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JUGEND STÄRKEN im Quartier

Das Projekt "HEY DU! - EINSTEIGEN - AUFSTEIGEN - DURCHSTEIGEN" wird im Rahmen des Programms "JUGEND STÄRKEN im Quartier" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Die Koordinierung des Projektes zum Thema Schulverweigerung erfolgt durch die Stabsstelle für Jugendhilfe-, Sozial- und Gesundheitsplanung der Landeshauptstadt Magdeburg. Die Umsetzung wird durch die gemeinnützige Outlaw GmbH geleistet in Zusammenarbeit mit mittlerweile vier Kooperationsschulen sowie wichtigen Akteuren beim Übergang von der Schule in den Beruf.

Link zum umsetzenden Täger in Magdeburg: Outlaw


 

 

           

Ansprechpartner


n.n.

Jugendhilfe-, Sozial- und Gesundheitsplanung, Stabsstelle V/02, Dezernat V
Koordination JUSTiQ - Projekt Schulverweigerung

Wilhelm-Höpfner-Ring 4
D-39116 Magdeburg

Outlaw gGmbH - Träger von JUGEND STÄRKEN im Quartier

Outlaw - Gemeinnützige Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe mbH

Die Umsetzung des Programms "JUGEND STÄRKEN im Quartier" wird durch die gemeinnützige Outlaw GmbH geleistet.
Die Outlaw gGmbH – das sind bundesweit mehr als 180 Teams und Einrichtungen, in denen rund 5.000 Kinder und Jugendliche mit ihren Familien Unterstützung und Beratung erfahren. Outlaws Stärke sind die über 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre volle Kompetenz und Kreativität in die Arbeit einbringen. Outlaw bietet flexible und innovative Hilfen an, die Kindern, Jugendlichen und Familien gerecht werden – konfessionell und weltanschaulich unabhängig.

Ob Wohngruppen, Familienanaloge Angebote oder ambulante Betreuung, ob Kindertagesbereuungsangebote, Jugendzentren, Schulverweigerungsprojekte, Horte, Stadtteilzentren, Mehrgenerationsprojekte oder die Arbeit mit Flüchtlingen – Outlaws Ziel ist es immer den Menschen, dort wo sie leben, so viele Chancen wie möglich zu eröffnen.

Die Outlaw gGmbH ist ein anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe und Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband. Weitere Informationen zu unseren Konzepten und Angeboten finden Sie im Internet: www.outlaw-ggmbh.de

Programminhalt JUGEND STÄRKEN im Quartier

Programm "JUGEND STÄRKEN im Quartier"

Mit dem Programm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ werden  seit 2015 Projekte zur Unterstützung und Förderung junger Menschen durchgeführt, die Startschwierigkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf haben. Umgesetzt durch öffentliche und freie Träger im Bereich der Jugendsozialarbeit werden den jungen Menschen Beratungen und Einzelfallhilfen, ebenso wie Angebote zur Überwindung  von sozialen Benachteiligungen und individuellen Beeinträchtigungen am Übergang von Schule in den Beruf als Unterstützung angeboten.

Vorrangiges Ziel ist es, diese jungen Menschen auf Ihrem Weg hin zu einer Ausbildung und/oder Arbeit dabei zu unterstützen die individuellen Hürden, die vor ihnen liegen, zu überwinden und so eine Integration im schulischen, beruflichen und sozialen Bereich zu ermöglichen.

