Landeshauptstadt schnürt Sicherheitspaket für den Radverkehr in der Großen Diesdorfer Straße
Geplant sind auf der Großen Diesdorfer Straße im Wesentlichen folgende Veränderungen, die auch Auswirkungen auf den Kfz-Verkehr haben werden:
- Vom Einmündungsbereich Adelheidring bis zum Kreuzungsbereich Gerhart-Hauptmann-Straße wird in beiden Richtungen der bisherige Radfahrstreifen mit einer durchgehenden Sperrlinie von der Fahrbahn getrennt. Der Streifen darf anschließend von Kraftfahrzeugen nur noch im Bereich der Stellplätze überfahren werden, um diese zu erreichen.
- Im Kreuzungsbereich Gerhart-Hauptmann-Straße wird in beiden Richtungen eine sogenannte Leipziger Kombispur eingerichtet. Dabei wird der Rechtsabbiegefahrstreifen des Kfz-Verkehrs für den geradeausfahrenden Radverkehr freigegeben. Ein Radpiktogramm sowie Geradeaus-Rechts-Pfeile werden diese Spur markieren. Radfahrende werden mit einer Furt über die Kreuzung auf die anschließende Radverkehrsanlage geführt. Die Kombispur ist nach ihrer Fertigstellung neben den Radfahrenden ausschließlich den jeweiligen Rechtsabbiegern vorbehalten.
- Zwischen der Gerhart-Hauptmann-Straße und der Maxim-Gorki-Straße werden die bisherigen Radfahrstreifen in der Großen Diesdorfer Straße durch bauliche Anlagen geschützt und können anschließend von Kfz nicht mehr überfahren werden. Geschütze Radfahrbereiche werden auch als Protected Bike Line bezeichnet.
- Um die Priorität der Straßenbahn auf ihren Gleisen gegenüber dem Kfz-Verkehr zu gewährleisten, werden die Ampeln an der Einmündung Adelheidring/Große Diesdorfer Straße und an der Kreuzung Gerhart-Hauptmann-Straße umprogrammiert.
Erprobung ab 2025 geplant
Die geplante Umgestaltung des Verkehrsraums in der Großen Diesdorfer Straße dient nicht nur der Steigerung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden, sondern auch der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Radfahrende, Autofahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger sollen davon gleichermaßen profitieren. Die neue Verkehrsführung wird spätestens im Herbst des kommenden Jahres starten.
"Da die Akzeptanz der Leipziger Kombispur bei den Verkehrsteilnehmenden in Magdeburg noch nicht absehbar ist, werden wir die Einführung zunächst erproben", blickt der zuständige Beigeordnete Jörg Rehbaum voraus. "Nach einer längeren Testphase erfolgt eine fachliche Auswertung, um das Konzept weiter zu optimieren. Diese flexible Herangehensweise ermöglicht es, die Leipziger Kombispur anhand gesammelter Erkenntnisse anzupassen und gegebenenfalls für weitere Knotenpunkte in der Stadt zu prüfen."
Modellcharakter für Sachsen-Anhalt
Die Einführung der Leipziger Kombispur in der Landeshauptstadt Magdeburg wird auch eine Premiere in Sachsen-Anhalt sein. Deshalb war es notwendig, die Zustimmung zur Erprobung bei der oberen Straßenverkehrsbehörde einzuholen. In Verbindung mit der Protected Bike Lane in der Großen Diesdorfer Straße setzt die Stadt somit neue Maßstäbe in der städtischen Verkehrsplanung.
Die vorgesehenen Projekte bestätigten Magdeburgs Anspruch, eine Vorreiterrolle in der Verkehrssicherheit einzunehmen und den urbanen Raum nachhaltig zu gestalten. Mit einem entsprechenden Stadtratsbeschluss wurden hierzu von der Stadtpolitik bereits frühzeitig die Weichen gestellt und ein verbindlicher Arbeitsauftrag an die Verwaltung ausgesprochen.
Auch die aktuell in der Bearbeitung befindliche Neuaufstellung der Radverkehrskonzeption der Landeshauptstadt hat als oberstes Ziel, die Verkehrssicherheit für den Fahrradverkehr wie auch für die anderen Verkehrsarten und Verkehrsteilnehmenden mit höchster Priorität zu gewichten und hierdurch auch mehr Radverkehr zu generieren.
Protected Bike Lane auch am Fuchsberg wird innerhalb der Vorplanung geprüft
Auch in der Straße Am Fuchsberg soll ein geschützter Fahrradstreifen eingerichtet werden. Dazu befindet sich die Verwaltung aktuell in der Vorbereitungs- und Beteiligungsphase. Die Umsetzung wird für das Frühjahr 2026 angestrebt, ein Stadtratsbeschluss ist zuvor ebenfalls erforderlich.
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Teilabschnitt der Großen Diesdorfer Straße wird fahrradfreundlich umgebaut
Teilabschnitt der Großen Diesdorfer Straße wird fahrradfreundlich umgebaut
Im Abschnitt zwischen Adelheidring und Arndtstraße wurden in dieser Woche bereits die alten Fahrbahnmarkierungen entfernt und durch neue ersetzt. Gleichzeitig wurden markante Leitschwellen installiert, um den neuen Radfahrstreifen baulich zu sichern und den Radverkehr besser vom motorisierten Verkehr zu trennen.
„Mit dem neuen geschützten Radfahrstreifen schaffen wir nicht nur mehr Sicherheit für Radfahrende, sondern geben auch ein klares Signal für eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Mobilitätsentwicklung in unserer Stadt“, erklärte der Beigeordnete für Umwelt und Stadtentwicklung, Jörg Rehbaum, bei einem Ortstermin mit Vertretern des ADFC.
Bis September werden am Kreuzungsbereich Gerhart-Hauptmann-Straße/Große Diesdorfer Straße die Lichtsignalanlage umprogrammiert und neue Markierungen vorgenommen. Dort wird dann erstmals in Sachsen-Anhalt eine sogenannte Leipziger Kombispur umgesetzt. Dabei wird der Rechtsabbiegefahrstreifen des Kfz-Verkehrs für den geradeaus fahrenden und den abbiegenden Radverkehr freigegeben. Der geradeaus fahrende Kfz-Verkehr wird separat geführt. Dadurch sollen Konflikte im Kreuzungsbereich deutlich reduziert und die Sichtbarkeit des Radverkehrs erhöht werden.
Der Abschnitt von der Arndtstraße bis zur Kreuzung Europaring/Westring wird ebenfalls im September beidseits mit breiteren Radfahrtstreifen neu markiert.