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Mehr Barrierefreiheit auf Spielplätzen ermöglichen

Wie steht es um die Barrierefreiheit Magdeburger Spielplätze? Dieser Frage widmete sich der Fachtag „Mit dabei statt nur daneben – Inklusion auf Magdeburger Spielplätzen“. Die Arbeitsgruppe „Gemeinsam Spielen in Magdeburg“ und der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg hatten dazu Anfang September ins Rathaus geladen.

Der Fachtag mit Fachmeinungen, Stimmen von Betroffenen sowie von Entscheidungsbefugten setzte sich aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Vereine und Verbände sowie Abordnungen pädagogischer Einrichtungen zusammen.

Inklusion und Integration beginnt im Kopf

Magdeburg betreibt 126 kommunale öffentlich zugängliche Spiel- und Freizeitflächen im Stadtgebiet. Eine wohnungsnahe Versorgung in den Stadtteilen der Landeshauptstadt soll damit gewährleistet werden.

Eine Spielplatzflächenkonzeption regelt die Entwicklung, Sanierung und Instandhaltung dieser Anlagen. Verantwortlich dafür ist der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg. Bereits seit den 1980er Jahren ist die barrierefreie Zugänglichkeit öffentlicher Spielplätze gesetzlich in der DIN 18034 „Spielplätze und Freiräume zum Spielen“ verankert. Sie ist die Grundlage des Handelns der Stadtverwaltung.

Der inklusive Ansatz stellt jedoch ein relativ neues Feld in der Freiraumplanung dar. Leitgedanke dabei ist die Teilhabe eines jeden Menschen nach seinen individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Oberbürgermeisterin Simone Borris hob in ihrem Grußwort hervor, dass

„…dabei zu bedenken ist, dass jede Form von Integration auch im Kopf stattfinden muss. Integration ist keine Frage der Gestaltung oder des Baurechts allein, sondern der geistigen Einstellung und des sozialen Kontaktes der Nutzer dieser Flächen.“

Teilnehmende Fachtag "Barrierefreiheit auf Spielplätzen" im Rathaus Magdeburg
Magdeburgs OB Simone Borris zum Fachtag "Barrierefreiheit auf Spielplätzen"
Wandtafel mit der Aufschrift »Behinderte werden behindert«
Prof. Dr. Frauke Mingerzahn und Anja Stolakis zur Tagung im Ratssaal Magdeburg
Wandtafel mit der Frage, was die Lieblingsspielgeräte auf dem Spielplatz sind
Tanja Pasewald im Ratssaal zur Tagung Inklusion auf Magdeburger Spielplätzen

Inklusiv dank Bürgerbeteiligung

Fragestellungen waren unter anderem die Bedeutung von Inklusion auf Spielplätzen und welche rechtlichen Rahmenbedingungen es zu beachten gilt. Stefan Matz, Betriebsleiter Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe, erörterte beispielsweise seine Erfahrungen bezüglich barrierearmer Spielplatzplanungen beruhend auf Beteiligungsverfahren. Dazu hatte sein Fachbereich mit Hilfe bewegungspädagogischer Fachexpertisen den Spielplatz Käseglocke geplant und umgesetzt. Die Bedeutung des Fachtags für die Magdeburger Spielplatzgestaltung ordnete Stefan Matz wie folgt ein:

„Wenngleich die Spielplatzplanung in Magdeburg bereits seit Jahren auf einem sehr guten Weg ist, so gilt es doch auch aus den fachlichen Perspektiven zu lernen und neue Anregungen für die künftige Arbeit mitzunehmen. In diesem Sinne freuen wir uns immer über weiterführende Anregungen und einen konstruktiven Austausch, vor allem von und mit Menschen mit Beeinträchtigungen!“

Ein Ergebnis des Fachtages ist die geplante Fortsetzung generationsübergreifend Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern und Großeltern einzubeziehen. Die Arbeitsgruppe „Gemeinsam spielen“ plant in Kooperation mit der Stadtverwaltung weitere Aktionen auf öffentlichen Spielplätzen. Es sollen Anregungen, Hinweise, Wünsche und Kritiken aufgenommen und künftig berücksichtigt werden. Teilhabebarrieren müssen gemeinsam mit den Betroffenen ermittelt und ein Bewusstsein für die Problemlagen geschaffen werden. Ziel ist ein gemeinsames Spielen, Erleben und voneinander Lernen zu ermöglichen, um eine Chancengleichheit zu erreichen.

Wie geht es weiter?

Im Oktober wird voraussichtlich der zweite Aktions- und Maßnahmenplan für die Landeshauptstadt Magdeburg durch den Stadtrat verabschiedet. Dieser wurde in Umsetzung der Behindertenrechtskonvention Magdeburg nach intensiven Diskussionen erarbeitet. Bestandteil dieses Aktionsplanes ist die Maßnahme „Barrierefreie Spielplatze“. Hiernach soll unter Berücksichtigung der DIN 18034 „Spielplätze und Freiräume zum Spielen – Anforderungen für Planung, Bau und Betrieb“ die Gestaltung der Spielplätze so erfolgen, dass ein hoher Spielwert und Inklusion (alternativ: das gemeinsame Spielen aller Kinder) erreicht wird.

Arbeitsgruppe »Gemeinsam spielen in Magdeburg«

Die Arbeitsgruppe setzt sich wie folgt zusammen:

  • Kinderbeauftragte Katrin Thäger
  • Behindertenbeauftragte Tanja Pasewald
  • Örtliche Teilhabemanagerin Nicole Bertram
  • Beteiligungskoordinatorin Aliena-Sophia Mard
  • Beteiligungskoordinatorin Susanne Müller

Oberstes Ziel der Arbeitsgruppe ist es, ein gemeinsames Spielen, Erleben und voreinander Lernen aller Kindern und ihrer Familien bei Chancengleichheit zu erreichen. Eine enge Zusammenarbeit aller Agierenden und Beteiligten ist der Arbeitsgruppe dabei besonders wichtig. Darüber hinaus sind Hinweise der Bevölkerung ein wichtiger Bestandteil zum Gelingen:

  • Wie sieht ein „Spielplatz für alle“ aus?
  • Wo gibt es konkreten Handlungsbedarf und welche Spielplätze ermöglichen bereits ein inklusives Spielen in Magdeburg?

Kontakt zur Arbeitsgruppe

Bei Fragen oder Anregungen stehen alle Mitglieder der Arbeitsgruppe per E-Mail an gemeinsamspielen@stadt.magdeburg.de gern zur Verfügung. Darüberhinaus sind die Behindertenbeauftragte sowie die Kinderbeauftrage folgen erreichbar:

Behindertenbeauftragte

Frau Tanja Pasewald

Dezernat für Soziales, Jugend und Gesundheit

Alter Markt 6
Zimmer 043
39090 Magdeburg

Katrin Thäger

Kinderbeauftragte

Alter Markt 6
39104 Magdeburg