Häufige Fragen und Antworten
Was ist die kommunale Wärmeplanung und warum ist sie für Magdeburg wichtig?
Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Planungsinstrument für die Landeshauptstadt Magdeburg, um die Wärmeversorgung künftig sicher und klimafreundlich zu gestalten. Ziel ist es, die CO₂-Emissionen zu senken, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.
Wer ist für die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung verantwortlich?
Die Landeshauptstadt Magdeburg ist der Auftraggeber der kommunalen Wärmeplanung. Die Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG (SWM Magdeburg) sind als Versorgungsunternehmen der Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam mit den Ingenieurinnen und Ingenieuren der Fichtner GmbH & Co. KG die Hauptakteure bei der kommunalen Wärmeplanung. Gemeinsam koordinieren sie den Prozess, um die besten Lösungen für Magdeburg zu finden. Die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung wird zu 90 % aus dem Klima- und Transformationsfonds des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die übrigen 10 % werden durch die Haushaltskassen der Landeshauptstadt Magdeburg übernommen.
Bis wann soll der kommunale Wärmeplan fertig sein?
Im Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze ist festgelegt, dass die Wärmeversorgung in Deutschland bis 2045 klimaneutral gestaltet werden soll. Dazu braucht es eine kommunale Wärmeplanung. Sie dient als Entscheidungsgrundlage für Verwaltung und Politik und muss für Städte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bis zum 30. Juni 2026 erstellt sein. Die Umsetzung der Maßnahmen wird voraussichtlich 2025 beginnen und mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Welche Vorteile bietet die kommunale Wärmeplanung für die Bevölkerung in Magdeburg?
Durch die kommunale Wärmeplanung profitieren Sie von einer nachhaltigeren und zukunftssicheren Wärmeversorgung, die langfristig stabilere Heizkosten und einen Beitrag zum Klimaschutz ermöglicht. Weiterhin sollen Informationen darüber geliefert werden, welche Versorgungsoptionen in den jeweiligen Stadtgebieten wirtschaftlich und technisch effizient sind. Diese Informationen sind hilfreich für Investitionsentscheidung zum Kauf einer neuen Heizung.
Gibt es in Magdeburg einen Anschlusszwang an das Wärmenetz?
Ein Anschlusszwang in Magdeburg besteht nicht. Dies ist den Eigentümerinnen und Eigentümern selbst überlassen. Nicht alle Gebäude erhalten einen Anschluss an das Wärmenetz. Das hängt in der Regel mit den technischen Gegebenheiten vor Ort ab. Manche Areale sind für die Versorgung durch ein Wärmenetz besonders geeignet und werden bevorzugt.
Was passiert, wenn mein Gebäude nicht an das Wärmenetz angeschlossen ist?
Für Gebäude, die nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen werden, gibt es alternative Lösungen, wie z. B. den Einsatz von Wärmepumpen oder andere nachhaltige Heiztechnologien. Auch hier sind Fördermöglichkeiten denkbar.
Welche Auswirkungen hat die Wärmeplanung auf die Heizkosten?
Die genauen Auswirkungen auf die Heizkosten können variieren, gegebenenfalls müssen die Preise angepasst werden. Langfristig ist aber mit stabileren und nachhaltigeren Kostenentwicklungen zu rechnen. Durch energieeffiziente und unabhängige Lösungen können Heizkosten perspektivisch gesenkt werden.
Wird die Bevölkerung an der Wärmeplanung beteiligt?
Die Landeshauptstadt Magdeburg sowie die Bietergemeinschaft SWM Magdeburg/Fichtner informieren Bürgerinnen und Bürger aktiv zu den Entwicklungen der kommunalen Wärmeplanung. Informationsveranstaltungen mit den Verantwortlichen der kommunalen Wärmeplanung ermöglichen zudem in den Dialog zu treten und Fragen aus erster Hand zu klären.
Welche Maßnahmen werden ergriffen, um eine nachhaltige Wärmeversorgung zu gewährleisten?
Es werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, wie der Ausbau des Wärmenetzes, Empfehlungen zum Einsatz erneuerbarer Energien je nach Stadtgebiet und die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden. Diese Schritte helfen, den CO₂-Ausstoß deutlich zu senken.