Die Umsetzung des Magdeburger Projektes ist programmgemäß auf Stadtgebiete mit erhöhtem Entwicklungsbedarf bezogen. In der Landeshauptstadt Magdeburg handelt es sich bei den Projektgebieten vor allem um die Stadtteile Kannenstieg, Neustädter See und Neustädter Feld sowie Neu Olvenstedt. Mit dem Projekt „HEY DU! – EINSTEIGEN – AUFSTEIGEN – DURCHSTEIGEN“ sollen vor allem in diesen Fördergebieten Förderlücken geschlossen werden, die etwa durch fehlende Schulsozialarbeit, Berufseinstiegsbegleitung und psychologische Beratung entstanden sind. Dies erfolgt gerade im Hinblick auf die individuelle Beratung und Begleitung sowie die Kompetenzentwicklung zur beruflichen und sozialen Integration. Auf diesem Weg soll die Anzahl an jungen Menschen, die mit einem Schulabschluss und gut ausgeprägten sozialen und personalen Kompetenzen in ihr Berufsleben starten können, erhöht werden.

Zielgruppe für JUGEND STÄRKEN im Quartier

Zielgruppe für "JUGEND STÄRKEN im Quartier"

Zur Zielgruppe dieses Programms zählen insbesondere junge Menschen im Alter von 12 bis 26 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund, denen Zukunftsperspektiven fehlen oder die durch Angebote der allgemeinen und beruflichen Bildung, der Grundsicherung für Arbeitssuchende und/oder der Arbeitsförderung besonders schwer erreicht werden können. Hierzu zählen nicht nur schulverweigernde Jugendliche oder Abbrecher und Abbrecherinnen von Arbeitsmarktmaßnahmen, sondern auch junge neu Zugewanderte mit einem besonderen Integrationsbedarf.

Methoden für JUGEND STÄRKEN im Quartier

Methoden

Eine besondere Bedeutung kommt vor allem dem Ziel zu, der Problematik der Schulverweigerung und Schulmüdigkeit frühzeitig entgegen zu wirken und vielfältige Aktivitäten und Angebote anzubieten, um so die Erreichung des Schulabschlusses zu fördern. So werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Programm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ unter anderem mittels einer intensiven sozialpädagogischen Einzelfallarbeit (Case Management) und einer auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Beratung bei ihrer schulischen, beruflichen und sozialen (Re-)Integration unterstützt.

Verknüpft wird die Methode des Case Managements mit verschiedenen Mikroprojekten, die sich eine Erweiterung von Kompetenzen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen ebenso zum Ziel gesetzt haben wie auch die Umsetzung und den Bezug zu den Stadtteilen und somit zur Lebenswelt der jungen Menschen und ihrer Familien. Eine solche Kompetenzentwicklung und Kompetenzerweiterung ist typischerweise immer nur in konkreten Aktionen und in zielorientiertem Handeln möglich. Gerade die Mikroprojekte bieten hierfür den idealen Rahmen und schaffen darüber hinaus nachhaltig Werte, die durch die Bürger und Bürgerinnen der jeweiligen Stadtteile geschätzt werden.

Besonderheit bei der Umsetzung des Programms „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ in der Landeshauptstadt Magdeburg ist die Einbeziehung einer psychologischen Fachkraft, die in Gesprächen mit den Teilnehmenden eventuell vorhandene Defizite erkennt und hier fortführende Hinweise für die weitere Zusammenarbeit geben kann oder die auch in Krisensituationen den Case Managern und Case Managerinnen hilfreich zur Seite stehen kann.

Mikroprojekte von JUGEND STÄRKEN im Quartier

Mikroprojekte

Als methodischer Bestandteil des Case Managements können die Mikroprojekte auch dabei helfen, Zielstellungen, die die Teilnehmenden im Rahmen der Förderplanung erarbeitet haben, umzusetzen. Durch die Mitwirkung der Schüler und Schülerinnen in den Projekten werden sie so in eine Lage versetzt, im Rahmen von sinnvollen, stadtteilbezogenen Tätigkeiten ihre personalen und sozialen Kompetenzen erweitern und entwickeln zu können.

