Fast verschwunden - jüdisches Leben in Magdeburg
Das Stadtarchiv lädt am 16. September um 19.00 Uhr im Kaiserin-Adelheid-Foyer des Alten Rathauses zum nächsten Stadtgeschichtlichen Sommerabend ein. In Magdeburg ist jüdisches Leben gut 1050 Jahre nachweisbar. Doch die Schoa im Nationalsozialismus überlebten lediglich 84 der ehemaligen Mitglieder. Der Vortrag von Beate Seibert skizziert den schwierigen Neuanfang nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ebenso wie die Höhen und Tiefen des Gemeindelebens während der DDR-Zeit. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.
In Magdeburg ist jüdisches Leben gut 1050 Jahre nachweisbar und erlebte schon im Mittelalter eine Blütezeit. Auch im frühen 20. Jahrhundert verzeichnete die Synagogengemeinde zu Magdeburg ca. 2.300 Mitglieder.
Dann begann unter der systematischen Verfolgung im Nationalsozialismus die große Leidenszeit. Von der ehemals blühenden Gemeinde, die um 1897 noch wegen der großen Zuwanderung die Synagoge erweitern musste, blieben noch 84 der ehemaligen Mitglieder übrig. Sie überlebten unter schwierigsten Bedingungen.
Mit ihnen begann kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges der Neuanfang. Bewusst hatten sich viele von ihnen für ein Leben in der späteren DDR entschieden. Der Vortrag berichtet von den gravierenden Veränderungen sowie den Höhen und Tiefen im Gemeindeleben, die dem Rhythmus der politischen Entwicklung in der DDR folgten. Er stützt sich wesentlich auf Erkenntnisse aus der kritischen Auswertung von Archivunterlagen der Synagogengemeinde. Besonders interessant Dokumente werden vorgestellt.
Die Referentin Beate Seibert arbeitet ehrenamtlich im Archiv der Synagogengemeinde zu Magdeburg und beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit dem Neuaufbau des Archivs. Vor allem aus dieser Tätigkeit bezieht sie ihr umfangreiches Wissen zum Magdeburger jüdischen Leben in der Vergangenheit und Gegenwart.
Das Programm der Veranstaltungsreihe gibt es als Flyer oder online auf www.magdeburg.de/stadtarchiv.