Tics: Wenn man Bewegungen nicht steuern kann
Dr. Max-Philipp Stenner leitet am LIN die Arbeitsgruppe Motorisches Lernen. In seiner Forschung untersucht er, wie Bewegung und Wahrnehmung zusammenspielen, um motorisches Lernen zu ermöglichen, und wie aus diesem Zusammenspiel ein subjektives Erleben von Handlungskontrolle entsteht.
Beim Tourette-Syndrom können die Betroffenen im Unterschied dazu einige Bewegungen jedoch nicht bewusst steuern. Sie zucken, verziehen das Gesicht, sprechen Wörter unabsichtlich aus oder schreien unwillentlich.
Stenner ordnet das so ein: "Tics werfen grundlegende Fragen zu menschlichem Handeln auf: Wie unterscheidet sich willentliches von nicht-willentlichem Verhalten? Wie entsteht Verhalten, das so komplex ist, wie Tics es sein können, aber nicht - oder nur eingeschränkt - als willentlich erlebt wird? Und wie entsteht das subjektive Erleben, dass eigenes Handeln der eigenen willentlichen Kontrolle unterliegt? Diese Fragen sind auch jenseits des Tourette-Syndroms für andere neurologische, psychiatrischeund psychosomatische Erkrankungen relevant."
In dem Roadmovie von Regisseur Thomas Oswald begeben sich die drei Protagonisten in einem Experiment auf eine lange Reise in den hohen Norden, um in der Weite der Landschaft einen neuen Zugang zu ihrem Tourette zu finden.
Mehr über den Film und seine Entstehung erfahren Sie unter: http://www.salzgeber.de/tics
Kinotickets können im Studiokino per E-Mail oder telefonisch vorbestellt werden unter: https://www.studiokino.com/
Das Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg ist ein Zentrum für Lern- und Gedächtnisforschung.