Der 1945 geborene Anatol Regnier war das zweite Kind von Pamela Wedekind und Charles Regnier.
Sein 1997 veröffentlichtes erstes Buch „Damals in Bolechow“ erzählt das Schicksal einer jüdischen Familie aus Galizien. Regnier widmet sich aber auch seiner Familienbiographie: 2003 beschäftigte er sich in „Du auf dem höchsten Dach“ mit der Lebensgeschichte seiner Großmutter, der Schauspielerin Tilly Wedekind, bevor er sich 2008 in „Frank Wedekind – Eine Männertragödie“ seinem Großvater widmete.
Mit „Wir Nachgeborenen – Kinder berühmter Eltern“ (2014) ließ Regnier schließlich nochmals die Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Familien Mann, Fallada u.a. – aber auch der eigenen Familie – lebendig werden.
2020 erschien sein neuestes Buch „Jeder schreibt für sich allein“, das von Schriftstellern im nationalsozialistischen Deutschland, deren Spagat zwischen Anpassung und künstlerischer Integrität unter den Bedingungen der Diktatur handelt. Dabei verknüpft Regnier scheinbar mühelos die Biografien eines Hans Fallada und Erich Kästner, Agnes Miegel und Ina Seidel, Gottfried Benn, Hanns Johst und Will Vesper. Die Geschichten voller überraschender Widersprüchlichkeit bilden das Spektrum menschlichen Verhaltens im Dritten Reich ab.