Neue gesetzliche Vorgaben verlangen sauberen Bioabfall
Der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb beteiligt sich ab der kommenden Woche an einer bundesweiten Kotrollaktion des Inhaltes von Biotonnen. Falsch befüllte Biotonnen werden von den Müllwerkerinnen und Müllwerkern stehen gelassen. Grund sind die seit Mai geltenden gesetzlichen Anforderungen an die Reinheit von Bioabfällen.
Die Bioabfallverordnung setzt nun strengere Grenzwerte für Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall fest als bislang. Dies betrifft sowohl kommunale Entsorger als auch Privathaushalte.
Ziel der zweiten bundesweiten Kontrollaktion der Mitglieder des wirfuerbio e.V. ist es, Bürgerinnen und Bürger für die saubere Trennung von Bioabfällen zu sensibilisieren und die Einhaltung der neuen Vorschriften zu unterstützen. Das Motto lautet: „Dein Biomüll ist wichtig für’s Klima.“
Der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb beteiligt sich an der Aktion, weil die Einhaltung der neuen Fremdstoffgrenzwerte nicht nur gesetzlich gefordert wird, sondern auch essenziell für die Herstellung von hochwertigem Kompost ist. Wie bereits 2023 und seit Anfang dieses Jahres werden im Aktionszeitraum Biotonnen kontrolliert und bei gravierender Fehlbefüllung stehen gelassen und mit einem Aufkleber zur Aufforderung zur Nachsortierung versehen. Abfallberaterinnen und -berater sowie Müllwerkerinnen und Müllwerker klären vor Ort auf.
„Die neuen Regelungen bringen die Bedeutung einer sauberen Biotonne auf den Punkt“, erklärt der zuständige Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung, Ronni Krug. „Nur wenn wir Störstoffe vermeiden, können wir Bioabfälle effizient verwerten und hochwertige Komposterde für die Landwirtschaft gewinnen.“
Plastik und kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. In Mikroplastik zerfallen, können Plastiktüten nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden und gelangen so auf Beete und Äcker, werden ins Grundwasser oder ins Meer gespült und damit unweigerlich in die Nahrungskette. Was oft nicht bekannt ist: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut.
Die Bioabfallverwertung ist ein zentrales Element der kommunalen Kreislaufwirtschaft: Aus Küchen- und Gartenabfällen wird durch Vergärung erst Biogas, dann Strom. Die übrigbleibenden Gärreste werden zu nährstoffreichem Kompost verarbeitet – ganz ohne chemische Zusätze.
„Plastik und sogenannte kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. Sie gefährden die Kompostqualität und damit unsere Umwelt“, warnt Andreas Stegemann. Leider des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes. „Papiertüten sind hier die richtige Alternative.“
Unter dem Titel „#wirfuerbio – Biomüll kann mehr“ bündeln kommunale Betriebe seit Jahren ihre Aufklärung für saubere Biotonnen. Mit der zweiten bundesweiten Kontrollaktion wollen sie gemeinsam für die Sicherung der Qualität des wertvollen Bioabfalls sorgen – im Einklang mit der neuen Gesetzeslage.
Weitere Informationen zur Aktion sind unter www.wirfuerbio.de/magdeburg im Internet verfügbar.