Premiere: Von Norden rollt ein Donner
Ein Schatten legt sich über Jannes’ Welt. Täglich treibt der 19-jährige die Schafe seiner Familie durch die Lüneburger Heide. Doch seitdem der Wolf zurück ist, verändert sich alles. Von ersten Rissen ist die Rede. Schnell wird Sorge zu Angst, Vorsicht zu Selbstjustiz. Völkische Gruppen wittern ihre Chance, stellen sich an die Seite der Besorgten. Jannes’ Vater treibt die Überforderung an der Welt in den Wahnsinn, sein Großvater schielt nach der Waffe, seine Oma verabschiedet sich in die Demenz. Jannes flüchtet aus der Unerträglichkeit der sich zersetzenden Welt in die Einsamkeit der Heide und wird von der Vergangenheit in Form einer geisterhaften Erscheinung heimgesucht. Der Wolf, das beginnt er zu verstehen, ist bei weitem nicht die größte Bedrohung, die sich ausbreitet.
Markus Thielemann hat einen Anti-Heimatroman geschrieben, der 2014 und damit am Vorabend unserer gegenwärtigen Konflikte spielt. 2024 stand der Roman auf der Shortliste des Deutschen Buchpreis.
„Von Norden rollt ein Donner“ ist Jan Friedrichs vierte Arbeit am Theater Magdeburg. Neben der Regie zeichnet er zusammen mit Max Schwidlinski auch für das Bühnenbild verantwortlich. Zum bewährten Team gehören außerdem Vanessa Rust (Kostüme), Friedrich Byusa Blam (Musik), Nico Parisius (Video) und Bastian Lomsché (Dramaturgie).
Es spielen Iris Albrecht, Anton Andreew, Nora Buzalka, Niklas Hummel, Philipp Kronenberg, Robert Lang-Vogel, Oktay Önder und Laurids Schürmann.
Biografie Jan Friedrich
Jan Friedrich, geboren 1992 in Lutherstadt Eisleben, studierte Zeitgenössische Puppenspielkunst an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und war Stipendiat des Literarischen Colloquium Berlin. Er arbeitet als freier Autor, Bühnen- und Kostümbildner und Regisseur. Seine Theaterstücke wurden am Schauspiel Hannover und am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt, als Regisseur arbeitete er u. a. am Staatstheater Kassel, am Schauspiel Hannover, dem Staatstheater Mainz, am Schauspiel Dortmund, dem Theater Magdeburg, der Schauburg München, sowie dem Theater Oberhausen. Seine Mannheimer Inszenierung von Goethes Faust war für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2017 nominiert, mit „Frühlings Erwachen“, das er an der Münchner Schauburg inszenierte, war er zum Festival Augenblick mal! 2019 nach Berlin eingeladen, seine Inszenierung von Hedda Gabler am Schauspiel Dortmund erhielt den Dortmunder Preis der Kritikerjury, seine Oberhausener Inszenierung „Bernarda Albas Haus“ den Günther-Büch-Nachwuchspreis. 2023 wurde er mit seiner Magdeburger Woyzeck-Inszenierung zum Radikal Jung Festival nach München eingeladen. 2024 erfolgte mit „Blutbuch“ eine weitere Einladung zu diesem renommierten Festival, bei dem die Inszenierung den Publikumspreis gewann.
Mit der Magdeburger „Blutbuch“-Inszenierung reiste Jan Friedrich schließlich zum Berliner Theatertreffen 2025, seine Inszenierung „Onkel Werner“ am Theater Magdeburg wurde 2025 zum Autor:innentheatertreffen nach Berlin eingeladen.
Preise und Reservierung
Kartenpreise
26 € / ermäßigt 16 €
Theaterkasse
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E- Mail: kasse@theater-magdeburg.de
Telefon: +49 391 40 490 490
Hinweis: Auf Eintrittskarten für Premieren wird ein Zuschlag von 4 € auf den Regelpreis erhoben.