In der ersten Förderperiode (01.01.2015 - 31.12.2018)  sowie in der laufenden zweiten Förderperiode (01.01.2019 - 30.06.2022) wurden im Rahmen des Programms „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ 13 Mikroprojekte erfolgreich umgesetzt : 

„#MagdeburgTreibt´sBunt“ (03.05.2021 – 02.05.2022)

Das Mikroprojekt „#MagdeburgTreibt´sBunt“ ist ein Kreativprojekt. Die Teilnehmenden gestalten aus verschiedenen Materialien Collagen, Malereien oder Bilder. Die Themen der Collagen, Malereien oder Bilder beziehen sich auf die aktuellen Lebenssituationen (Wünsche, Gedanken, Träume, Gefühle, Krisen, Problemfelder) der Jugendlichen und auf ihr Leben im Quartier. Die Teilnehmenden sind ausschlaggebend für die Ideen und Umsetzung. Die Ergebnisse werden thematisch anschließend auf 2x2 Metern großen Leinwänden zusammengetragen und unter professioneller Hilfe eines Graffitikünstlers abschließend als ein "ganzes Kunstwerk aus einzelnen Ideen/Gedanken" gestaltet. Die Kunstwerke werden dann witterungsfest gemacht und an Orten im Quartier aufgestellt. In die öffentlichkeitswirksame Präsentation der Collagen werden die Jugendlichen miteinbezogen.

„#MagdeburgTreibt´sBunt“ fördert aktiv die Reflexion der eigenen Person, der aktuellen Lebenssituation, wie auch die Reflexion präsenter gesellschaftlicher Themen der jungen Menschen. Über die von ihnen eingebrachten Themen findet ein reger Austausch mit den anderen Teilnehmnenden statt, was kommunikative Fähigkeiten stärkt sowie die Bereitschaft zu gegenseitigem Respekt und die Akzeptanz verschiedener Lebens-entwürfe. Teamwork und Offenheit gegenüber anderen Individuen werden dadurch befördert. Ebenfalls wird neben der Vermittlung gestalterischer Fähigkeiten auch die Selbstreflexion, Verantwortungsübernahme, Perspektiventwicklung, Ressourcen- & Identitätsarbeit geschult.

Im Projekt wird den Jugendlichen die Gelegenheit gegeben, den eigenen Lebensraum kreativ und aktiv mitzugestalten, um sich letztlich auch mehr mit dem Stadtteil zu identifizieren. Durch die dauerhafte und öffentliche Installation ihrer Werke und die gestalterischen Aktivitäten erleben die Teilnehmenden ihre Selbstwirksamkeit und ihre Wirkung auf den Stadtteil.

„Magdeburger Bewerbungstage“ (01.02.2021 – 31.01.2022)

Das Mikroprojekt „Magdeburger Bewerbungstage“ begleitet und unterstützt die Teilnehmenden individuell an ihrem Übergang-Schule-Beruf. Dabei wird der Fokus auf das Bewerbungscoaching gelegt, welches sich methodisch an verschiedenen Schwerpunkten orientiert. Der Coaching-Prozess soll im Gruppensetting und kann auch teilweise im Einzelsetting im direkten oder digitalen Kontakt stattfinden. Das Coaching bezieht sich zum einen sich auf die Berufs- & Lebenswegplanung, mit der Berufsorientierung, der Ressourcenanalyse, der Perspektivplanung und der Entwicklung von Zielerreichungs-strategien. Zum anderen werden Zugänge zum Arbeits- & Ausbildungsmarkt, sowie verschiedener Bewerbungsmöglichkeiten thematisiert. Die Jugendlichen können und sollen ihre Anliegen, Fragen und individuellen Interessen/Bedarfe aktiv in den Coaching-Prozess einbringen und diesen mitgestalten/individualisieren.

Anschließend folgt das Erstellen von Bewerbungsunterlagen unter Mithilfe der Coacherin, der sozialpädagogischen Mitarbeiter der Outlaw gGmbH und eines Fotografen. Dieser bearbeitet mit den Teilnehmenden zusammen in einem Setting die Ausstrahlung, Selbstdarstellung und Körpersprache, um ein individuelles Bewerbungsfoto zu erhalten.

