Inhalt

Leitbilder für den Rahmenplan

Die städtebaulichen Leitbilder für das Sanierungsgebiet

Der begonnene Umstrukturierungsprozess in Buckau von einem  Standort mit traditionellem Nebeneinander von Industrie, Gewerbe und Wohnen bekommt durch die gesamtstädtische Entwicklung (Bevölkerungsrückgang, Leerstandssituation) eine neue Dynamik. Wohnen und Gewerbestandorte sind nur noch in attraktiven Lagen nachgefragt. Nur wenn es gelingt, dass Buckau als interessanter Wohn- und Gewerbestandort von der Bevölkerung Magdeburgs wahrgenommen wird, kann der gewollte Erneuerungsprozess gelingen. Die Entwicklung an der Elbe hat günstige Voraussetzungen geschaffen – jetzt ist Attraktivität im Kernbereich von Buckau zu sichern.

Die städtebaulichen Leitbilder für das Sanierungsgebiet müssen in diesem Sinne auf der Grundlage der durchgeführten Bestandsanalyse fortgeschrieben werden. Dabei muss sich die Planung mit der gesamtstädtischen Bevölkerungsentwicklung ernsthaft auseinander setzen. Für die weitere Sanierung ergeben sich somit die auf den folgenden Seiten in den Plänen und Texten beschriebenen Leitbilder.

Leitbild Wohnen

Der bereits begonnene Prozess der Entmischung von Wohnen und wohnunverträglichem Gewerbe innerhalb der Quartiere soll zur Verbesserung der Wohnqualität konsequent fortgeführt werden. Die in Buckau vorhandene traditionelle Mischung von Wohnen und Arbeiten soll dabei nicht grundsätzlich aufgegeben werden. Wohnen und Gewerbe sollen vielmehr weitgehend eigenen Quartieren zugeordnet werden. Stadtbildprägende, historisch bedeutsame Wohngebäude sollen erhalten und modernisiert werden. Aufgrund der negativen Einwohnerentwicklung werden Hinterund Seitenhäuser nicht mehr erhalten. Aus demselben Grund soll der Ausbau von Dächern und die Modernisierung von Dachwohnungen restriktiv behandelt werden. Das Wohnumfeld soll durch Maßnahmen im öffentlichen Raum, wie die Gestaltung der Straßen- und Platzräume oder der „Grünen Mitte“, und durch Förderung privater Maßnahmen in den Blockinnenbereichen verbessert werden.

Die soziale Durchmischung wird durch Förderung unterschiedlicher Wohnformen unterstützt. Dabei wird die Eigentumsbildung durch Modernisierung oder Neubaumaßnahmen an ausgewählten Standorten gefördert. Die Entwicklung von attraktiven Wohnbauflächen im Elbuferbereich soll weitergeführt werden.

Leitbild soziale Infrastruktur

Vorhandene städtische soziale Einrichtungen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, werden erhalten und bedarfsgerecht ergänzt.

Die für Buckau typische Vielfalt sozialer Einrichtungen in freier Trägerschaft bleibt erhalten, dabei sollen verträgliche Zwischennutzungen und Vernetzungsmöglichkeiten mit benachbarten Stadtgebieten ausgenutzt werden, auch die Übernahme von gesamtstädtischen Aufgaben ist möglich.

Vorhandene Sport- und Freizeiteinrichtungen sollen erhalten und bedarfsgerecht ergänzt werden. Das Angebot an Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche soll unter Förderung privater Initiativen verbessert werden.

Leitbild Gewerbe/Dienstleistung/Einzelhandel

Die für Buckau typische traditionelle Mischung von Wohnen und Kleingewerbe soll beibehalten werden. Der begonnene Umstrukturierungsprozess zur Entflechtung von Wohngebieten und großflächigen Industrieund Gewerbegebieten soll gefördert werden. Für den Erhalt bestehender und zur Förderung der Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe werden optimale Standortbedingungen entlang der Bahnlinie geschaffen.

Zur Belebung der Mitte Buckaus sollen ausdrücklich Läden und Handwerksbetriebe an der Schönebecker Straße, im „Engpass“ und um den Thiemplatz gestärkt werden. Die Reaktivierung leerstehender Ladenzonen unter Berücksichtigung der besonderen Rolle des „Engpasses“ als Identifikationsort ist vorrangiges Sanierungsziel.

