Arbeiten können wie geplant beendet werden
Neben den zahlreichen Querverspannungen – 12 je Gewölbebogen – wurden an den insgesamt elf Kunststeingewölben sämtliche Fugen und unzählige Klinker erneuert. Jedes einzelne Gewölbe weist fast drei Kilometer an Fugen auf. Zum Verfüllen von Hohlräumen und Rissen wurden sogenannte Rasterinjektionen, durchgeführt – 2.600 je Gewölbe.
Die statische Sicherung der 1882 erbauten und denkmalgeschützten Brücke ist damit abgeschlossen. Ungeachtet dessen werden die Arbeiten an den Nebenbauteilen, an den Pfeilern und an der Bauzier noch bis voraussichtlich Ende 2020 dauern. Diese Arbeiten beinhalten weitere Rasterinjektionen, Fugenerneuerungen oder den Austausch von Steinen an den Pfeilerschäften und Gewölbestirnringen. Allein je Pfeiler kommen weitere 1,3 Kilometer an Fugen und 900 Bohrungen hinzu.
Zudem wird die funktionale bzw. normale Bauzier rekonstruiert und saniert. Die Pfeilervorköpfe erhalten eine Bleiabdeckung, die Winkel-Stützwand auf der Nord-West-Seite wird gesichert, die kombinierten Fahrleitungs- und Straßenbeleuchtungsmasten sowie deren Fundamente werden erneuert, ebenso wie die Fahrleitungsanlage.
Einschränkungen bleiben bis zur Strombrückenverlängerung
Die gegenwärtigen Einschränkungen im Straßenverkehr, wie das Begegnungsverbot von Straßenbahnen und deren Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 Kilometer pro Stunde sowie 30 Kilometer pro Stunde für den Kfz-Verkehr und die Sperrung für den Kfz-Verkehr über 7,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse bleiben bestehen. Auch der vorhandene hölzerne Fuß- und Radwegsteg unter der Brücke bleibt vorerst geschlossen.
Erst wenn der zurzeit noch über die Anna-Ebert-Brücke laufende Verkehr auf der neuen Strombrückenverlängerung rollt, kann die Oberseite des denkmalgeschützten Bauwerks bearbeitet und das ursprüngliche Erscheinungsbild wiederhergestellt werden.
Der Baustellenabschnitt in der Straße Am Winterhafen kann in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel von Fußgängern und Radfahrern passiert werden.
Am Abend des 19. Dezember bis einschließlich 6. Januar steht damit ein weiterer Zugang in den Stadtpark zur Verfügung. Grund ist die Weihnachtspause bei der Suche nach Kampfmitteln in dem dortigen Bereich. Für den Kfz-Verkehr ist dieser Straßenabschnitt aber weiterhin gesperrt.
Hintergrund der Instandsetzung
Das Hochwasser von 2013 hat schwere Schäden am Tragwerk der Brücke hinterlassen. Aufgrund des „statischen Totalschadens“ mussten zur Aufrechterhaltung des Verkehrs Sondermaßnahmen getroffen werden. Bereits seit Juli 2015 ist die Brücke für den Schwerverkehr gesperrt. Es dürfen nur noch Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von maximal 7,5 Tonnen die Brücke befahren. Für Straßenbahnen gilt ein Begegnungsverbot auf dem Bauwerk. Sie dürfen die Brücke nur mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von maximal 10 Kilometer pro Stunde überqueren, Kraftfahrzeuge haben eine Beschränkung von 30 Kilometer pro Stunde.
In einer ersten Bauphase im Jahr 2016 konnte mit der statischen Notsicherung der Gewölbe begonnen werden. Seit Juli 2017 laufen mit Beginn der zweiten Bauphase die Arbeiten an dem restlichen Bauwerk. Auch nach Abschluss dieser Arbeiten bleiben die Verkehrseinschränkungen bestehen.
Erst mit Fertigstellung des Ersatzneubaus Strombrückenzug kann die Oberseite der Brücke instandgesetzt und abgedichtet werden. Das ist notwendig, da sonst die Dauerhaftigkeit der derzeit laufenden Arbeiten nicht gewährleistet ist. In diesem Zusammenhang ist auch die Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes der Anna-Ebert-Brücke vorgesehen.