Ziel ist es die Motivation zur Erreichung des Schulabschlusses und die Aufnahme einer Ausbildung/Beruf zu fördern. Die Jugendlichen trainieren im Rahmen des Coachings soziale Kompetenzen wie Selbstreflexion, Eigenverantwortung, Perspektiventwicklung, Kommunikationsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstständigkeit & Selbstvertrauen. Sie erlernen den Umgang mit Konflikten und Niederlagen. Zusätzlich wird der Bereich der Medienkompetenzen gefördert.

Im Projekt wird das quartiersansässige berufliche und betriebliche Netzwerk erschlossen. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit mit diesen Unternehmen und Betrieben angestrebt (z.B. Betriebspraktika, -besichtigungen, Ausbildungsplatzsuche, Vorstellungsgespräche). Den Jugendlichen wird die berufliche Vielfalt ihres Quartiers eröffnet, Zukunftsideen geschaffen und zu einer Bereicherung der ökonomischen Struktur im Stadtteil beigetragen.  


„Channel North“ (01.09.2020 – 31.12.2021)

Das Mikroprojekt ist eine Reaktion auf den spürbar zunehmenden Konsum und Einfluss von Medien im Alltag der Jugendlichen im Quartier. Ziel ist die Entwicklung eines sicheren Umgangs und einer reflektierten Handhabung dieser. Das Projekt soll einen gesunden und reflektierten Konsum befördern sowie die Einbettung von Medien in den Alltag verbessern.

Zu diesem Zweck werden zwei jugendrelevante Medienformen in unterschiedlicher methodischer Herangehensweise mit den Teilnehmenden betrachtet: Internet, Video und TV, sowie Gaming und E-Sport. Hierbei liegt der Fokus immer auf dem Blick hinter die Kulissen der Medienform, die Verständnisentwicklung zu deren Entstehung und Wirkung sowie die kritische Auseinandersetzung mit dieser. Die Jugendlichen werden dafür mit den jeweiligen Experten ein eigenes Medienprodukt herstellen. Im Bereich Internet, Video und TV entsteht eine Magazinsendung mit Quartiernews sowie ein YouTube-Video mit Themen und Informationen aus dem Quartier. Im Bereich Gaming und E-Sport entsteht im Ergebnis ein Let's Play. Die teilnehmenden Jugendlichen bestimmen in allen Bereichen die Produktion und das Produkt. Die Umsetzung des Projektes erfolgt an Schulen im Klassenverband und mit Gruppen der Jugendhilfe. 

Im Mikroprojekt sollen die Jugendlichen u.a. Kompetenzen wie Selbstwirksamkeitserleben, Kooperation und Zusammenarbeit, Anpassung und Austausch, Selbständigkeit, Kritikfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Erprobung des eigenen Standpunkts in heterogenen Gruppen trainieren können. Im Bereich der Medienkompetenzen wird die positive bedürfnis- u. zielorientierte Nutzung von Medien und deren Inhalten fokussiert.

Die Jugendlichen, die mehrheitlich ihren Lebensmittelpunkt im Quartier haben, erleben in heterogenen Gruppen ein positives und konstruktives Miteinander, das ihr Sozialverhalten positiv beeinflusst und somit das soziale Klima im Quartier. Außerdem finden die Projekte, mit jugendrelevanten und beliebten Themen, in ihrem Quartier statt, was zu positiven Verknüpfungen und Erlebnissen führt. In den Produktionen wird das Quartier, dessen Menschen, Alltag und Welten zum Thema gemacht. 

