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"Völlige Flächen-Neuordnung" versus "Bestandsorientierter Umgang"

Rückblick: Vorstellung von drei Varianten für die städtebaulich-verkehrliche Entwicklung des Areals zum 2. Workshop am 14.10.2021

Am 14.10.2021 fand der 2. öffentlichen Workshop  zur Bürgerbeteiligung im Rahmen der Aufstellung des städtebaulich-verkehrlichen Entwicklungskonzeptes Konrad-Adenauer-Platzes statt.  Hier wurden drei Varianten für die künftige Gestaltung des Areals rund um den Konrad-Adenauer-Platz in Magdeburg vorgestellt.  Entwickelt wurden die Varianten unter Berücksichtigung der Ideen der Bürger*innen aus dem ersten Workshop am 15.07.2021 vom beauftragten Planungsbüro Gruppe Planwerk aus Berlin in Zusammenwirken mit dem Steuerungsteam bestehend aus Vertreter*innen aus Stadtverwaltung,  der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA GmbH),  der deutschen Bahn AG (DB AG) und der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB).

Nach der Variantenvorstellung und Diskussion wurde im Ergebnis des zweiten Workshops ein  Meinungsbild zu den drei Varianten hergestellt. So konnte klar herausgestellt werden, dass die Lösungen der Varianten 1 und 2, die eine völlige Neuordnung der Flächen vorsehen, durch die Teilnehmenden des Workshops favorisiert wurden.  Diese sehen eine Bündelung des motorisierten Verkehrs südlich des Konrad-Adenauer-Platzes vor und damit auch eine Neuverortung des Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB) und eines separaten Fernbusterminals integriert in einem Parkhaus.


Anlass für die Entwicklung weiterer Varianten

Die im zweiten Workshop am 14.10.2021 favorisierten Varianten 1 und 2 können die im Status quo bestehenden Kreuzungskonflikte zwischen motorisierten und nicht motorisierten Verkehr im Ein- und Ausfahrtbereich des ZOB (in Höhe des City-Hotels) lösen.  Auch die derzeit bestehenden Kapazitätsprobleme des ZOB werden durch Neuverortung  und angemessen Dimensionierung desselbigen gelöst.  Darüber hinaus schafft insbesondere Variante 1 gute Orientierungsmöglichkeiten durch freie Sicht auf die verschiedenen Funktionsbereiche im Untersuchungsraum. Auch der freie Blick zu den denkmalgeschützten Festungsanlagen bleibt erhalten.

Im Rahmen des 2. Workshop wurden während der Variantendiskussion  jedoch auch Nachteile  bei den favorisierten 1 und 2 identifiziert: Die vorgesehene Andienung bzw. Belieferung der Geschäfte des Hauptbahnhofes über die Platzfläche des Konrad-Adenauer-Platzes bei Variante 2 und die Busverkehrsführung über die Maybachstraße für Fahrten zwischen Busbahnhof und Busabstellfläche (Überliegerfläche). 

Somit entwickelte das Planungsteam eine Variante 4, die die Vorteile der Varianten 1 und 2 bündelt und Nachteile auflöst. 

Gegenüber der Variante 4 , der Synthesevariante aus den  im 2. Workshop favorisierten Varianten 1 und 2 mit einer völligen Neuordnung von Flächen und Funktionen,  soll  auch die bestandsorientierte Variante 3 weiterentwickelt werden. Damit wird gewährleistet,  dass in der nächsten Stufe der Konteptentwicklung, der Variantenbewertung,  zwei ebenbürtige Varianten (Variante 4 und 5), einmal mit einer bestandsorientierten  Lösung und einmal mit einer Neurordnung von einzelnen Flächenfunktionen, gegenübergestellt werden.  Unabhängig davon werden alle Varianten 1 bis 5 gegenübestellend bewertet.

Synthese-Variante 4 aus den Varianten 1 und 2 

Eine Synthese aus den Varianten 1 und 2 soll die aufgeführten Nachteile auflösen und die Vorteile aus beiden Varianten kombinieren. Die hieraus entwickelte Variante 4 weist folgende konstituierende Elemente auf:

  • Parkhaus in Ost-West-Ausrichtung im Süden (zur Freihaltung von Sichtachsen)
  • Busabstellfläche (Überliegerfläche) parallel zu den Bahnflächen (Nord-Süd-Ausrichtung)
  • ZOB nördlich des Parkhauses
  • Andienung/ Belieferung der Geschäfte im Hauptbahnhof nicht über den Konrad-Adenauer-Platz

Darüber hinaus gibt es im Vergleich zu den Varianten 1 und 2 Modifikationen hinsichtlich des geplanten Parkhauses: Variante 4 sieht statt einem Hybridparkhaus (Pkw-Parkhaus mit integriertem Fernbusterminal) ein monofunktionales Pkw-Parkhaus vor.  Denn ein Hybridparkhaus wäre sehr kostenintensiv, würde 2 Geschosse an Pkw-Parkdecks zugunsten des im Erdgeschoss liegenden Fernbusterminals verlieren und enorme Rampenlängen für die Pkw-Zufahrten  benötigen. 

Variante 5 als weiterentwicklte Variante 3 

Bei der bestandsorientierten Variante 5 geht es um die Beibehaltung möglichst vieler Elemente im Bestand, deren Optimierung, statt einer völligen Neuordnung von Flächen vor dem Hintergrund eines ressourcenschonenen Ansatzes. Variante 5 weist folgende konstituierende Elemente auf:

  • Erhalt des ZOB
  • Schaffung eines separaten Fernbusterminals südlich des Konrad-Adenauer-Platzes mit 5 Abfahrtsbussteigen
  • Erhalt des City-Hotel-Gebäudes und des Zeltdaches als Eingangssituation zur Personenunterführung des Hauptbahnhofes auf der Westseite
  • Schaffung eines Fahrradparkhauses nördlich zum Eingang zur Personenunterführung des Hauptbahnhofes am Konrad-Adenauer-Platz
  • zusätzliche Schaffung von überdachten Fahrradabstellanlagen südlich zum  Eingang zur Personenunterführung des Hauptbahnhofes am Konrad-Adenauer-Platz
  • Schaffung eines Pkw-Parkhauses entlang der Gleisanlagen im südlichen Untersuchungsraum
  • Anordnung der Belieferung/ Andienung des Hauptbahnhofes und Taxi-Aufstellflächen südlich des Konrad-Adenauer-Platzes
  • Anordnung von Kiss- & Ride-Parkplätzen sowie Busabstellflächen (Busparken) im südwestlichen Untersuchungsraum
  • Erhalt des Baumbestandes im südlichen Untersuchungsraumes

Wie geht´s weiter? - die nächsten Schritte

Im weiteren Verlauf der Bearbeitung werden nach der Variantenentwicklung alle 5 Varianten gegenüberstellend bewertet. Die Bewertung der Varianten stellt die Grundlage für die Ermittlung einer Vorzugsvariante dar. Diese Vorzugsvariante wird , einschließlich eines Umsetzungskonzeptes, ausgearbeitet.