Leitbild Stadtbild

Der historische Gebäudebestand, auch wenn er in großen Teilen nicht mehr vorhanden ist, prägt die Unverwechselbarkeit des Stadtbildes. Stadtbildprägende Gebäude sind daher zu erhalten, zu sichern und zu modernisieren. Noch vorhandene historische Raumstrukturen sind zu erhalten und durch einzelne Neubaumaßnahmen zur Schließung besonders wichtiger Raumkanten an ausgewählten Standorten zu ergänzen. Vorhandene urbane Straßen- und Platzräume sind durch gestalterische Maßnahmen aufzuwerten. Brachliegende Flächen sind als Bestandteil einer Gesamtkonzeption (z.B. „Grüne Mitte“), aber auch kurzfristig in Zwischenlösungen zu gestalten.

Leitbild Kultur /Denkmalpflege

Das Kulturangebot für die Buckauer soll unter Ausnutzung der Flächenpotentiale vorhandener Einrichtungen erweitert werden. Um die historische Rolle Buckaus im gesamtstädtischen Stadtgefüge herauszustellen und um ein positives Image zu fördern, soll verstärkt an die herausragenden technischen und kulturellen Errungenschaften früherer Epochen erinnert werden. Die Kulturdenkmale sind zu erhalten, zu sichern und zu modernisieren. Insbesondere für die denkmalgeschützten Industriebauten sind Nutzungsformen zu finden, die ihren Erhalt und ihren Zeugniswert sicherstellen.

Leitbild Freiraum

Die Imagebildung „Junges Buckau im Grünen“ trägt in sich die Verpflichtung, vorhandenen Grünbestand zu erhalten, zu pflegen und zu ergänzen. Miteinander vernetzte Grünbereiche mit unterschiedlicher Qualität sollen insbesondere im Zusammenhang mit der „Grünen Mitte“ entstehen. Das Wohnumfeld wird dabei durch gestaltete öffentliche Freiräume als Kommunikationsbereiche aufgewertet. Private Initiativen zur Gestaltung von Hausgärten und der Blockinnenbereiche sollen gefördert werden. Der Elbuferbereich soll weiter gestaltet und mit den Grünflächen im Kernbereich verknüpft werden. Vorhandene Altlasten sind zu beseitigen.

Leitbild Verkehr

Auf der Grundlage des gesamtstädtischen Verkehrskonzeptes sind die Verkehrsströme neu zu ordnen, sodass es zu einer Entflechtung des Durchgangs-, des Lieferund des Anliegerverkehrs kommt. Das Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer ist zu vervollständigen und soll den Kernbereich mit dem Erlebnisraum Elbufer verbinden. Durch die Umgestaltung der Straßenräume mit funktionalen und gestalterischen Mängeln sollen Wohnqualität und Stadtbild verbessert werden. Die Stellplatzsituation ist durch die Schaffung von Parkplätzen für Anwohner, Gewerbe- und Kultureinrichtungen unter Ausnutzung geeigneter Flächenpotentiale zu ordnen.

Der Rahmenplan

Aus den im Arbeitskreis diskutierten Leitbildern wurde der Rahmenplan entwickelt. Der Rahmenplan setzt sich aus den folgenden drei Teilplänen zusammen:

Rahmenplan »Zielkonzept Bau- und Nutzungsstruktur«

Der Rahmenplan trifft Aussagen zu Nutzungsbereichen und Nutzungsschwerpunkten und legt die Maßnahmen zur Realisierung der Leitbilder

  • Wohnen
  • Soziale Infrastruktur
  • Gewerbe, Dienstleistung, Einzelhandel

fest.

Rahmenplan »Zielkonzept Stadtgestalt«

Der Rahmenplan trifft Festlegungen zum Schutz des historischen und stadtbildprägenden Gebäudebestandes und seiner strukturellen Ergänzung. Zusätzlich trifft er Aussagen zum Erhalt und zur Ergänzung des innerstädtischen Grüns und legt die Maßnahmen zur Realisierung der Leitbilder

  • Stadtbild
  • Kultur, Denkmalpflege
  • Freiraum

fest.

Rahmenplan »Zielkonzept Verkehr«

Der Rahmenplan trifft städtebauliche Aussagen zum fließenden und ruhenden Verkehr und legt die Maßnahmen zur Realisierung des Leitbildes

  • Verkehr

fest.

Alle Maßnahmen dienen der Verbesserung der Wohn- und Gewerbesituation und des Stadtteilimages. Einige Maßnahmen sind daher mehreren Leitbildern zuzuordnen.

zurück