Wann beginnen die Maßnahmen der kommunalen Wärmeplanung und wie lange dauern sie?
Die ersten Schritte der Wärmeplanung laufen bereits. Mitte 2025 soll der kommunale Wärmeplan fertiggestellt sein. Erste konkrete Maßnahmen werden in der Folge umgesetzt. Der gesamte Prozess ist langfristig angelegt und wird voraussichtlich über mehrere Jahre bis Jahrzehnte andauern. Das hängt von den technischen Gegebenheiten und Analyseergebnissen der vorhandenen Gebäude ab.
Wie wird die Öffentlichkeit über den Fortschritt der Maßnahmen informiert?
Die Landeshauptstadt Magdeburg und die Bietergemeinschaft SWM Magdeburg/Fichtner informieren regelmäßig über die Fortschritte. Dies erfolgt über diese Webseite, bei Veranstaltungen und über lokale Medien. Zudem werden Anwohnerinnen und Anwohner, die sich an das Wärmenetz anschließen können, von der SWM Magdeburg informiert.
Wie wird die Wärmeversorgung während der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung sichergestellt?
Während der Umsetzung wird die Wärmeversorgung stets gesichert sein. Bestehende Systeme bleiben in Betrieb, und die Umstellungen erfolgen schrittweise, um keine Unterbrechungen zu verursachen.
Können Eigentümerinnen und Eigentümer sich freiwillig an der kommunalen Wärmeplanung beteiligen?
Ja, Eigentümerinnen und Eigentümer können sich freiwillig an der Umsetzung des kommunalen Wärmeplans beteiligen, insbesondere wenn sie ihre Gebäude energieeffizient sanieren oder an das Fernwärmenetz anschließen.
Wie können sich Unternehmen in Magdeburg an der Wärmeplanung beteiligen?
Unternehmen haben die Möglichkeit, sich über spezielle Programme und Beratungen aktiv in die Wärmeplanung einzubringen. Sie können ebenfalls von Förderungen profitieren und zur CO₂-Reduzierung beitragen. Informieren Sie sich gerne zum Beispiel bei den Förderprogrammen der BAFA, Sachsen-Anhalt ENERGIE und Sachsen-Anhalt MODERN.
Welche Phasen der kommunalen Wärmeplanung gibt es?
Die kommunale Wärmeplanung wird in vier wesentlichen Prozessschritten umgesetzt:
1. Bestandsanalyse
In der Bestandsanalyse wird die aktuelle Wärmeversorgung der Stadt detailliert untersucht. Dabei werden bestehende Energiequellen, Infrastruktur und Verbrauchsdaten erfasst, um eine klare Ausgangsbasis für die Planung zu schaffen.
2. Potenzialanalyse
Die Potenzialanalyse identifiziert lokale Potenziale für erneuerbare Energie- und Wärmequellen, die zukünftig genutzt werden können. Ziel ist es, Möglichkeiten zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur nachhaltigen Wärmeversorgung aufzuzeigen.
3. Zielszenarien
In diesem Schritt werden verschiedene Zielszenarien zur zukünftigen Wärmeversorgung entworfen und bewertet. Die Szenarien helfen dabei, langfristige Strategien zu entwickeln und die Stadt Magdeburg auf die nachhaltige Wärmewende auszurichten.
4. Umsetzung und Überprüfung
Hier werden die festgelegten Maßnahmen zur Erreichung einer nachhaltigen Wärmeversorgung in der Stadt Magdeburg umgesetzt und regelmäßig überprüft. Die Stadt stellt damit sicher, dass die geplanten Maßnahmen wirken und bei Bedarf Anpassungen vorgenommen werden können.
Ausführliche Informationen zu den Phasen gibt es auf der Website.
Welche gesetzlichen Grundlagen gibt es für die kommunale Wärmeplanung?
Die kommunale Wärmeplanung basiert auf gesetzlichen Regelungen auf Bundes- und Landesebene. Auf Bundesebene gilt das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze, kurz: WPG. Es ist zur Erfüllung des Gebäudeenergiegesetz (GEG) erstellt und damit verknüpft. Das GEG stellt strenge Anforderungen an die Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien für Heizsysteme stellt. Darüber hinaus gibt es in einigen Bundesländern spezifische Verordnungen, die die Umsetzung der Wärmeplanung regeln. Derzeit wird ein Landesgesetz zur Umsetzung der Wärmeplanung in Sachsen-Anhalt erarbeitet, das voraussichtlich 2025 in Kraft treten wird.
