Inhalt

Zentrales Ziel des Mobilitätsmanagements ist die Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens einer
Vielzahl von Menschen, die am Verkehr teilnehmen entsprechend dem Ziel eines Maximums an
Mobilität bei einem Minimum an klimaschädlichem Verkehr.

Kooperation von Stadt und Region - Minimierung von klimaschädlichem Verkehr

Im Sinne des Vorzugsszenarios 1 erfordert dies die Stärkung der Verkehrsarten des Umweltverbundes. Dafür sind Abstimmung und Kooperation zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und den benachbarten Landkreisen
und Kommunen unerlässlich. Denn mit Blick auf die angestrebte weitere Zunahme des öffentlichen Nahverkehrs- sowie des Rad- und Fußverkehrsanteils am Gesamt-Verkehrsaufkommen muss auch der Pendlerverkehr mit einbezogen werden. Beabsichtigter Effekt einer Minimierung des klimaschädlichen Verkehrs ist auch die wirtschaftliche, energiesparende und damit umweltschonende Nutzung der verkehrlichen Infrastruktur unter Einbeziehung des Wirtschaftsverkehrs.

Das Mobilitätsmanagement richtet sich daher an eine Vielzahl unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppierungen. Dazu zählen ortsansässige und regionale Unternehmen und öffentliche Einrichtungen wie auch Beschäftigte auf dem Weg zu oder von ihrem Arbeitsplatz, Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Menschen, die ihren Geschäften nachgehen, einkaufen, ihre Freizeit gestalten oder die sich zu Besuch in der Stadt aufhalten. Ihre Verkehrsmittelwahl ist von zahlreichen unterschiedlichen sozialen, psychologischen und ökonomischen Faktoren abhängig.

Attraktive Alternativen zum privaten Auto

Ziel des Mobilitätsmanagements ist es, diese Entscheidung mit kommunikativen Mitteln wie auch mit konkreten Anreizen zu beeinflussen. Mit attraktiven Mobilitätsalternativen zum privaten Auto muss dafür in geeigneter Form geworben und Interesse geweckt werden, sie auszuprobieren. Die Landeshauptstadt Magdeburg wird in allen diesen Handlungsfeldern hauptsächlich Aufgaben der Anregung, Beratung und Prozessbegleitung, der Information und der Koordination unterschiedlicher Institutionen und sonstiger Beteiligter übernehmen.

