Verleihung des Telemann-Preises am 14. März
Der in Köln lebende Dirigent Michael Alexander Willens erhält im kommenden Jahr den Georg-Philipp-Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg. Die Ehrung wird Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris am 14. März, dem Geburtstag von Georg Philipp Telemann, im Rahmen eines Festaktes im Alten Rathaus Magdeburg vornehmen.
„Mit der Auszeichnung würdigt die Landeshauptstadt Magdeburg den eindrucksvollen Umgang des gebürtigen US-amerikanischen Dirigenten mit dem künstlerischen Werk Telemanns“, begründete Oberbürgermeisterin Simone Borris die Entscheidung zur Verleihung des nächsten Telemann-Preises an Michael Alexander Willens. „Seine Interpretationen sind von Entdeckerfreude, Enthusiasmus und Faszination gegenüber den Kompositionen des gebürtigen Magdeburgers getragen.“
Mit Konzerten und CD-Einspielungen insbesondere weitgehend unbekannter und groß besetzter Vokalkompositionen setzt sich Willens für die klingende Wiederentdeckung herausgehobener Telemann-Werke in historisch geschulter Interpretationsweise ein und beflügelt damit maßgeblich die internationale Telemann-Rezeption. Viele seiner Aufnahmen haben Referenzcharakter und verleihen eher unbekannten Schaffensbereichen des Komponisten Konturen.
Auf Einladung der Magdeburger Telemann-Festtage war Willens mit dem Orchester Kölner Akademie erstmals 2012 in Magdeburg zu Gast, um Telemanns Lukaspassion 1728 aufzuführen. Der Livemitschnitt dieses Konzertes bildete den Beginn eine Reihe mit Telemann-Einspielungen von Michael Alexander Willens beim Label cpo Georgsmarienhütte.
Inzwischen liegen sechs CDs mit bedeutender Kirchenmusik vor, darunter das große Oratorium zur Einweihung der neuen Hamburger Michaeliskirche (1762) sowie Einzelwerke aus Telemanns später Schaffensphase. Eingespielt hat Willens auch Telemanns große, aus einem geistlichen Oratorium und einer weltlichen Serenata bestehende Frankfurter Festmusik aus dem Jahr 1716 zur Geburt eines kaiserlichen Prinzen. Mit diesen Kompositionen wird der Telemann-Preisträger 2026 am 15. März auch zu Gast bei den 27. Magdeburger Telemann-Festtagen sein.
Biographisches zum Preisträger
Michael Alexander Willens, geboren 1952 in Chevy Chase, Maryland (USA), erhielt seine Ausbildung an der Juilliard School in New York bei John Nelson. Nach seinem Abschluss als Bachelor und Master of Music setzte er sein Studium bei Jaques-Louis Monod, Harold Farberman, Paul Vorwerk und Leonard Bernstein fort. Aufgrund seines breitgefächerten musikalischen Werdegangs verfügt Michael Alexander Willens über umfassende Kenntnisse zur Aufführungspraxis Alter Musik bis zur Interpretation von Werken der Gegenwart einschließlich des Jazz und Pop.
Er gastiert bei bedeutenden Festivals und leitet Konzerte in ganz Europa sowie in Südamerika, Asien, Island, Aserbaidschan, Israel, der Türkei und den Vereinigten Staaten. 1996 gründete Michael Alexander Willens die Kölner Akademie. Mit dem Ensemble musizierte er sowohl Werke aus dem Kanon der klassischen Musik als auch Kompositionen wenig bekannter Tonschöpfer. Das Repertoire ist äußerst vielfältig: Es spannt den Bogen von der sogenannten Alten Musik bis hin zu zeitgenössischen Werken amerikanischer Komponisten. Von dieser künstlerischen Bandbreite künden mittlerweile über 100 bei verschiedenen renommierten Labels eingespielte CDs.
Daneben faszinieren den vielseitigen Interpreten neue Formen des Musiktheaters sowie die praktische Arbeit mit Studierenden und jungen Ensembles.
Hintergrund zur Preisverleihung
Die Landeshauptstadt Magdeburg würdigt seit 1987 jährlich hervorragende Leistungen im Hinblick auf Interpretation, Pflege und Erforschung von Telemanns Leben und Werk mit dem Georg-Philipp-Telemann-Preis. Er besteht aus einer Bronzeplakette, einer Urkunde und einer Dotation in Höhe von 2.500 Euro.
Zu den bisher mit dem Preis Geehrten zählen Ludwig Güttler, Martin Ruhnke, Wolf Hobohm, Nikolaus Harnoncourt, Reinhard Goebel, René Jacobs, Klaus Mertens, Dorothee Oberlinger, der Bärenreiter-Verlag, der Carus-Verlag, Burkhard Schmilgun sowie das CD-Label cpo (Georgsmarienhütte) und Barthold Kuijken (Belgien). 2025 wurde der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann (Halle/Saale) mit dem Georg-Philipp-Telemann-Preis ausgezeichnet.