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Lesungen im Literaturhaus von Glas- und Textilkunst bis hin zu existenziellen Fragen

Das Literaturhaus hat für die zweifte Hälfte des Novembers wiederr spannende Gäste für Lesungen eingeladen mit einer 

Lesung und einem Gespräch mit Mareice Kaiser, Susanne Kalisch und Frank Pudel und ihrem Buch zum Glas- und Textilkünstler Christof Grüger bis hin zu ungewöhnlichen DDR-Geschichten über Konsum und Design mit Aron Boks.

Freitag, den 14. November 2025, 19:00 Uhr

Lesung und Gespräch mit Mareice Kaiser: Ich weiß es doch auch nicht 101 entlastende Antworten auf existenzielle Fragen

Ein Buch wie eine gute Freundin: Wenn du nicht mehr weiterweißt: Mareice Kaiser weiß es auch nicht. Ein Ratgeber, aber auf witzig.

Das Leben ist kompliziert, und überall lauern Fragen und Entscheidungen. Mareice Kaiser ist die schlechteste Entscheidungsperson der Welt und gerade deshalb die beste Ratgeberin. Sie erzählt in lakonischem Ton von ihrem eigenen Stolpern und Aufstehen und manchmal auch vom Liegenbleiben. Denn sie liebt Liegen! Einige Fragen beantworten sich so schon von selbst. Alle anderen beantwortet Mareice Kaiser in »Ich weiß es doch auch nicht«. Diese neue Unsicherheit tut gut und ist besser als jeder TikTok-Lifecoach. Es geht um den Pickel auf der Nase vor dem großen Date und um den richtigen Zeitpunkt für eine Kündigung. Natürlich um Feminismus. Aber auch darum, wie man weiterlebt, wenn das eigene Kind stirbt. Komplettiert wird dieser lebenskluge und humorvolle Blick auf unsere Verletzlichkeiten von den einzigartigen Illustrationen von Slinga.

Ein Buch wie eine gute Freundin. »Mareice Kaiser ist die Königin des Durchwurschtelns. Klug, lustig und niemals nicht politisch.« Giulia Becker »Ich wünschte, alle Menschen, die keine Ahnung haben, hätten keine Ahnung wie Mareice.« Ralph Caspers

Mareice Kaiser, Jahrgang 1981, schreibt als Journalistin meistens über schwere Themen: Diskriminierung, Ungerechtigkeit, Christian Lindner. Ohne Humor geht das nicht. Mit ihrem Essay »Das Unwohlsein der modernen Mutter« war sie für den Deutschen Reporter*innenpreis nominiert, das gleichnamige Buch stieg direkt in die SPIEGEL-Bestsellerliste ein. Vom medium magazin wurde sie 2022 in die TOP 10 der deutschen Wirtschaftsjournalist*innen gewählt. Sie liebt Schwimmen und würde gern mehr singen und mehr tanzen. Mareice Kaiser lebt in Berlin und im Internet.

Eintritt: VVK 10 Euro, AK 12 Euro, ermäßigt 8 Euro

Christof Grüger - Meister der Glas- und Textilkunst Buchvorstellung 

Donnerstag, 20. November 2025, 19:00 Uhr

Buchvorstellung mit Susanne Kalisch und Frank Pudel

Christof Grüger war einer der bedeutendsten Künstler der Nachkriegszeit in Mitteldeutschland. Als Glas-, Textil- und Metallgestalter fast ausschließlich baugebundener Kunst hat er zahlreiche Werke in ganz Deutschland hinterlassen. Sein Arbeitsschwerpunkt lag zwar im sakralen Bereich, er hat aber auch für staatliche und private Auftraggeber gearbeitet.