„Make over – Make better: Neugestaltungen im Magdeburger Norden“ (01.08.2019 – 31.07.2020)

Das Projekt thematisiert die Aufwertung und Belebung der ca. 3000m² Brachfläche an der Grünstraße Ecke Umfassungsstraße, Haldensleber Straße in der Neuen Neustadt. In wochenlanger Arbeit haben die Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum „Knast“ und unter professioneller handwerklicher Anleitung gemeinsam Sitzgelegenheiten aus Paletten hergestellt. Es ist eine Entspannungs- bzw. Sitzlandschaft mit Blick auf eine Wildblumenwiese entstehen, die nun von Jugendlichen, Familien oder Kindern aus dem Quartier genutzt werden kann. Daneben wurden das selbstgebaute Hochbeet sowie ein selbstgebautes Insektenhotel von den Jugendlichen aufgestellt. 

Die Teilnehmenden konnten durch das Mikroprojekt ihren eigenen Lebensraum kreativ und aktiv mitgestalten. Nicht nur eine nähere Bindung zum Stadtteil entstand durch die Zeit im Projekt bei den Jugendlichen, sondern auch neue handwerkliche Fähigkeiten und das Selbstbewusstsein, Miteinander etwas Tolles geschaffen zu haben.

Die Pflege und Nutzung der aufgestellten Gegenstände wurde an die Bewohnerinnen / Bewohner und besonders an die Jugendlichen der nahegelegenen Schulen übergeben. Eine pädagogisch betreute Gruppe wird sich regelmäßig um den Platz kümmern.

"JuKuBa - Jugend-Kultur-Basar" (15.10.2018 - 15.12.2018)

Der Jugend-Kultur-Basar liegt in der Weihnachtszeit. Es ist ein kleiner Weihnachtsbasar inmitten des Quartiers. Dieses Mikroprojekt gliedert sich in vier Bausteine, welche jeweils durch Künstler und/oder Pädagogen begleitet werden.

Baustein 1 - "JuKuBa schafft das!" Partizipatives Planungs- und Organisationsteam: Jugendlichen übernehmen die Verantwortung das Event zu organisieren. So wird ihre Alltagskompetenz gestärkt, aber auch die Fähigkeiten trainiert, die dazu nötig sind, sich selbst zu helfen und so etwas wie ein Event aus eigener Kraft und nach eigenen Vorstellungen auf die Beine zu stellen. Damit geht auch eine positive Selbstwirksamkeitserfahrung, aber auch eine gestärkte Handlungs- und Problemlösungskompetenz einher.

Baustein 2 - "JuKuBa macht was!" Präsent- und Gestaltungswerkstatt: Hier geht es um die handwerklichen Kompetenzen sowie das Engagement für das eigene Quartier der Jugendlichen.

Baustein 3 - "JuKuBa kennt sich aus!" Kreativität und Sozialraumerkundung im Longboard Workshop: Der Workshop fokussiert urbanes Erleben, Lernen und Gestalten. Soziale Kompetenzen, wie Frustrationstoleranz (Stürze/Fallschule), das Überwinden von Ängsten sowie der Selbstwirksamkeit und des Selbstbewusstseins werden erlebbar gemacht. Zudem wird Kreativität sowie die handwerklichen Kompetenzen der Teilnehmenden, unter dem Aspekt der ökologischen Nachhaltigkeit, gefördert.

Baustein 4 - "JuKuBa wird aktiv!" - Bewegungsprojekt: Jugendliche sollen mit bewegungsorientierten Methoden zur Selbstwahrnehmung angeregt werden, das Körpergefühl stärken als auch den positiven Effekt von Bewegung und gesundheitsfördernde Lebens- und Ernährungsweisen erfahren. Durch gezielte Anleitung kann auch die bewusste Selbstdarstellung angeregt werden. Die Jugendlichen erhalten Kompetenzen um ihre Freizeit sinnvoll und selbständig zu gestalten. Sie werden befähigt erlernte Bewegungs-/Sporttechniken und die Philosophie einer gesunden Lebensweise als Multiplikatoren an andere Jugendliche im Quartier weiter zu geben.

