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Mit großem Interesse haben Besucherinnen und Besucher den ersten Tag der offenen Baustelle am 19. Juli an der Anna-Ebert-Brücke wahrgenommen. Das Magdeburger Tiefbauamt und das bauüberwachende Ingenieurbüro Bach+Bach haben über die aufwändigen Instandsetzungsarbeiten informiert und einen Einblick über die noch ausstehenden Arbeiten gegeben. Nach Abschluss aller Arbeiten soll die denkmalgeschützte Anna-Ebert-Brücke ihr ursprüngliches Erscheinungsbild erhalten.

Drei Kilometer Fuge und 2600 Bohrungen je Gewölbe

Besucherinnen und Besucher hatten die Möglichkeit, über die Baugerüste entlang der Brücke die Instandsetzungsarbeiten aus nächster Nähe zu sehen. Die 1882 erbaute Brücke ist denkmalgeschützt und erschwert durch ihre typischen Zierelemente die Restaurierung. Unter anderem werden fehlende oder beschädigte Steine ersetzt, Hohlräume versiegelt und oberflächennahe Fugen vollständig erneuert. Und das summiert sich: Die Brücke verfügt über elf Bögen, wovon jeder einzelne fast drei Kilometer Fuge aufweist. Hinzu kommen je Pfeiler nochmals 1,3 Kilometer Fuge. Auch die Bohrungen zur Versiegelung der Hohlräume sind mit 2.600 Bohrungen je Gewölbe und nochmals 900 in den Pfeilern beachtlich.

Tag der offenen Baustelle an der Anna-Ebert-Brücke
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© Landeshauptstadt Magdeburg
Statische Sicherung der Anna-Ebert-Brücke
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Arbeiten an der Anna-Ebert-Brücke
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Haiko Schepel erklärt den Besuchern die laufenden Arbeiten.
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Blick auf eines der instandgesetzten Gewölbe
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Baustellenführung entlang des Baugerüstes
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Bauzier an den Gewölben der Anna-Ebert-Brücke
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Blick unter den Gewölben Richtung Norden
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Baustellenführung an der Anna-Ebert-Brücke
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Blick auf die Überreste der alten Holzbrücke
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Besuchergruppe um Dr. Johannes Bach
Blick von der Brücke auf den Dom
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Tag der offenen Baustelle an der Anna-Ebert-Brücke
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Großes Interesse sorgt für weitere Termine

Dank des großen Interesses und der einmaligen Chance, die Brücke aus nächster Nähe und in ungewohnter Perspektive zu sehen, gibt es weitere Termine zur Besichtigung. Der zweite Termin am 2. August 2019 ist zwar bereits ausgebucht, doch für den Herbst kündigt das Tiefbauamt weitere Termine an.

Hintergrund der Instandsetzung

Das Hochwasser von 2013 hat schwere Schäden am Tragwerk der Brücke hinterlassen. Aufgrund des „statischen Totalschaden“ mussten zur Aufrechterhaltung des Verkehrs Sondermaßnahmen getroffen werden. Bereits seit Juli 2015 ist die Brücke für den Schwerverkehr gesperrt. Es dürfen nur noch Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von maximal 7,5 Tonnen die Brücke befahren. Für Straßenbahnen gilt ein Begegnungsverbot auf dem Bauwerk. Sie dürfen die Brücke nur mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von maximal 10 Kilometer pro Stunde überqueren, Kraftfahrzeuge haben eine Beschränkung von 30 Kilometer pro Stunde.

In einer ersten Bauphase im Jahr 2016 konnte mit der statischen Notsicherung der Gewölbe begonnen werden. Seit Juli 2017 laufen mit Beginn der zweiten Bauphase die Arbeiten an dem restlichen Bauwerk. Auch nach Abschluss dieser Arbeiten bleiben die Verkehrseinschränkungen bestehen.

Erst mit Fertigstellung des Ersatzneubaus Strombrückenzug kann die Oberseite der Brücke instandgesetzt und abgedichtet werden. Das ist notwendig, da sonst die Dauerhaftigkeit der derzeit laufenden Arbeiten nicht gewährleistet ist. In diesem Zusammenhang ist auch die Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes der Anna-Ebert-Brücke vorgesehen.

19.07.2019