Neues aus dem mittelalterlichen Magdeburg – Unbekannte Einsichten eines Lübecker Chronisten
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stellte der Lübecker Dominikanermönch Hermann Korner eine Weltchronik zusammen, die von der Erschaffung der Welt bis in seine eigene Lebenszeit reichte. Ihr Text ist in mehreren lateinischen Fassungen und einer niederdeutschen Bearbeitung erhalten. Im Mittelpunkt steht der Hanseraum. Immer wieder blickt der Chronist auf die Geschicke der Stadt Magdeburg, in der er sich mehrfach aufgehalten hat. Er berichtet nicht nur von der Gründung der Stadt und des Erzbistums, sondern auch von der Beteiligung der Magdeburger an gewaltsamen Auseinandersetzungen. Gerrit Deutschländer präsentiert in seinem Vortrag diese bislang unbekannte Sicht auf Magdeburg, er fragt aber auch, aus welchen Quellen der Chronist schöpfte, für welches Publikum er schrieb und welche Erzählabsichten er verfolgte.
Dr. Gerrit Deutschländer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am neugegründeten Institut für Landesgeschichte in Halle. Er hat von 1994 bis 2001 Geschichte, Historische Hilfswissenschaften und Anglistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und am Trinity College Dublin studiert. Seither war er an den Universitäten Chemnitz, Halle, Hamburg sowie in Kiel tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der mittelalterlichen Geschichte und in der Edition von Schriftquellen.
Das Programm der Veranstaltungsreihe gibt es als Flyer oder online auf www.magdeburg.de/stadtarchiv.
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