Was passiert mit einer ausschließlich auf fossilen Energieträgern laufenden Heizung nach der Verabschiedung des Wärmeplans durch den Magdeburger Stadtrat?
Der Wärmeplan gibt grundsätzlich Orientierung zu umweltfreundlicheren Heizlösungen. Eine verbindliche Pflicht zum Austausch von funktionierenden Heizungen in Bestandsgebäuden besteht nicht.
Was passiert, wenn meine Heizung ausfällt, bevor der Wärmeplan in Kraft tritt?
Wenn Ihre Heizung ausfällt, bevor der kommunale Wärmeplan vom Stadtrat beschlossen wurde, sind Sie weiterhin auf die herkömmlichen Notfalllösungen angewiesen. Ihre Heizung kann bis zum Ablauf des 30.06.2026 repariert oder erneuert werden, wenn §71 Abs. 8-11 GEG berücksichtigt wird. Eine fachliche Beratung, gem. §71 Abs. 11 GEG, vor der Neuanschaffung wird ausdrücklich empfohlen
Was passiert, wenn meine Heizung ausfällt, nachdem der Wärmeplan in Kraft tritt?
Wenn Ihre Heizung nach dem Inkrafttreten des Wärmeplans ausfällt, können die im Wärmeplan vorgesehenen umweltfreundlichen und nachhaltigen Heizalternativen für Ihr Stadtgebiet eine mögliche Lösung bieten. Der Wärmeplan gibt Orientierung zu den verfügbaren Heizsystemen in Ihrem Stadtgebiet, kann jedoch keine Einzelfallprüfung oder -bewertung übernehmen. Einen Entscheidungsbaum und eine Übersicht zum Vorgehen für den geplanten Heizungstausch und im Havariefall finden Sie auf der Webseite des Bundesverbandes für Energie- und Wasserwirtschaft.
Welche Alternativen zum Wärmeanschluss gibt es für Gebäude in Magdeburg?
Alternativen wie Wärmepumpen, hybride Lösungen, Pelletheizungen oder Solarthermie stehen im Wärmemarkt zur Verfügung, falls ein Anschluss an das Fernwärmenetz nicht möglich oder sinnvoll ist.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für die Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme?
Es gibt zahlreiche Förderprogramme auf nationaler und kommunaler Ebene. Eigentümerinnen und Eigentümer können Zuschüsse für energieeffiziente Sanierungen und den Einsatz erneuerbarer Energien beantragen.
Genauerer Informationen finden Sie unter Finanzierung.
Gibt es spezielle Programme für energieeffiziente Sanierungen in Magdeburg?
Ja, es gibt Förderprogramme und Beratungsmöglichkeiten, die Eigentümerinnen und Eigentümern bei der energetischen Sanierung ihrer Gebäude helfen. Diese Programme unterstützen Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bei der Finanzierung und Planung von Maßnahmen im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung. Die Landesenergieagentur LENA stellt dazu ein umfangreiches Beratungsangebot bereit.
Bundesweite Förderprogramme der BAFA: BAFA - Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle
Landesweite Förderprogramme:
- Sachsen-Anhalt ENERGIE
- Sachsen-Anhalt MODERN
- Sachsen-Anhalt ÖFFIZIENZ
Für Privatpersonen:
- Kostenfreie Telefonsprechstunde der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt
- Landesenergieagentur LENA: Verbraucherinnen und Verbraucher
Welche Rolle spielt der Ausbau von Anlagen für erneuerbare Energien für der kommunalen Wärmeplanung?
Erneuerbare Energien, wie Solarenergie und Biomasse, spielen eine zentrale Rolle in der Wärmeplanung. Sie werden die fossilen Energieträger nach und nach ersetzen, um eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu ermöglichen.
KSI: Wärmeplanung Landeshauptstadt Magdeburg, Förderkennzeichen: 67K25912, Projektlaufzeit: 01.07.2024 bis 31.08.2025