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Puppentheater Magdeburg: Historisches Kutscherhaus saniert

Das Puppentheater Magdeburg ist eine deutschlandweit einmalige Kultureinrichtung. Neben dem eigenständigen Programm mit Ensemble und großer Figurensammlung entwickelt es sich zur außergewöhnlichen Ausbildungsmöglichkeit. Mit der Eröffnung des sanierten Kutscherhauses am 15. Oktober ist ein weiterer Schritt zu dieser Besonderheit in dieser Kunstsparte gelungen.

Bild vergrößern: Magdeburgs Oberbürgermeisterin Borris eröffnet das Kutscherhaus Puppentheater © Puppentheater Magdeburg, Anjelique Dala
2015 beschlossen, die Vorplanung im Jahr 2021 bestätigt, 2023 Rohbau und nun 2025 - eröffnet! Das sanierte historische Kutscherhaus des Puppentheaters

Villa Dresel – Nun besser bekannt als „villa p.“

Das Puppentheater zählt mit über 50.000 Gästen pro Jahr nicht nur zu einer der erfolgreichsten Kultureinrichtungen der Stadt, es ist aufgrund seines Alleinstellungsmerkmals auch weit über die Stadt- und sogar Landesgrenze hinaus bekannt.

Das Kutscherhaus ist ein historisches Fachwerkgebäude aus dem Jahr 1884. Es ist Teil des denkmalgeschützten Komplexes rund um die Villa des Industriellen Friedrich Wilhelm Dresel und diente ursprünglich als Wirtschaftsgebäude, Kutscherwohnung sowie Stallungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Villa selbst zur Ausstellungsfläche des Puppentheaters umgestaltet. Das Kutscherhaus stand lange Zeit leer.

Im Dezember 2015 beschloss der Magdeburger Stadtrat die mittelfristige Instandsetzung des denkmalgeschützten Fachwerkhauses. Mit einem Gesamtbudget von damals veranschlagten 1,65 Millionen Euro. Durch Mittel aus dem Bund-Länder-Programm „Förderung von Stadtumbaumaßnahmen“, sollte das Gebäude nicht nur baulich saniert, sondern auch funktional neu ausgerichtet werden.

Bild vergrößern: Frisch saniertes, historisches Kutscherhaus des Puppentheaters Magdeburg © Puppentheater Magdeburg, Anjelique Dala
Die veranschlagten 1,65 Millionen Euro konnten durch Bauverzögerungen von über einem Jahr und die unvorhersehbare schlechte Bausubstanz nicht gehalten werden

Probebühne, Malsaal und Farbenlager sowie Verwaltungsbüros

Die Sanierung wurde 2015 beschlossen und die Vorplanung im Jahr 2021 bestätigt. Erst 2 Jahre später, im Januar 2023, begannen die Abbrucharbeiten der nicht erhaltenswerten Turnhalle und im März 2023 die Rohbauarbeiten des neuen Anbaus. Die Sanierung des Kutscherhauses selbst sollte im Anschluss erfolgen.

Die schlechte Bausubstanz und Denkmalschutzauflagen verzögerten die geplante Fertigstellung von Mai 2024. Das Kutscherhaus wurde komplett entkernt. Dazu wurden die Steine der Fassade herausgenommen und 80 Prozent der Fachwerk-Balken ausgetauscht. Nur so konnte der „Hausschwamm“ beseitigt und denkmalrechtliche Bestimmungen eingehalten werden. Das Kutscherhaus wird künftig als Probebühne, Malsaal und Farbenlager sowie für Verwaltungsbüros genutzt.

Die Verzögerungen führten letztlich zu einem Kostenaufwuchs der Sanierungen auf nun insgesamt rund 2,13 Millionen Euro. Das Gesamtensemble Puppentheater wird sich mit dem geplanten Studienzentrum im Buckauer Bahnhof weiter hin zu einer einmaligen Ausbildungsstätte entwickeln.

15.10.2025