Magdeburg beteiligte sich an bundesweiten Kontrollen
Die Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb hat in den letzten zwei Septemberwochen 20 Biotonnen wegen falscher Befüllung nicht geleert. Kontrolliert wurden im selben Zeitraum rund 1.000 Biotonnen im gesamten Stadtgebiet. Grund sind die seit Mai geltenden gesetzlichen Anforderungen an die Reinheit von Bioabfällen. Mit den Kontrollen beteiligte sich der Abfallwirtschaftsbetrieb an einer bundesweiten Aktion der Kampagne „wir für bio“.
„Die Zahlen sind etwas besser als 2023, aber aufgrund des neuen Gesetzes dürfen wir uns nicht darauf ausruhen“, bilanziert Andreas Stegemann, Betriebsleiter des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs die vorgenommenen Kontrollen. „Das Ergebnis macht deutlich, dass wir weiter aktiv bleiben müssen. Jede korrekt befüllte Biotonne zählt – für den Klimaschutz, für sauberen Kompost und für die Zukunft unserer Kreislaufwirtschaft.“
Die Novelle der Bioabfallverordnung verpflichtet seit Mai dieses Jahres alle kommunalen Entsorger zu konsequenten Kontrollen. Ziel ist es, die Qualität des erzeugten Komposts zu sichern, weil zu viele Störstoffe die stoffliche Verwertung gefährden.
Insgesamt dürfen nicht mehr als 1 Prozent Kunststoffe und nicht mehr als 3 Prozent Störstoffe über die Bioabfallsammlung in die Vergärungs- und Kompostierungsanlagen gelangen. Besonders problematisch sind Plastiktüten, kompostierbare Folienbeutel, Glas und Metall. Sie müssen mit hohem technischen und wirtschaftlichen Aufwand aussortiert werden oder gelangen schlimmstenfalls auf Felder, in Gewässer oder in die Nahrungskette.
Trotz der steigenden Anforderungen sieht der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb die Aktion positiv. „Viele Rückmeldungen waren konstruktiv und unterstützend“, betont Andreas Stegemann. „Wir setzen weiterhin auf Dialog und Information, müssen aber auch konsequent handeln, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.“
Der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb beteiligte sich vom 15. bis 29. September an einer bundesweiten Kontrollaktion des Inhaltes von Biotonnen. Ziel der Mitglieder des wirfuerbio e.V. ist es, Bürgerinnen und Bürger für die saubere Trennung von Bioabfällen zu sensibilisieren und die Einhaltung der neuen Vorschriften zu unterstützen. Wie bereits 2023 und seit Anfang dieses Jahres wurden im Aktionszeitraum Biotonnen bei gravierender Fehlbefüllung stehen gelassen und mit einem Aufkleber zur Aufforderung zur Nachsortierung versehen.
Die Bioabfallverwertung ist ein zentrales Element der kommunalen Kreislaufwirtschaft: Aus Küchen- und Gartenabfällen wird durch Vergärung erst Biogas, dann Strom. Die übrigbleibenden Gärreste werden zu nährstoffreichem Kompost verarbeitet – ganz ohne chemische Zusätze.