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Eine Reaktion auf die Gegenwart

Jean-Paul Sartres Stück „Das Spiel ist aus“ stand ursprünglich auf dem Januar-Premierenplan des Magdeburger Schauspiels. Dieser Titel wird durch „Die Hamletmaschine“ von Heiner Müller ersetzt. Premiere ist am Freitag, 24.1., 19.30 Uhr, im Schauspielhaus. Regie führt Schauspiel-Co-Direktorin Clara Weyde.


Aufgrund der jüngsten (welt)politischen Ereignisse hat sich das Theater Magdeburg dazu entschieden, eine Spielplanänderung vorzunehmen. Statt „Das Spiel ist aus“ von Jean-Paul Sartre widmet sich das Schauspiel Heiner Müllers „Die Hamletmaschine“. Es ist sein sehr persönlicher Versuch, über die eigene Stellung in einem Gesellschaftssystem im Kontext historischer Entwicklungen nachzudenken. Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit Shakespeares Figuren assoziiert Müller Tatsächliches und Mögliches ebenso wie die unausweichliche Logik von alltäglicher Gewalt, Unterdrückung, Ausgeliefertsein und dem Wunsch, für Veränderung zu kämpfen.

Der Text

„Die Hamletmaschine“ schrieb Müller 1977 im Rahmen einer Übersetzung von Shakespeares „Hamlet“. Dieser komprimierte und assoziationsreiche Theatertext durfte in der DDR allerdings weder aufgeführt noch gedruckt werden. Die Uraufführung fand 1979 in der Nähe von Paris statt.
Müller verknüpft seine Desillusionierung in Bezug auf die Reformierbarkeit des (sozialistischen) Systems mit Hamlet als zerrissenen Intellektuellen, der seine Wirkungslosigkeit erkennt und aus dem (Theater-)Spiel aussteigen will.

Das Inszenierungsteam

Regisseurin Clara Weyde interessiert der weite gesellschaftspolitische Echoraum des Textes, bei dem es immer wieder Neues zu entdecken gibt und den es im Probenprozess gemeinsam auszuloten gilt.

Ausstatterin Louisa Robin nutzt den bereits für die Sartre-Inszenierung konzipierten Raum. Im neuen Kontext wird er zu einem an Lost Places erinnernden Gemeinderaum, dessen Stabilität trügt.

Die Kostüme von Clemens Leander bieten in der Beschäftigung mit Hamlet und Ophelia unter anderem ein Assoziationsfeld zum Kampf der Geschlechter.

Die Musik von Thomas Leboeg komplettiert die Inszenierung sowohl mit Vertonungen aus dem Textmaterial als auch mit breit gefächerten Szenenmusiken.

Besetzung

Es spielen Nora Buzalka, Rainer Frank, Luise Hart, Lorenz Krieger, Philipp Kronenberg, Oktay Önder, Bettina Schneider, Isabel Will, Laura Fouquet und Niklas Hummel.

Termine

Die Hamletmaschine
von Heiner Müller
ab 16 Jahren

Premiere:
Fr., 24.1.25, 19.30 Uhr, Schauspielhaus, K1
weitere Vorstellungen: Fr., 7.2., So., 16.2., Fr., 28.2., jeweils 19.30 Uhr

Folgetermine werden fortlaufend auf www.theater-magdeburg.de veröffentlicht.

Preise und Reservierung

24 € / ermäßigt 14 €

Theaterkasse
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E- Mail: kasse@theater-magdeburg.de
Telefon: +49 391 40 490 490

20.01.2025