Rückblick: Varianten für die städtebaulich-verkehrliche Entwicklung des Areals
Im Rahmen von zwei öffentlichen Workshops zur Bürgerbeteiligung am 15.07.2021 und 14.10.2021 wurden gemeinsam mit einem Expertengremium Ideen der Bürger*innen entwickelt, aus welchen dann im Anschluss Varianten durch das beauftragte Planungsbüro Gruppe Planwerk aus Berlin entwickelt wurden. Die drei entwickelten Varianten wurden im 2. Bürger-Workshop am 14.10.2021 vorgestellt, diskutiert und durch die teilnehmenden Bürger*innen durch Punktvergabe bewertet.
Demnach wurde ermittelt, dass eine völlige Neuordnung der Flächen und Funktionen im Untersuchungsgebiet favorisiert wird. Aus den favorisierten Varianten der Bürger*innen wurde eine weiterentwickelte vierte Variante durch das Planungsbüro erstellt und dem gegenüberstellend eine 5. bestandsorientierte Variante mit Beibehalt des heutigen Standort des Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB).
Ziele und Ablauf der Bewertung
Die Varianten-Bewertung stellt die Grundlage für die Ermittlung einer Vorzugsvariante dar. Die Bewertung soll den Zielerreichungsgrads gemäß Aufgabenstellung abbilden. Folgende Hauptziele sind mit dem städtebaulich-verkehrlichen Entwicklungskonzept zu erreichen:
- Verbesserung der Funktionalität und Gewährleistung der Betriebsfähigkeit des ZOB
- Stärkung des Umweltverbunds (Fahrrad-, Fußverkehr und ÖPNV) und der Umsteigebeziehungen
- Ergänzung weiterer Funktionen (Fahrrad- und Pkw-Parkhaus, Fernbusterminal)
- Einfügung in einen städtebaulichen Gesamtzusammenhang
- Verbesserung der Aufenthaltsqualität
- Verbesserung der Orientierung
Vor diesem Hintergrund wurden durch das beauftragte Planungsbüro gemeinsam mit dem Steuerungsteam in den Aspekten Verkehr, Städtebau und Freiraum sowie Realisierbarkeit verschiedene Bewertungskriterien ermittelt. Die Varianten 1 bis 5 wurden anhand der verschiedenen Bewertungskriterien gegenüberstellend bewertet. Die Bewertung erfolgte mittels einer vierstufigen Bewertungsskala von 1 bis 4, wobei die höchste Zahl die beste Bewertung bedeutet. Nach Summenbildung der Bewertung in den einzelnen Kategorien Verkehr, Städtebau und Freiraum sowie Realisierbarkeit erfolgte noch ein Ranking. Damit wird gewährleistet, dass Kategorien, bei denen mehrere einzelne Aspekte betrachtet wurden, nicht übervorteilt werden.
Ergebnis der Bewertung
Im Ergebnis der Bewertung konnte festgestellt werden, dass die Variante 4 als Variante mit einer Neuverortung von Flächen und Funktionen die meisten Punkte erhalten hat und somit als Vorzugsvariante identifiziert werden konnte. Damit deckt sich die gutachterliche Bewertung mit der Einschätzung der Bewertungen der Bürger*innen aus dem 2. Workshop. Hier wurden ebenfalls Varianten als Vorzugsvarianten gesehen, welche eine völlige Neuordnung der Flächen und Funktionen vorsehen. Die Vorzugsvariante 4 erfüllt alle Anforderungen, welche an das städtebaulich-verkehrliche Entwicklungskonzept mit Aufgabenstellung gestellt wurden:
- Lösung der verkehrlichen Konflikte
- Gewährleistung der Funktionalität verkehrlicher Belange, insbesondere zum Busverkehr
- stufenweise Umsetzbarkeit
- Aufenthaltsqualität stärken
Auf dem 2. Platz liegt die bestandsorientierte Variante 5.
Die genauen Ergebnisse zur Varianten-Bewertung können der Bewertungs-Tabelle entnommen werden.
Wie geht´s weiter? - Die nächsten Schritte
Im weiteren Verlauf der Bearbeitung wird die ermittelte Vorzugsvariante 4 weiter zu einem städtebaulichen Entwurf ausgearbeitet. Das bedeutet, dass nun der Fokus auf eine übergeordnete Betrachtung der Gestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes liegt, dieser durch Anordnung und Gestaltung von Elementen mehr Aufenthaltsqualität erlangen soll.
Im Rahmen der Bearbeitung wurde ersichtlich, dass die Vorzugsvariante im südlichen Untersuchungsraum einer Überarbeitung bedarf. Denn es wurde bekannt, dass hier durch die deutsche Bahn eine Regenrückhaltebecken geplant und gebaut wird. Damit müssen die hier geplanten Funktionen (Pkw-Parkhaus) neu angeordnet bzw. verschoben werden.
Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt und unterteilt in kurz-, mittel- und langfristig umzusetzende Maßnahmen.
Damit wird das städtebaulich-verkehrliche Entwicklungskonzept voraussichtlich im Sommer 2022 abgeschlossen und im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert.