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Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg und Wiederaufbau. Die Entstehung einer Karte im Deutschen Historischen Städteatlas

Am 19. August um 19.00 Uhr: Fortsetzung der Stadtgeschichtlichen Sommerabende

Magdeburg ist die erste Großstadt Mitteldeutschlands, die im vergangenen Jahr ihr Kartenwerk zum Projekt „Deutscher Historischer Städteatlas“ vorstellen konnte. Einen wesentlichen Akzent setzt die Tafel 8.3 „Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg und Wiederaufbau“. Der Vortrag erläutert den Entstehungsprozess dieser Karte, dabei werden besonders die Quellen vorgestellt, die die Phasen des über hundert Jahre dauernden Wiederaufbaus nachvollziehen lassen. Die Veranstaltung beginnt am 19. August 2025 um 19.00 Uhr im Kaiserin-Adelheid-Foyer des Alten Rathauses. Alle interessierten Magdeburgerinnen und Magdeburger sowie alle Gäste der Stadt sind eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Nach dem 10. Mai 1631 war die Stadt nahezu komplett zerstört. Viele Überlebende verließen die Stadt für immer und die, die zurückkamen, mussten unter schwierigsten Bedingungen leben. Nur noch 2.000 bis 3.000 Einwohner hausten damals in den Trümmern der ausgebrannten Großstadt.

Der Wiederaufbau konnte erst nach Kriegsende 1648 richtig beginnen und zog sich bis zur Mitte des 18. Jh. hin. Einen wichtigen Beitrag zur Auferstehung der Stadt leisteten die westeuropäischen Migranten – Franzosen, Pfälzer und Walloner –, die der preußische König Friedrich Wilhelm I. ins Land rief und in Magdeburg ansiedelte. Die verschiedenen Abschnitte des Wiederaufbaus der Altstadt wurden in einer Karte grafisch dargestellt.

Datengrundlage dafür war das vom Magdeburger Stadtarchivar Ernst Neubauer erarbeitete Häuserbuch. Neubauer wertete dafür zahlreiche Quellen verschiedener Herkunft aus. Der Vortrag thematisiert die Quellenarbeit, die zur Vorbereitung notwendig war, und erläutert die Datenverarbeitung hin zu eine Altlaskarte. Er geht aber auch darauf ein, welche Erkenntnisse sich aus dem Kartenbild zur Erforschung einer prägenden Phase der Stadtgeschichte gewinnen lassen.

Dr. Jens Kunze ist ein ausgewiesener Kenner der frühneuzeitlichen Geschichte Mitteldeutschlands. 2005 wurde er an der Universität Leipzig mit einer Arbeit zur sächsischen Landesgeschichte promoviert. Seit 2021 ist er als Teamleiter Digitaler Lesesaal/Stadtgeschichte im Stadtarchiv Magdeburg tätig und hat maßgeblich am Projekt „Deutscher Historischer Städteatlas, Magdeburg“ mitgewirkt.

Das Programm der Veranstaltungsreihe ist unter www.magdeburg.de/stadtarchiv im Internet sowie als Flyer verfügbar.