligen Bahnpostdepots – beginnen in der kommenden Woche die Brunnen- und Pegelbohrungen für die Wasserhaltung. Ist der Grundwasserspiegel abgesenkt, können auch dort die Arbeiten an der künftigen Tunneldecke starten, ohne dass die Arbeiter nasse Füße bekommen.

Die Abdichtungsarbeiten an der Tunneldecke an der Achse 110 sowie in den Blöcken 38 bis 43 auf der Südseite werden auch in der kommenden Woche fortgeführt. Zudem beginnen am dort befindlichen Block 3 (südlicher Anschlussblock) der Umbau der Wasserhaltung und die Einbringung der Bewehrung. Dabei handelt es sich um vorbereitende Arbeiten, um im Anschluss dort ebenfalls Beton gießen zu können. Die Kombination aus der kraftschlüssigen Verbindung des Bewehrungsstahls zwischen den Bohrpfählen und der Tunneldecke sowie dem anschließend gegossenen Beton bietet eine hohe Stabilität und Tragfähigkeit.

Der Verbundwerkstoff aus den beiden Komponenten Beton und Bewehrungsstahl wird in der Fachsprache als Stahlbeton bezeichnet. Die Kombination beider Werkstoffe erhöht im richtigen Maß sowohl die Druck- als auch die Zugfestigkeit des Bauwerks. Insbesondere die durch die Einbringung des Bewehrungsstahls erhöhte Zugfestigkeit ist für die spätere Tunneldecke entscheidend. Gerade bei Decken mit großen Spannweiten wirken nämlich enorme Zugkräfte. Der Druckfestigkeit des späteren Bauwerks kommt die positive Eigenschaft von Beton zugute, weil der Werkstoff besonders widerstandsfähig bei der Einwirkung von Druckkräften ist. Und diese Druckfestigkeit ist auch notwendig, denn auf die die spätere Tunneldecke werden große Kräfte, zum Beispiel durch die Straßenbahnen der MVB, wirken. Deshalb sind die genaue Planung und die fachgerechte Ausführung der Stahlbetonarbeiten von großer Bedeutung – nicht nur auf der Tunnelbaustelle.

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Betonfertigteile der neuen DB-Brücken (Gleise 9-13)
06.10.2017