Lebenspraktische Übungen nach Maria Montessori
Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Übungen?
Lebenspraktische Übungen umfassen alltägliche Tätigkeiten wie das alleinige An- und Ausziehen, das Schuheputzen, das Knöpfeschließen aber auch das Eingießen von Wasser in ein Glas. Die Kinder lernen durch ihr eigenes Handeln. „Hilf mir, es selbst zu tun“ - Dieser bekannte Leitspruch bringt das pädagogische Konzept auf den Punkt. Die Kinder sollen nicht belehrt, sondern auf ihrem Weg begleitet werden. Es verfolgt das Ziel, die eigene Unabhängigkeit zu entdecken und zu festigen.
Die Materialien, mit denen diese Übungen durchgeführt werden, sind kindgerecht gestaltet. Die Übungen finden sich auf einem vorbereiteten Tablett wieder. Wichtig ist, dass alle Tätigkeiten einen erkennbaren Sinn haben und ein klares Ziel verfolgen. Die Kinder erfahren so unmittelbare Ergebnisse ihres Tuns. Diese Erfahrungen stärken nicht nur motorische Fähigkeiten, sondern fördern auch die sozial emotionale Entwicklung. Kinder, die gelernt haben, sich selbstständig anzuziehen und für Ordnung in ihrer Umgebung zu sorgen, treten erfahrungsgemäß mit größerem Selbstvertrauen auf. Sie fühlen sich kompetent und anerkannt und dies ist ein entscheidender Faktor für ihre Persönlichkeitsentwicklung.
Solche lebenspraktischen Übungen müssen aber nicht zwangsläufig auf einem vorgefertigten Tablett angerichtet werden, sondern lassen sich auch einfach in den Alltag zu Hause integrieren. Kinder streben täglich nach Selbstständigkeit und werden nur allzu gern selbst im Haushalt aktiv. Sie helfen beispielsweise gern bei der Zubereitung von Mahlzeiten, beim Abwaschen oder Abtrocknen, beim Tischdecken oder bei der Gartenarbeit.