Gedenktag in Magdeburg
Die Landeshauptstadt Magdeburg hat heute mit einem Gedenktag an die Opfer und Betroffenen des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt vor einem Jahr erinnert. Allein die beiden Veranstaltungen in der Johanniskirche wurden von mehr als 660 Menschen besucht. Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris erinnerte mit bewegenden Worten an die Folgen der schrecklichen Tat und sprach den Betroffenen und Hinterbliebenen ihr tiefes Mitgefühl aus.
Den Auftakt bildete um 11.00 Uhr ein öffentlicher Ökumenischer Gedenkgottesdienst, der von rund 250 Gästen besucht wurde. Im Anschluss wurde an der Ecke Hartstraße/Breiter Weg ein Gedenkstein eingeweiht. Oberbürgermeisterin Simone Borris legte in stillem Gedenken einen Strauß sowie einzelne Rosen für die Familien ab.
An der Gedenkstunde am frühen Abend in der Johanniskirche haben mehr als 420 Personen teilgenommen. Darunter waren etwa 350 Betroffene und Hinterbliebene sowie geladene Gäste und Vertreter der Medien. Während der Gedenkstunden sprachen Bundeskanzler Friedrich Merz, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris, eine Vertreterin von Betroffenen und Hinterbliebenen des Anschlags sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionen.
„Der Angriff auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt vor einem Jahr hat in unserer Stadt Wunden hinterlassen – sichtbare und unsichtbare, persönliche, familiäre und gesellschaftliche“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris während der Gedenkveranstaltung in der Johanniskirche. „Wir trauern um sechs Menschen, die ihr Leben verloren haben, und denken an all jene, die verletzt wurden, deren Welt aus der Bahn geriet, deren Vertrauen in Sicherheit und Normalität erschüttert wurde. Wir denken an diejenigen, die seither jeden Tag mit den Folgen kämpfen – körperlich, seelisch, emotional.“
In ihrem Gedenken schloss die Oberbürgermeisterin all jene ein, die nach dem Anschlag ohne zu zögern geholfen und unterstützt haben: Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste, Notfallseelsorgerinnen und Seelsorger, Ärztinnen und Ärzte, Mitarbeitende in den Krankenhäusern, Schausteller und Händler des Weihnachtsmarktes sowie zahlreiche Freiwillige. „Sie haben im Moment größter Gefahr Ruhe bewahrt. Sie haben geholfen, beschützt und getröstet. Viele von ihnen tragen ihre eigenen Bilder im Herzen – und sie verdienen unser aller Dank und Unterstützung“, betonte Simone Borris.
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung haben Bundeskanzler Friedrich Merz, Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Oberbürgermeisterin Simone Borris und der Bundesopferbeauftragte Roland Weber vor der Johanniskirche die Kranzschleifen gerichtet.
Für den Abend ist eine Menschen-Lichterkette als Zeichen der Anteilnahme und Solidarität rund um den an diesem Tag geschlossenen Weihnachtsmarkt geplant. Aufgerufen haben die Kirchen und Religionen in Magdeburg. Unterstützt werden die Vorbereitungen von Vereinen, Initiativen und der Stadtverwaltung. Die Menschen-Lichter-Kette wird den Breiten Weg, die Julius-Bremer-Straße, Jakobstraße und Ernst-Reuter-Allee umfassen. Beginn ist um 19.00 Uhr, die Aufstellung erfolgt ab 18.30 Uhr.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich auf der städtischen Internetseite unter www.magdeburg.de/virtuelleKerze an einer Online-Lichterkette zu beteiligen und eine virtuelle Kerze anzünden.
Um 19.02 Uhr, dem Zeitpunkt des Anschlags im vergangenen Jahr, werden zudem alle Glocken in Magdeburg läuten und damit ein weiteres starkes Zeichen des Gedenkens setzen.
„Ich danke allen, die in die Vorbereitungen und Umsetzungen des Gedenktages eingebunden waren“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris. „Neben den Veranstaltern und Organisatoren möchte ich insbesondere auch allen ehrenamtlichen Unterstützern für ihr Engagement bei der Vorbereitung der Menschen-Lichter-Kette danken. Ein großer Dank gilt natürlich allen Magdeburgerinnen und Magdeburgern, die seit dem Anschlag auf vielfältige Weise ihr Mitgefühl und ihre Solidarität gegenüber den Betroffenen und untereinander zum Ausdruck bringen und damit zum Zusammenhalt der Stadtgesellschaft beitragen.“