Gewerbe / Dienstleistung / Einzelhandel
Historische Industrie- und Gewerbegebiete und ihre heutige Nutzung
Der geschichtliche Ablauf der rasanten industriellen und gewerblichen Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert in Buckau ist im Kapitel Nutzungsstruktur beschrieben. Durch Expansion und Fusionen der Maschinenbaufabriken entstanden Industriequartiere, die große Flächen Buckaus einnahmen und die dichte Wohnbebauung im Kernbereich umlagerten. Die historischen Industrie- und Gewerbequartiere werden nachfolgend näher betrachtet. Dabei werden die bedeutenden Maschinenbaubetriebe in ihrer strukturellen Entwicklung bis zur Wende beschrieben sowie die heutigen Nutzungen und der Gebäudebestand dargestellt.
Die Maschinenbaubetriebe, die für die deutsche Aufrüstung bedeutend waren, wurden im II. Weltkrieg zur Zielscheibe der alliierten Luftangriffe. Hierunter fielen auch in Buckau ansässige Betriebe. Nach Übergabe an die Sowjetarmee erfolgte ihre vorläufige Umwandlung in Sowjetische Aktiengesellschaften. In den 50er Jahren gingen diese in das Volkseigentum der DDR über. Nach schrittweisem Aufbau setzte wieder die Produktion ein. Da die traditionellen Handelswege zwischen West- und Mitteldeutschland auseinandergebrochen waren, setzte die neue politische Führung auf eine wirtschaftliche Neuorientierung nach Osten. Magdeburg wurde zum Zentrum des Schwermaschinen- und Chemieanlagenbaus sowie zum Umschlagplatz für den Binnenhandel in der DDR. Mit dem Wegbrechen der Absatzmärkte nach der politischen Wende konnten die Betriebe nicht fortbestehen. Da adäquate Nachnutzungen der Industriebetriebe auf Grund der stark vernachlässigten Bausubstanz, der vielfach kontaminierten Böden und der Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahre nur in geringem Umfang realisiert werden konnten, liegt ein großer Teil der ehemaligen Gewerbeflächen brach. Hier finden sich jedoch bedeutende Zeugnisse der Industriearchitektur, die als Baudenkmale zu erhalten sind.