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Magdeburger Ehrentage: Europatag und 1050. Todestag Ottos des Großen

Der 7. und der 9. Mai sind zwei besondere Daten – nicht nur in der Geschichte Europas, auch für die Geschichte Magdeburgs. Damit verdeutlichen sie einmal mehr die europäische Bedeutung unserer Stadt vom Zentrum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zur Landeshauptstadt und modernen Großstadt in Europas Mitte.

Die Geburtsstunde Europas

Der 9. Mai 1950 gilt als die Geburtsstunde Europas. In einer Erklärung beschrieb der damalige französische Außenminister Robert Schuman seine Idee für die Zusammenarbeit der Nationen. Dies legte den Grundstein für die heutige Europäische Union. Dieser Zusammenschluss sollte nach Schumans Vorstellung weiteren Kriegen vorbeugen, den Frieden dauerhaft erhalten und ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Nationen durch gemeinsame wirtschaftliche Interessen fördern. Seither hat sich die Europäische Union stetig weiterentwickelt.

Seit 1985 wird der Europatag alljährlich am 9. Mai für Frieden und Einheit in Europa begangen. Es ist der Tag, an dem die europäischen Mitgliedstaaten auch zentrale Themen zur weiteren Entwicklung der EU und zum Wohle ihrer Bürger*innen in den Fokus rücken.

Otto der Große – Größter Förderer Magdeburgs

Der Europatag fällt zeitlich mit einem weiteren bedeutenden Datum zusammen. Am 7. Mai 973, vor nunmehr 1050 Jahren, starb Otto der Große, der größte Förderer Magdeburgs. Er gilt als Wegbereiter des heutigen Europas. Unter der Herrschaft der Ottonen, insbesondere unter der Regentschaft Ottos des Großen, formierten sich die Anfänge dessen, was heute als Europa definiert wird. Von seiner Lieblingspfalz Magdeburg aus verbanden ihn weitgespannte, sozusagen internationale Beziehungen mit den übrigen Mächten des damaligen Reiches. Durch Otto I. erhielt Magdeburg den Status einer Metropole und wurde in einem Atemzug mit Aachen, Rom oder Konstantinopel genannt.

In Memleben gestorben, wurde Otto der Große wenige Tage später im Dom zu Magdeburg bestattet. Die Grablege des ersten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation befindet sich noch heute im Hohen Chor des Doms.

Kaiser-Otto-Preis 2023 an Slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová

Als Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt liegt Magdeburg geographisch zentral in Deutschland und in der Mitte Europas. Ein Europa, das es in diesen Tagen mehr denn je zu schützen und zu bewahren gilt.

Ein Impuls hierfür geht von Magdeburg unter anderem mit der Verleihung des Kaiser-Otto-Preises aus. Als „Europa-Preis“ ehrt diese Auszeichnung Persönlichkeiten, die die Vision eines starken und friedlichen Europas leben und beflügeln, die auf Dialogbereitschaft, Diplomatie und Beständigkeit setzen – Attribute, die auch Ottos Regentschaft beschreiben und zu seinem historischen Vermächtnis wurden.

Die großen Errungenschaften der Europäischen Union – Frieden, Freiheit, Wohlstand und Stabilität – sind den bisherigen Preisträgern des Kaiser-Otto-Preis Verpflichtung und Anliegen zugleich. Dieser Tradition ist das Preiskomitee auch bei seiner Nominierung der diesjährigen Preisträgerin, der Präsidentin der Slowakischen Republik Zuzana Čaputová, gefolgt.

Europäische Union – Einzigartig aber nicht selbstverständlich

Der Erfolg der EU ist in historischer Perspektive einzigartig, aber keine Selbstverständlichkeit. Es bedarf eines beständigen Kooperierens und der gemeinschaftlichen Entwicklung des Europas der Zukunft. Hierfür sind neben der Zivilgesellschaft als Quelle und Ideenschmiede zukunftsfähiger Perspektiven auch Persönlichkeiten notwendig. Persönlichkeiten, die diese Visionen in den internationalen Dialog stellen, sich für deren Umsetzung engagieren und damit den Wünschen und Zielen der Bürgerschaft Ausdruck verleihen.

Der Europatag steht für Magdeburg stets in enger inhaltlicher Verbindung zu Kaiser Otto dem Großen und seinem Wirken für die Stadt. In Würdigung dieser beiden Daten und historischen Ereignisse gibt es in Magdeburg und darüber hinaus eine Vielzahl an Veranstaltungen. Dazu gehören unter anderem die vielen Projekte im Rahmen des Jubiläumsjahres 2023