Theater Magdeburg zu den Autor:innenTheaterTagen eingeladen
Nach den Gastspielen seiner Inszenierung „Blutbuch“ beim Heidelberger Stückemarkt Ende April und beim Berliner Theatertreffen Anfang Mai werden Jan Friedrich und das Ensemble des Schauspielhauses Magdeburg bereits zum dritten Mal in diesem Jahr zu einem renommierten Theaterfestival im deutschsprachigen Raum eingeladen – diesmal mit der Tschechow-Überschreibung „Onkel Werner.“
Calle Fuhrs Rechercheabend „Monopoly – Eine Besteigung des deutschen Schuldenbergs“ entstand in Kooperation mit dem OSTEN-Festival in Bitterfeld-Wolfen und gastierte bereits am Berliner Ensemble.
Große Freude im Schauspielhaus
Clemens Leander von der Schauspielhausleitung zeigt sich begeistert über die Doppel-Einladung: „Wir freuen uns sehr, mit unserer Inszenierung von ONKEL WERNER die diesjährigen Autor:innentheatertage in Berlin eröffnen zu dürfen. Unser Dank und unsere Gratulation gelten dem künstlerischen Team um Jan Friedrich sowie den Mitarbeiter:innen des Theaters Magdeburg, die mit großer Sorgfalt kontinuierlich guter Arbeit an dieser Produktion gewirkt haben. Dass auch Calle Fuhrs hochaktuelles Recherchestück den Weg ins Festival gefunden hat, freut uns ebenfalls sehr!“.“
Renommiertes Festival
Die Autor:innenTheaterTage finden vom 11. bis 21. Juni 2025 am Deutschen Theater Berlin statt.
Das renommierte Festival, ursprünglich 1995 gegründet von Ulrich Khuon am Staatstheater Hannover, später am Thalia Theater Hamburg, wird seit dem Jahr 2010 vom Deutschen Theater Berlin ausgerichtet und widmet sich jährlich im Juni auf allen Bühnen des Hauses der theatralen Gegenwart. Wer wissen möchte, was neu ist und was wichtig wird, hat hier die Gelegenheit, die Tendenzen des aktuellen Uraufführungsjahrs zu erleben und mit den wichtigsten Dramatiker:innen des Festivaljahrs ins Gespräch zu kommen. Vor-, Nach- und Tischgespräche, Konzerte, Picknicks und Partys sorgen zehn Tage und zehn Nächte für Festivalstimmung. Für Verlage und Fachpublikum stellen die ATT eine Fachmesse dar. Für die Gastspielgruppen und -theater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind sie das Schaufenster zur Hauptstadt.
Das Stück "Onkel Werner"
Regisseur und Autor Jan Friedrich überschreibt einen Theaterklassiker: Gut Jahre nach Anton Tschechow schaut er in unsere Gegenwart. Aus „Onkel Wanja“ wird „Onkel Werner“ und aus dem russischen Landsitz eine schlecht laufende Pension in der ostdeutschen Provinz: Werner blickt verbittert auf sein „verpfuschtes Leben“, das er seiner Ex-Schwägerin, einer (gescheiterten) linken Politikerin, „geopfert“ hat. Diese sieht sich bei ihrer Rückkehr umgeben vom „Provinzmob“, dem sie so schnell wie möglich wieder entfliehen will. Es ist nur eine kleine Gruppe, die hier aufeinandertrifft und die beharrlich streitet, trinkt und schweigt, ohne sich näher zu kommen. Im Gegenteil: Entgleisung folgt auf Entgleisung. Aus enttäuschten Hoffnungen und politischen Kurzschlüssen entsteht ein explosives Gemisch. Hier ist er bereits angekommen, der ungeheuerliche Rechtsruck in unserer Gesellschaft.
Letzte Vorstellung in Magdeburg:
So., 18.5., 19.30 Uhr
Vorstellungen in Berlin:
Mi., 11., 19.30 Uhr, und Do., 12. Juni, 20 Uhr
Das Stück "Monopoly"
Deutschland braucht Geld. Brücken bröseln, Schulen gammeln, Schwimmbäder schimmeln – falls sie überhaupt noch offen sind. Die Deutsche Bahn benötigt einige Milliarden an Steuergeldern und unser Gesundheitssystem – Sie wissen es. Calle will seinen Beitrag für die Zukunft unseres Landes leisten: Er rechnet aus, wie viele Staatsschulden er persönlich haben müsste und will dieses Geld zurückzahlen. Denn je weniger Schulden der Staat hat, desto mehr kann dieser in Deutschlands Zukunft investieren! Schnell stellt Calle allerdings fest, dass das nicht so einfach ist. In der Kreissparkasse kann er seine Staatsschulden nicht begleichen. Bei Christian Lindner auch nicht. Als Calle dann erfährt, dass Staatsschulden gar nichts Schlechtes sein müssen, schwinden alle Gewissheiten. Auf seiner Reise trifft er Bänker:innen und Journalist:innen, spricht mit Ökonom:innen und Bademeister:innen. Was er dabei lernt, lässt ihn komplett neu auf Geldpolitik und Staatsinvestitionen blicken.
Vorstellung in Berlin:
Fr., 13.6.,