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Aktion »Gewalt kommt nicht in die Tüte« am 25. November

Am diesjährigen „Orange Day“, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, sind die Menschen in Magdeburg und Umgebung mit der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ eingeladen, sich aktiv gegen Gewalt an Frauen stark zu machen. In 66 Bäckereien werden 60.000 eigens dafür bedruckte Brötchentüten verteilt, die auf Hilfsangebote für betroffene Mädchen und Frauen aufmerksam machen und Solidarität signalisieren. Oberbürgermeisterin Simone Borris sowie Magdeburger Sportgrößen unterstützen die Aktion, die bereits zum 6. Mal in der Landeshauptstadt stattfindet.

 

Kern der Aktion ist die Ausgabe von Backwaren in Papiertüten, auf denen auf die verschiedenen Unterstützungsangebote aus dem Gewaltschutzbereich in Magdeburg hingewiesen wird. So sollen Informationen zum Gewaltschutznetzwerk niedrigschwellig an betroffene Frauen gebracht und der Zugang zu den Hilfsangeboten, zum Beispiel Frauenschutzhäuser und Beratungsstellen, erleichtert werden. Ein einfacher Einkauf wird so zu einer kraftvollen Botschaft gegen Gewalt und für den Schutz von Frauen.

 

Unterstützt wird die Aktion von Magdeburger Sportstars. Unter anderem der ehemalige FCM-Kapitän Marius Sowislo sowie weitere Größen verteilen am 25. November zwischen 16.00 und 18.00 Uhr in der „Steinecke“-Bäckereifiliale am Galeria Karstadt Kaufhof, Breiter Weg 128, Brötchentüten mit einer klaren Botschaft gegen Gewalt an Frauen und geben Autogramme. Auch die Landesgleichstellungsbeauftragte Sarah Schulze, die städtische Gleichstellungsbeauftragte Heike Ponitka sowie Vertreterinnen des Netzwerks Frauenschutz stehen für Gespräche bereit. Gemeinsam wollen sie ein sichtbares Zeichen für ein respektvolles Miteinander und gegen jede Form von Gewalt setzen. Interessierte sind herzlich eingeladen.

 

Hintergrund der Aktion

Gewalt gegen Frauen ist eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen und prägt den Alltag vieler Frauen in Deutschland und weltweit. Sie zeigt sich in verschiedenen Formen, unter anderem in Mord oder Totschlag, in häuslicher oder sexualisierter Gewalt, im Frauenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, Ausbeutung der Arbeitskraft sowie in der Ehe, Zwangsverheiratung und Genitalverstümmelung. Auch die subtileren und weniger sichtbaren Formen, beispielweise psychische Gewalt, Stalking oder ökonomische Abhängigkeit, hinterlassen schwerwiegende Spuren und können psychische Schäden bei den Opfern anrichten.

 

In Magdeburg ist die Partnerschaftsgewalt von 2020 bis 2024 um rund 77 Prozent und die familiäre Gewalt um fast 100 Prozent angestiegen. Insgesamt 1.359 Betroffene zeigten im vergangenen Jahr häusliche Gewalt bei der Magdeburger Polizei an.

 

Die genannten Zahlen zeigen dabei aber nur die sichtbaren und angezeigten Übergriffe. Viele Fälle werden aber aus Angst oder Scham nicht zur Anzeige gebracht. Insbesondere Frauen mit Behinderung, migrierte und geflüchtete Frauen sowie queere Personen sind von dieser Situation in besonderer Weise betroffen. Deswegen ist es umso wichtiger, niedrigschwellige Angebote zu schaffen, über die ein Zugang in das Hilfesystem ermöglicht werden kann.

 

„Orange Day“ – Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Der 25. November ist ein globaler Gedenktag, der an die die Schwestern María Teresa, Minerva und Patria Mirabal erinnert, die 1960 in der Dominikanischen Republik im Widerstand gegen die Diktatur ermordet wurden. Die drei Schwestern hatten jahrelang gegen die Diktatur Widerstand geleistet und ihr Engagement gilt inzwischen weltweit als Symbol für Frauen, gegen jegliches Unrecht einzutreten.

 

Heute ruft dieser Tag als „Orange Day“ dazu auf, Gewalt an Frauen in all ihren Formen zu bekämpfen. Die „Orange Days“ stehen für die Forderung nach Gleichberechtigung, sozialer Gerechtigkeit und Toleranz. Dabei symbolisiert die Farbe Orange eine Zukunft ohne Gewalt. In der Landeshauptstadt wird der Aktionstag von den Akteurinnen und Akteuren des Netzwerks Frauenschutz Magdeburg organisiert.

 

 

Infos und Hilfsadressen

  • frauen-magdeburg.de– Übersicht der Hilfsangebote in Magdeburg in 12 Sprachen
  • gewaltfreies-sachsen-anhalt.de – Übersicht der Hilfsangebote in Sachsen-Anhalt
  • hilfetelefon.de/ 116 0116 – kostenfreie Hotline, jederzeit erreichbar, auch in Gebärdensprache / Chat und Vermittlung 

 

 

Ansprechpartnerin

Landeshauptstadt Magdeburg

Amt für Gleichstellungsfragen

Amtsleiterin/Gleichstellungsbeauftragte

Heike Ponitka

E-Mail: Heike.Ponitka@stadt.magdeburg.de

Tel.: 0391/ 540 2316

 

18.11.2025