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Christian Marlow 2013 mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium geehrt

Die Landeshauptstadt Magdeburg und die Otto-von-Guericke-Universität vergaben 2013 gemeinsam neben dem Eike-von-Repgow-Preis bereits zum fünften Mal das Eike-von-Repgow-Stipendium. Im Rahmen des Akademischen Festaktes verliehen Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper und der Rektor der Universität Prof. Dr. Jens Strackeljan das mit 5.000 Euro dotierte Stipendium an den Kulturwissenschaftler Christian Marlow.

Das Eike-von-Repgow-Stipendium

Eike von Repgow setzte sich mit dem „Sachsenspiegel“ ein bleibendes Denkmal und trug damit den Namen Magdeburgs weit über die Elbestadt hinaus. Als erstes Prosawerk der deutschen Sprache und einflussreichstes Rechtsbuch des Mittelalters erlangte der Sachsenspiegel gemeinsam mit dem Magdeburger Stadtrecht große Verbreitung in Mittel- und Osteuropa. Das Magdeburger Recht gilt damit als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Stadtrechte und Eike von Repgow als erster Chronist mittelalterlichen Rechts.

Zu Ehren dieser bedeutenden Persönlichkeit und ihrer herausragenden Leistung für die historische Stellung Magdeburgs verleihen die Otto-von-Guericke-Universität und die Landeshauptstadt Magdeburg neben dem Eike-von-Repgow-Preis seit 2005 auch das Eike-von-Repgow-Stipendium. Anliegen ist es, neue Forschungsvorhaben voranzutreiben und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der weiteren Auseinandersetzung mit der europäischen Rechtsgeschichte zu fördern und zu motivieren.

Begründung der Jury

Begründung der Jury zum Stipendiaten von 2013

Mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium 2013 wurden die Verdienste von Christian Marlow gewürdigt, der im Rahmen seiner Masterarbeit zum Thema „Ottonisch-slawische Kontakte im 10. Jahrhundert“ geforscht hat.

In der Arbeit setzte er sich vor allem mit den einschlägigen Quellen für die Zeit Heinrichs I. und Ottos I. auseinander und leistete zugleich eine kritische Bestandsaufnahme der bisherigen Forschung. Räumlicher Gegenstand der Arbeit ist das mittelalterliche Sachsen sowie die im Zeitraum von 919 bis 973 geknüpften Kontakte nach Osten in den slawischen Kulturraum. Damit leistet das Thema einen hervorragenden Beitrag zur europäischen Kulturgeschichte.

Über fachliche Qualifikationen hinaus ist Herr Marlow mit ganzem Herzen dem Land Sachsen-Anhalt zugetan und beschäftigt sich seit längerem mit der Geschichte seiner Heimatstadt Quedlinburg. Gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Freund vom Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität bereitete Herr Marlow seinerzeit ein Dissertationsvorhaben vor, das die Rolle und frühe Geschichte der Äbtissinnen vom Stift Quedlinburg in kulturgeschichtlicher Perspektive zum Thema hat. Die Gewährung des Eike-von-Repgow-Stipendiums sollte Herrn Marlow bei der Durchführung seiner Dissertation unterstützen.

Zum Stipendiaten

Christian Marlow wurde am 3. Juli 1985 in Quedlinburg geborenen. Nach seinem Abitur am Quedlinburger GutsMuths-Gymnasium leistete er den allgemeinen Wehrdienst ab. Im Jahr 2006 begann er zunächst das Lehramtsstudium für Gymnasium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ein Jahr später wechselte er dann für ein Bachelor-Studium der Kulturwissenschaften an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Sein Master-Studium der Europäischen Kulturgeschichte, das er 2012 mit der Gesamtnote „sehr gut“ abschloss, absolvierte Herr Marlow ebenfalls in Magdeburg.

Während seines Studiums war er unter anderem als wissenschaftliche Hilfskraft und Tutor am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte tätig. Im Rahmen eines Modellvorhabens zur Betreuung von Langzeitstudierenden war Christian Marlow von Mai bis Juli 2013 erneut am Institut für Geschichte angestellt. Dabei half er Studierenden, die aus ganz unterschiedlichen Gründen die Regelstudienzeit deutlich überschritten haben, das Studium zu einem Abschluss zu bringen.

Veröffentlichungen

Veröffentlichungen / Beiträge

Anna II. zu Stolberg-Wernigerode und die Einführung der Reformation im Reichsstift Quedlinburg – Aktives Handeln oder Passivität?, in: Quedlinburger Annalen, Bd. 15, 2013.

Die Geschichte der Juden in Quedlinburg im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit, in: MZ, 178 (2010), S. 16 [insgesamt 4 Teile].

Die landwirtschaftliche Entwicklung im ehemaligen Stiftsdorf Ditfurt, Ditfurt 2012.

Die (unbekannte) Guntekenburg, in: MZ, 198 (2009), S. 13.

Ein zeitlicher Abriss der Kolonisierung der Quedlinburger Umgebung im 17./18. Jahrhundert, in: MZ, 28 (2010), S. 15 [insgesamt 2 Teile].

Quedlinburg in der Zeit des Königreichs Westphalen, in: MZ, 78 (2009), S. 15 [insgesamt 3 Teile].

Quedlinburg während der Revolution 1848/49, in: MZ, 214 (2008), S. 16 [insgesamt 6 Teile].

So ist mir…das Stift Quedlinburg in secularisirtem Zustand als nun vollständige erbliche Besitzung bestimmt und zugesichert worden – Die Säkularisierung des Reichsstift Quedlinburg, Bd. 14 (2011), S. 72-87.

 

zuletzt aktualisiert am 06.05.2019