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Zuzana Čaputová – Lebenslauf

Bildurheber und Rechte: Marián Garaj

Zuzana Čaputová wurde am 21. Juni 1973 in Bratislava geboren. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Comenius-Universität Bratislava und erlangte dort im Jahr 1996 ihren Abschluss. Nach ihrer akademischen Ausbildung arbeitete sie einige Jahre in der Rechtabteilung einer regionalen Behörde ihrer Heimatstadt Pezinok, später in leitender Funktion in der Stadtverwaltung. Zwischen 2001 und 2017 war Zuzana Čaputová als Anwältin bei einer Organisation tätig, die sich aktiv für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Transparenz und Bürgerbeteiligung an Entscheidungen mit öffentlichem Interesse und gegen Korruption und politische Einflussnahme einsetzt.

Umweltpolitisches Engagement

Ihr Engagement für gesellschaftliche Anliegen stellte sie besonders in dem 14 Jahre andauernden Kampf gegen eine Mülldeponie in ihrer Heimatstadt Pezinok unter Beweis. Als Sprachrohr einer Bürgerinitiative mobilisierte sie die Zivilgesellschaft und verschaffte bis in obere Gremien der Justiz in der Europäischen Union Gehör. Sie verwies beharrlich auf die überdurchschnittlich hohe regionale Krebsrate, Verunreinigungen von Boden, Wasser und Luft. Ihr unnachgiebiges Streiten hatte Erfolg: 2013 ließ das Höchste Gericht der Slowakei die Deponie schließen. Damit rückte Čaputová erstmals in den Fokus der Öffentlichkeit. 2016 wurde ihr für dieses Engagement der Goldman Environmental Prize verliehen, der als Nobel-Preis für Umweltschutz gilt.

Politisches Handeln

2017 trat Zuzana Čaputová in die sozialliberale Partei Progresivne Slovensko (Fortschrittliche Slowakei) ein, 2018 wurde sie deren Vizevorsitzende. Im selben Jahr erschütterte der Mord an dem Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten das Land. Kuciak hatte über Korruption in höchsten Regierungskreisen und jahrzehntelange mafiöse Verstrickungen zwischen Politik, Wirtschaft und Justiz recherchiert. Die Nachricht über die heimtückische Ermordung des Paares löste eine Lawine von Massendemonstrationen aus. Eine der Demonstrierenden war Zuzana Čaputová.

Bei den slowakischen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2019 kandidierte Čaputová für ihre Partei. Sie machte die Forderungen der Protestbewegung gegen die Korruption im Land zu ihrem Wahlkampfthema. Das Wahlprogramm, der Wunsch nach politischer Erneuerung und die Aussicht auf eine „anständige Politik“, sprach damit vielen slowakischen Menschen aus dem Herzen.

Als Außenseiterin angetreten, gewann sie am 30. März 2019 im zweiten Wahlgang mit 58,40 Prozent der Stimmen die Wahl. Ein deutliches Signal der Bürgerschaft und dem Wunsch des Volkes nach Veränderung. Seit dem 15. Juni 2019 ist sie die Präsidentin der Slowakischen Republik und damit die erste Frau, die als Staatsoberhaupt die Slowakei repräsentiert.

Innenpolitisch widmet sie sich den für die slowakische Oligarchie unbequemen Themen wie der Forderung nach mehr Rechtsstaatlichkeit, Würde im Alter und Umweltschutz. Sie spricht sich für die Gleichstellung homosexueller Paare und deren Recht auf Adoption aus. Ebenso für das Recht der Frau, selbst über eine Abtreibung zu entscheiden. Sie steht für eine liberale und humanitäre Einstellung und unerschütterliche Werte, für die Zuzana Čaputová einsteht und mit gutem Beispiel vorangeht. Sie gilt als passionierte Verfechterin demokratischer freiheitlicher Werte, die sich entschieden für Demokratie, Frieden und Freiheit einsetzt.

Auszeichnungen und Ehrungen

Preise und Auszeichnungen spiegeln diese große Anerkennung wider, die Zuzana Čaputová international für ihr Wirken für eine gerechte und nachhaltige Welt erfährt. Neben dem Goldman Environmental Prize wurde sie mit der Silbernen Gedenkmedaille des tschechischen Senats für ihre außerordentlichen Verdienste um Wahrheit, Freiheit, politische Kultur und Rechtsstaatlichkeit geehrt. Im November 2022 wurde ihr zudem der Freiheitspreis der Friedrich-Naumann-Stiftung für entscheidende Impulse zur Entwicklung der liberalen Bürgergesellschaft und zur Festigung freiheitlicher Werte und Ziele in der Welt verliehen.