Susanne Kalisch und Dr. Frank Pudel, die Herausgeber der kürzlich im Mitteldeutschen Verlag erschienenen Künstlermonografie, stellen in Ihrem Vortrag das umfangreiche Werk Grügers vor, zeigen Fotos seiner beeindruckenden Arbeiten und kommentieren diese, denn Zeit seines Lebens hat Christof Grüger sie selbst beschrieben, wodurch wir in die Gedankenwelt Grügers eintauchen können. Auszüge aus Briefwechseln Grügers mit anderen Künstlern und Künstlerinnen ergänzen diese Beschreibungen.

Die Vortragenden lesen aus diesen Dokumenten vor, nähern sich damit dem Menschen Christof Grüger und begleiten ihn sehr intim in seinen Arbeitsprozessen von der ersten Idee bis zum fertigen Werk.

Eintritt frei

Lesung und Gespräch mit Aron Boks

Freitag, 21. November 2025, 19:00 Uhr

Starkstromzeit. Vom Leben in einem Staat, den es nicht mehr gibt - Was bleibt, wenn das Licht der Zukunft erlischt? Eine ungewöhnliche DDR-Geschichte über Konsum und Design

In einer alten DDR-Zeitschrift entdeckt Aron Boks eine Lampe – entworfen von seinem Großvater. Mit einem eigenen Leuchten- und Dekorationsbetrieb gehörten seine Großeltern zu den wenigen Selbständigen in der DDR. Für den privaten Verkauf entwarfen sie Lampen mit Stoffschirmen, Troddeln und Bommeln. Gleichzeitig erhielten sie staatliche Aufträge für Hotels und Ferienheime, in denen mit ihren futuristisch anmutenden Glasmodulen der Sozialismus erstrahlte.
Nach der Wende verschwinden die Leuchten – und mit ihnen die Geschichte dahinter.

Aron Boks begibt sich auf Spurensuche und erzählt dabei eine persönliche, ungewöhnliche Geschichte der DDR. Es geht um Konsum und Design, Erinnern und die Frage, wie Gegenstände weiterleuchten, lange nachdem das System, das sie hervorgebracht hat, untergegangen ist.

»Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten, auf dieses Foto in der DDR-Zeitschrift zu gucken, die noch von den Leuchten und den Ideen meines Großvaters vor der Wende erzählt. Ich wollte endlich etwas haben, das ich anfassen, das ich greifen und benutzen kann. Ich wollte nicht akzeptieren, dass mir ein Teil meiner Geschichte durch das Ausmisten der Geschichte anderer versperrt bleibt.«

»Ähnlich wie Lukas Rietzschel in seinen Romanen beeindruckt Aron Boks durch seinen offenen und vorurteilsfreien Blick auf die jüngere Geschichte.« Tino Dallmann, MDR Kultur

ARON BOKS wurde 1997 in Wernigerode geboren und lebt als Autor, Slam Poet und Moderator in Berlin-Charlottenburg. 2019 erhielt er den Klopstock-Förderpreis für Neue Literatur. Seit 2021 schreibt er vor allem für die taz und die taz.FUTURZWEI-Kolumne »Stimme meiner Generation«. 2023 erschien sein Buch »Nackt in die DDR«, in dem er sich auf die Lebensspuren seines Urgroßonkels, dem Künstler und Funktionär Willi Sitte begibt. Das Buch fand großes Medienecho. Aron Boks selbst hat die DDR nie erlebt. Die Recherche und Arbeit am Buch bedeuteten für ihn auch den Zugang in die verstärkte Auseinandersetzung mit der deutsch-deutschen Geschichte und ihrer Bedeutung für die Gegenwart. Neben seiner Schreibtätigkeit moderiert Boks zu diesem Thema Literatur- und Gesprächsveranstaltungen mit Nachwendekindern aus Ost- und Westdeutschland.

„Das Gespräch mit Aron Boks wird moderiert von Carla Steinbrecher, Referentin für Bildung und Forschung beim Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. 

Eintritt: VVK 10 Euro, AK 12 Euro, ermäßigt 6 Euro