Inhalt

Darunter ist der gemeinhin als barbarisch geltende Dreißigjährige Krieg gemeint. Durch eine zunehmende Professionalisierung wurde dem späteren Siebenjährige Krieg, mitunter ein gewisses Maß an zivilisiertem Verhalten attestiert. Ausgehend von diesen beiden Kriegsereignissen untersucht sie Erfahrungen von Kriegsbeteiligten im mitteldeutschen Raum. Also jenes Gebiet, in dem auch das Wirken Eike von Repgows zu verorten ist.

Für ihre Untersuchung zieht die Stipendiatin umfangreiches, mitunter bisher nicht betrachtetes Archivmaterial heran. Allein dieser Teil der Arbeit stellt bereits eine gewichtige eigenständige Forschungsleistung dar. Ihre methodische Vorgehensweise ist eine Kombination mehrerer Ansätze aus der Geschichtswissenschaft und wird exakt beschrieben. Die Perspektive ihrer Untersuchung ist vergleichend, sowohl was die Zeiträume und die Kriege angeht als auch hinsichtlich der in den Blick genommen Personen (-Gruppen).

Die analysierten, ausgesprochen heterogenen Erfahrungen betreffen indes sowohl die Gruppe der Soldaten als auch diejenige der Zivilbevölkerung. Dabei vermeidet sie es jedoch, in Kategorien von ‚Täter‘ und ‚Opfer‘ zu argumentieren und bleibt stattdessen ergebnisoffen. Neu ist ihr Ansatz auch darin, dass ein krisenhafter Zeitraum aus dem Blick der Alltags- und Kulturgeschichte sowie der Gendergeschichte betrachtet wird und nicht mehr, wie zumeist, aus der Militärgeschichte heraus beurteilt wird.