Alle Bausteine stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe.

"Deluxe Camp - der Start in den Sommer" (19.06.2018 - 06.07.2018)

Das Camp am Barleber See in Magdeburg richtet sich an Jugendliche aus dem Quartier, die entweder im letzten Schuljahr aktiv oder passiv Schule vermieden haben, die sich mit einem schlechten Jahreszeugnis oder gar einem Abgang ohne Abschluss konfrontiert sehen. Zusätzlich werden Mädchen und Jungen adressiert, die sich bereits über längere Zeit im Case Management befinden, darüber begleitet wurden und sich bereits weiterentwickelt haben. Alle sollen einen Start "deluxe' in ihre Sommerferien erhalten, als Bestärkung, aber auch Belohnung.

Inhaltlich besteht das Camp aus drei Hauptsträngen. Zum einen werden die Teilnehmenden drei Tage (zuzüglich zwei Übernachtungen) aus ihren Gewohnheiten, aus ihrer Komfortzone, aber auch aus ihren alltäglichen Konflikten herausgenommen und sollen dadurch sowie zusätzlich durch den naturnahen, abgeschiedenen Veranstaltungsort zum Innehalten gebracht, aber auch angeregt werden. Zum anderen werden über erlebnispädagogische Angebote wie Kanufahren, Bogenschießen o.Ä. Vertrauens- und Motivationsfähigkeit sowie die Selbstwirksamkeitserfahrung gestärkt. Zusätzlich wird das Camp unter ein gemeinnütziges Ziel gestellt, der Etablierung eines Book-Sharing-Angebots für ihr Quartier. Die Jugendlichen werden unter Anleitung Bücherregale bauen und gestalten, die nach dem Camp an öffentlichen, geschützten, aber zugänglichen Plätzen im Quartier aufgestellt werden und dort als dauerhafte Tauschbörse für Bücher, CDs, DVDs fungieren. Dieses Sharingssystem schaffen Jugendliche aus dem Quartier für das Quartier. Dadurch soll die Identifizierung mit dem Quartier gesteigert werden. Zusätzlich wird natürlich durch den Bau jeder einzelne Jugendliche sich kreativ und handwerklich ausprobieren können und etwas von Wert und Dauer erschaffen, was das Selbstvertrauen positiv beeinflusst. Zudem wird in allen drei Punkten Team und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. Die Interaktion besteht zudem zwischen Jugendlichen, die ähnliche Probleme kennen, aber in deren Bearbeitung an ganz verschiedenen Ansätzen arbeiten. Der Austausch wird jeden Einzelnen in seiner Persönlichkeit voranbringen.    

Die Jugendlichen werden im Vor- oder Nachgang an das Case Management angebunden sein (oder beides).

"Improvisier Dich!" (11.06.2018 – 29.06.2018)

Das Projekt "Improvisier Dich! ist ein Angebot aus der kulturellen Bildung. Durch Methoden des Improvisationstheaters sollen schulferne Jugendliche aktiviert werden, sich mit sich selbst und ihrer jeweiligen Problemlage zu beschäftigen. Durch gezieltes Training kommunikativer Fähigkeiten, können sie soziale Kompetenzen erwerben, welche maßgeblich zur Bewältigung von schulischen und beruflichen Werdegängen betragen. Rollenspiele ermöglichen insbesondere Jugendlichen sich in anderen Kontexten zu erleben, Perspektiven zu entwickeln und gesellschaftliche Grenzen spielerisch auszutesten.

"Improvisier Dich!" fordert die Jugendlichen auf, durch exemplarisches Erleben bei Improvisationstheater und Kommunikationstraining, sich Fähigkeiten anzueignen, um ihre Lebenswegplanung aktiv mitgestalten zu können.

Falls eine sozialpädagogische Weiterbegleitung benötigt wird, können die Teilnehmenden ans Casemanagement des Projektes "Hey Du! Einsteigen - Aufsteigen - Durchsteigen" angebunden werden.

