Herbstlesungen im Literaturhaus am 5. und 7. November
Mittwoch, 5. November 2025 um 17 Uhr
Lesung und Gespräch mit Philipp Baumgarten und Annekathrin Kohout: Ostflimmern, Wir Wende-Millennials – Kindheit zwischen DDR-Abwicklung und US-Popkultur
Billig-Discounter: Die Fotografien von Philipp Baumgarten haben ein Dutzend namhafte Autorinnen und Autoren dazu inspiriert, ihre Erfahrungen in der Nachwendezeit zu beschreiben. Ihre Stimmen geben Einblick in eine Generation, deren ostdeutscher Hintergrund oft wie ein Phantomschmerz erscheint und im Spiegel des „westdeutschen Blicks“ bis heute präsent ist. Als Kinder der 1990er Jahre, geprägt von Industriebrachen einerseits und US-amerikanischer Popkultur sowie der globalen Digitalmoderne andererseits, betrachten sie kritisch, aber auch mit Nachsicht ihre Kindheit und die Zeit seit der Wiedervereinigung.
So entwerfen die Fotografien, Gedichte, Kurzgeschichten und Essays ein Bild vom Gegenwartsgefühl einer Generation, die hin und her gerissen ist zwischen Ost und West auf der Suche nach der eigenen Identität.
Mit Texten von Elisabeth Heyne und Alexander Wagner, Peter Hintz, Marlen Hobrack, Paula Irmschler, Sebastian Jung, Annekathrin Kohout, Nhi Le, Anne Ramstorf, Lukas Rietzschel, Valerie Schönian, Philipp Schreiner, Greta Taubert sowie Anne Waak.
Eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung
Eintritt frei
Inga Bruderek liest Geschichten von Frauen von Anna Seghers
Freitag, 7. November 2025 um 19:00 Uhr
Marie geht in die Versammlung - sie könnte auch heim gehen, nach Hause. Ihr Körper ist müde, schwer und ausgeleiert und eigentlich könnte sie auch mit ihren zwei Bananen in Zeitungspapier nach Hause gehen, es könnte ein schöner, ein ruhiger Abend werden. Aber Marie geht in die Versammlung......
Zum Beeindruckendsten im Werk Anna Seghers gehören ihre Frauengestalten: Marie Ziegler, Agathe Schweigert, Marta Emrich oder Katharina. Ihre Geschichten umspannen Jahrhunderte. Sie erzählen von ihrem Hunger auf Leben und von der Sehnsucht nach Glück, von gefährdeter Liebe, vom Mut, menschlich zu sein und sich selbst treu zu bleiben. Es sind Geschichten von mutigen Frauen; von Frauen, die sich weigern, die ihnen zugedachte Rolle zu übernehmen. Aber auch von Frauen, die ihr freudloses Dasein tatenlos hinnehmen.
Diese Frauen sind keine Heldinnen, sie leben ein unspektakuläres, gewöhnliches Schicksal wie unzählige neben ihnen. In der Kraft der Schwachen bewahren sie ihre Würde, auch wenn sie zerrieben werden vom politischen Terror ihrer Zeit.
Im Jahr 2025 jährt sich der Geburtstag Anna Seghers zum 125. Mal. Anna Seghers ist den meisten durch „Transit“ und „Das siebte Kreuz“ bekannt, dabei lohnt es sich, einen Blick in ihre „Frauengeschichten“ zu werfen.
Die Schauspielerin Inga Bruderek liest aus: „Der Ausflug der toten Mädchen“, „Das Schilfrohr“, „Marie geht in die Versammlung“ und anderen Erzählungen. „Geschichten von Frauen“ erschienen im Aufbau Taschenbuch Verlag
Mit freundlicher Genehmigung der Anna-Seghers-Stiftung, vertreten durch die Gustav
Einritt: VVK 10 Euro, AK 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, Karten gibt es im Literaturhaus Magdeburg