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Premiere: "Schachnovelle"

Mit Stefan Zweigs „Schachnovelle“ wird die mit „Effibody’s Darling“ begonnene Monologreihe im Kasino des Magdeburger Schauspielhauses fortgesetzt. Premiere der Inszenierung von Alejandro Vallejo ist am Donnerstag, 25.9., 19.30 Uhr. Es spielt Michael Ruchter.


Ein Passagierdampfer auf dem Weg von New York nach Buenos Aires. An Bord Emigrant:innen auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus, unter ihnen Dr. B. (einst ein angesehener Anwalt), außerdem Geschäftsleute, Urlaubsreisende und der Schachweltmeister Mirko Czentovic. Letzterer ist das Gesprächsthema auf dem Schiff: „Der Schachautomat“, wie er wegen seiner Kälte und Unerschütterlichkeit genannt wird, lässt sich gegen Bezahlung tatsächlich zu einer Partie gegen ein amateurhaftes, chancenloses Grüppchen herab. Doch kurz vorm Schachmatt mischt sich Dr. B. ein und spielt ein Spiel, das ihn tief in die Zeit seiner Gefangenschaft zurückführt.
Die „Schachnovelle“ ist Stefan Zweigs populärstes und gleichzeitig letztes Werk. 1942 scheidet der bekennende Europäer und Schriftsteller von Weltrang im brasilianischen Exil durch Suizid aus dem Leben.
Alejandro Vallejos interessiert sich besonders für die emotionale Welt einer Person, die auf der Flucht ist. Querverweise auf Stefans Zweigs eigene Exilgeschichte finden sich in der szenischen Umsetzung durch eingefügte Zitate des Autors. eingefügte Zitate des Autors. Wichtig für den Regisseur ist, die Reise des Dr. B. nicht in der Resignation, sondern mit einem Lichtblick enden zu lassen. Anteilnahme und Empowerment für Personen mit Migrationsgeschichte mischen sich so mit Zweigs sprachmächtiger und spannungsgeladener Novelle.
Jo Speh entwirft einen Raum, der den fragilen Zustand des Übergangs in einen aus Raufasertapeten bestehenden kargen Zwischenraum übersetzt, an dessen Längsseiten sich das Publikum ähnlich einer Schachaufstellung in zwei Gruppen gegenübersitzt.
Musikerin Ingeborg Freytag lässt unter anderem live in Magdeburg aufgenommene Klänge und Sounds in ihre Bühnenmusikkomposition einfließen und fügt so der Inszenierung einen weiteren Assoziationsraum hinzu.
Mit „Schachnovelle“ spielt Michael Ruchter nach der Erfolgsproduktion „Nipple Jesus“ (nach wie vor zu sehen im Kunstmuseum) sein zweites Solostück am Theater Magdeburg.

Regisseur Alejandro Vallejo

Alejandro Vallejo (*1994 in Brasilia) studierte Theaterwissenschaften in Leipzig und Lyon sowie Inszenierung der Künste und Medien in Hildesheim. Erste Regieerfahrungen machte er in der freien Szene in Leipzig, wo er eigene Theaterstücke in Szene setzte. Mit seinem Stück „Jeder Schritt ist ein neuer Ort“ wurde er 2022 zum DRAMENLABOR nach Münster eingeladen. Von 2022-25 war Alejandro Vallejo Regieassistent am Theater Magdeburg. Hier inszenierte er im Rahmen von Kosmos#2 Monologe aus „Draußen vor der Tür“ und „Iphigenie in Tauris“. Aktuell produziert er im Kollektiv einen postmigrantischen Kurzfilm und gärtnert, wenn die Kunst ruht. Mit der Inszenierung von Stefan Zweigs „Schachnovelle“ wird er sich erneut dem Magdeburger Publikum vorstellen.

Preise und Reservierung

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Weitere Informationen und Termine

25.09.2025