"Dance!" (23.04.2018 - 28.09.2018)

Das Projekt "Dance!" ist ein bewegungsorientiertes Angebot, welches sich insbesondere an Jugendliche aus dem Quartier richtet. Vor allem sollen schulferne Jugendliche und deren Umfeld angesprochen werden. Zum einen wird das Tanzprojekt mit den Kooperationsschulen im Quartier und mit Schulklassen durchgeführt, welche der Schulsozialarbeit und bei der psychologischen Diagnostik insbesondere auffällig geworden sind durch Tendenzen zu schulverweigernden Verhaltensweisen. Ihre Bindung an die bestehende Klasse, sowie auch an die eigene Schule soll durch die gemeinsame Erfahrung gestärkt werden. Durch das gemeinsame Tanzen wird es ihnen ermöglicht, ein sinnhaftes Ventil für alltägliche Problemlagen zu entwickeln und eine geordnete Lebenswegplanung zu unterstützen. Den Teilnehmenden werden die Kontexte: Bildung, Schule und Kultur aus einer positiven Sichtweise näher gebracht um alte Denkstrukturen aufzubrechen. Des Weiteren werden die Teilnehmenden darin gefördert ihre Selbstkompetenzen zu trainieren. Das Angebot der kulturellen Bildung im Magdeburger Norden, stellt einen nachhaltigen Mehrwert für das Quartier dar.

"Vom Kopf in den Bauch" (08.01.18 – 07.04.2018)

Der Künstler bietet im Mikroprojekt den jungen Menschen die Möglichkeit, Bilder zu gestalten, welche von tages- oder situationsabhängigen Stimmungen beeinflusst sind und dadurch Momentaufnahmen liefern. Die Gestaltung der Bilder verlagert sich "Vom Kopf in den Bauch" und sind Abbilder der eigenen Empfindungen. Die Gestaltungen sind abstrakt, da das Nicht-Berühren der Leinwände/Malgründe mit den Malwerkzeugen einzige Bedingung für die gestalterische Arbeit ist. Nach einiger Zeit der Ruhe, um einen entsprechenden Abstand zum Bild zu bekommen, sieht man gemeinschaftlich mit den gestaltenden Projektteilnehmenden auf die entstandenen Werke und versucht zu reflektieren, warum diese in der Regel sehr unterschiedlichen Arbeiten auch sehr unterschiedlich auf einen selbst und andere wirken. Das Projekt wird mit einer Ausstellung der Bilder abgeschlossen. Das Umfeld der Jugendlichen erhält so einen besonderen Zugang zu den Erlebnissen dieser.

Die in den Projekttagen entstandenen Bilder sind eine Plattform zur Selbsterfahrung, Selbstreflexion und im besten Fall zur Selbsterkenntnis. Die Jugendlichen werden darin unterstützt sich ihrer persönlichen Lage und ihren Gefühlen und Gedanken zu stellen. Dadurch können pädagogische Mitarbeiter/-innen folglich Entwicklungstendenzen aufgreifen und verstärken. Mit der bewussten Teilnahme an der Gesellschaft, oder auch dem sinnstiftenden Umgang mit dem Kontext Lernen und Schule, wird das soziokulturelle Bezug der Teilnehmenden zum Quartier gestärkt.

 „Schlupfloch“ (07.04.2017 – 07.04.2018)

Das Mikroprojekt richtet sich an Schüler und Schülerinnen, die suspendiert wurden oder den Unterricht gar nicht mehr besuchen. Diesen jungen Menschen soll mit dem aktuellen Mikroprojekt eine Anlaufstelle geboten werden. Hier wird versucht den Teilnehmenden eine Tagesstruktur zu bieten und mit Ihnen Aufgaben und Übungen im kreativen, kommunikativen und selbstreflexiven Bereich durchzuführen. Kombiniert werden diese Übungen mit Arbeiten in einer Holz- oder Kreativwerkstatt, im Gartenbau und mit bewegungs- und erlebnispädagogischen Aktivitäten. So sollen die Teilnehmenden wieder an schulähnliche Vorgänge gewöhnt werden und in ihrer Selbstwahrnehmung und Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und gestärkt werden.