Strategien

  • MMa_01: Die LHMD richtet eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe Mobilitätsmanagement ein, die beim Stadtplanungsamt, Abteilung Verkehrsplanung angesiedelt ist, und schafft die dafür erforderlichen personellen und finanziellen Voraussetzungen.
  • MMa_02: Ziel des Mobilitätsmanagements der LHMD ist es, möglichst viele Verkehr Erzeugende und am Verkehr Beteiligte für ein verändertes Mobilitätsverhalten zu gewinnen. Dazu ist es erforderlich, die Öffentlichkeit, Unternehmen, Schulen, andere Bildungseinrich-tungen sowie öffentliche Einrichtungen und Verwaltungen einzubeziehen.
  • MMa_03: Die Aufgaben des Mobilitätsmanagements der LHMD umfassen die Mobilitätsbera-tung, die Erarbeitung der dafür erforderlichen Informationsmaterialien und des didakti-schen Programms. Hinzu kommt die Koordination der Zusammenarbeit mit inner-halb der Stadtverwaltung beteiligten Stellen sowie kooperierenden Institutionen (z.B. MVB, marego, private Mobilitätsunternehmen). Zum Aufgabenspektrum zählen auch die Auswertung des laufenden Arbeitsprozesses sowie die Aktualisierung des eigenen Arbeitsansatzes auf Basis von Erfahrungen anderer Städte oder Institutionen.
  • MMa_04: Die LHMD wird gemeinsam mit erfahrenen Fachleuten und verschiedenen Mobilitäts-dienstleistungsunternehmen Marketing-Strategien erarbeiten, um unterschiedlichen Zielgruppen eine bessere Wahrnehmung alternativer Mobilitätsangebote zu vermitteln. Dazu dienen unter anderem auch regelmäßige Kampagnen, um Aufmerksamkeit zu wecken und Anreize zu geben.
  • MMa_05: Die betriebliche Mobilitätsberatung der LHMD richtet sich sowohl an die Unterneh-mensführungen als auch an die Belegschaften. Ziel ist die Etablierung betrieblicher Mobilitätsstrategien und darauf abgestimmter Maßnahmen sowie eines veränderten Mobilitätsverhalten der Beschäftigten sowie entsprechender Angebote in Abstim-mung mit den Verkehrsunternehmen (z.B. Jobticket).
  • MMa_06: Die LHMD und die MVB streben gemeinsam mit lokalen Unternehmen eine Harmo-nisierung der Arbeitszeiten an mit dem Ziel eines an die betrieblichen Belange anzu-passenden ÖPNV-Angebotes und damit einer Erhöhung der Fahrgastzahlen.
  • MMa_07: Die LHMD engagiert sich für die Beratung und Mobilitätsschulung in Schulen, Kran-kenhäusern, Behörden, Anstalten des öffentlichen Rechts und anderen öffentlichen Institutionen. Ziel ist im Sinne eines „Bündnisses für klimaneutrale Mobilität“ eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens von Personal und Publikum.
  • MMa_08: Die LHMD berät neu in die Stadt ziehende Menschen über mögliche Mobilitätsopti-onen („Neubürgerberatung“) und ist darum bemüht, sie mit Einstiegsofferten (z.B. „Schnuppertickets“) für ein umweltbewusstes Mobilitätsverhalten zu gewinnen.
  • MMa_09: Die LHMD bietet gemeinsam mit MVB, marego und privaten Dienstleistungsunterneh-men die Möglichkeit an, unterschiedliche Mobilitätsalternativen zu erproben, um sich in diesem Kontext über diverse multimodale Verkehrsoptionen informieren zu können.
  • MMa_10: Im Interesse der Kostentransparenz und der Vergleichbarkeit von Mobilitätskosten werden im Rahmen des Mobilitätsmanagements die nutzerbezogenen Kosten unter-schiedlicher Verkehrsmittel für Interessierte einander gegenübergestellt und fort-laufend aktualisiert.
  • MMa_11: Die LHMD setzt sich für eine Verknüpfung der Mobilitätsangebote mit dem Ziel ein, auf umweltfreundliche Alternativen zum Auto hinzuweisen und die Wahl verfügbarer Verkehrsmittel des Umweltverbunds zu erleichtern.
  • MMa_12: Die LHMD wird in Abstimmung mit den beteiligten Verkehrs- und Mobilitätsdienstlei-stungsunternehmen im Rahmen des Mobilitätsmanagements Serviceangebote und konkrete Maßnahmen zur Förderung des Umweltverbunds in die Wege leiten (siehe Kapitel „Öffentlicher Personenverkehr“ und „Radverkehr“).
  • MMa_13: Die LHMD plant mit der MVB die Einrichtung einer Reihe von Mobilitätsstationen zur Verknüpfung umweltverträglicher Mobilitätsangebote – ÖPNV, BikeSharing, E-Car-Sharing, Ladesäulen für batteriebetriebene Fahrzeuge und Echtzeit-Verkehrsinforma-tionen – an jeweils einem Ort (siehe Kapitel „Vernetzte Mobilität“ VeMo_06).
  • MMa_14: Die LHMD wird in Abstimmung mit den jeweiligen Betreiberunternehmen die Einrich-tung von Bike+ Ride- und Fahrradverleih-Stationen unterstützen.
  • MMa_15: Die LHMD wird ferner mit der MVB die Überprüfung von Standorten und Akzeptanz bestehender Park+Ride-Stellplätze an aufkommensstarken Standorten sowie ggf. deren Ertüchtigung in die Wege leiten.
  • MMa_16: Im Rahmen des Mobilitätsmanagements der LHMD sind Informationsangebote zum öffentlichen Nahverkehr ebenso wie das Tarifsystem im öffentlichen Personen- und Schienen-Nahverkehr mit dem Ziel einer inter- und multimodalen Vernetzung der un-terschiedlichen Verkehrsträger weiterzuentwickeln.
  • MMa_17: Die LHMD setzt sich deshalb in Abstimmung mit dem Ministerium für Landesentwick-lung und Verkehr im Rahmen des Mobilitätsmanagements für die Erweiterung des von der NASA GmbH betriebenen Mobilitätsportals Mitteldeutschland als unterneh-mensübergreifende multimodale Mobilitätsplattform ein (siehe VMa_13).
  • MMa_18: Die LHMD unterstützt in Abstimmung mit den Betreiberunternehmen in Quartieren mit großem Parkdruck die Einrichtung von CarSharing-Stationen und deren städte-baulich angemessene Integration im öffentlichen Straßenraum.
  • MMa_19: Die LHMD plant eine regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit mit Angeboten zum Kennen-lernen alternativer Mobilitätsformen und Teilnahme an gemeinsamen Veranstaltungen (z.B. „Stadtradeln“, „Zu Fuß zur Schule“, „SchulRadeln“).