"Künstlerische Gestaltung von Haltestellen der MVB" (03.10.2016 - 03.03.2017)

Dieses Mikroprojekt beschäftigte sich in Zusammenarbeit mit den Magdeburger Verkehrsbetrieben mit der künstlerischen Neugestaltung von Haltestellen. Gearbeitet wurde an den Haltestellen „Neustädter See“, „Neustädter Platz“ und „Krähenstieg“. An diesen Haltestellen wurde den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben zum einen ihre Ideen und Vorstellung, zum anderen aber auch ihren Bezug zu ihrem Stadtteil darzustellen. Unter der fachkundigen Begleitung eines Künstlers wurden den Jugendlichen zuerst die fachlichen Grundlagen vermittelt, diese mit praktischen Übungen untermalt, um schließlich die fertigen Entwürfe an den jeweiligen Haltestelle zu realisieren. Sowohl für die Teilnehmenden selbst als auch für alle Beteiligten war dieses Mikroprojekt ein voller Erfolg und eine gute Möglichkeit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen Selbstvertrauen zu geben und ihnen neue Perspektiven für den weiteren schulischen und beruflichen Lebensweg aufzuzeigen.

Filmprojekt „Feinde werden Freunde“ (04.08.16 - 06.08.2016)

Dieses Mikroprojekt beinhaltete die Erstellung eines Films von und mit Jugendlichen zum Thema „Feinde werden Freunde“, in dem die Jugendlichen ihre mit diesem Thema verbundenen Erfahrungen und Ideen einbringen und unter professioneller Begleitung umsetzen konnten. So wurde die Filmhandlung von den Jugendlichen selbst erarbeitet und auch die Rollenverteilung, die Auswahl der Drehorte und weitere mit dem Filmdreh verbundene Aufgaben wurden selbständig durch die Teilnehmenden ausgeführt. Nach dem unter professioneller Begleitung erfolgten Dreh des Films konnten die Teilnehmenden das fertige Werk ihren Angehörigen und Interessierten präsentieren. Auch in diesem Mikroprojekt wurden den Jugendlichen zukünftige berufliche Möglichkeiten aufgezeigt, ebenso wie soziale Kompetenzen wie etwa Kompromissbereitschaft gefestigt.

"Farbige Schulhofgestaltung – Graffitiwand" (20.06.2016 – 24.06.2016)

Hierbei handelte es sich um ein Mikroprojekt, das sich die kreative Gestaltung einer Schulhofwand mittels Graffiti zum Ziel gesetzt hatte. Durchgeführt wurde dieses Mikroprojekt an der Gemeinschaftsschule „Thomas Müntzer“, wo in Abstimmung mit der Schulleitung und in enger Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeitern den Schülern und Schülerinnen die Gelegenheit geboten wurde, den eigenen Schulhof aktiv mitzugestalten. Im Verlauf einer Projektwoche wurde den Teilnehmenden zuerst das Wissen rund um das Thema Farbe und Graffiti vermittelt, um dann im Anschluss ihr Wissen und ihre Ideen an der  Schulhofwand kreativ zu verwirklichen. Durch dieses Mikroprojekt konnten nicht nur handwerkliche Fähigkeiten gefördert werden, sondern auch soziale Kompetenzen wie Eigenständigkeit, Partizipation und Teamfähigkeit. Auch konnte denjenigen Schülern und Schülerinnen, die sich schwer in die Schule integrieren konnten, eine Möglichkeit geboten werden, sich besser mit ihrer Schule zu identifizieren.