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Abfallvermeidung im Alltag

Bereits durch kleine Anpassungen im täglichen Leben kann das Abfallaufkommen reduziert werden. Eine entscheidende Rolle spielt beispielsweise der Einkauf. Bereits hier wird durch die Wahl des Produktes bzw. die Entscheidung, ob ein Produkt tatsächlich benötigt wird, die Grundlage für das spätere Abfallaufkommen gelegt. Wie lässt sich Abfall also vermeiden? Hier einige Tipps, die auch dazu beitragen können, Ihren Geldbeutel zu schonen.

Abfallvermeidung - Zero Waste © AdobeStock_maglara

Tipps für den Einkauf

1. Produkte mit wenig Verpackung bevorzugen.

  • Unverpacktes Obst und Gemüse einkaufen
  • Wenn es nicht ohne geht, Papierverpackungen nutzen.
  • Vermeidung von Produkten, die viele kleine, einzeln verpackte Portionen enthalten (Mehrfachverpackungen)
  • Nutzen Sie ihre eigenen Behältnisse, z. B. in Unverpacktläden, aber auch andere Händler bieten die Möglichkeit an, eigene Behältnisse zu befüllen.
  • Verpackungen aus einem Material nutzen. Verpackungen, die aus mehreren Materialien bestehen, lassen sich nur schwer oder gar nicht recyceln.

2. Mehrwegverpackungen nutzen

  • Viele Getränke werden auch in Mehrwegflaschen angeboten. Glasflaschen können bis zu 50-mal und Kunststoffflaschen bis zu 20-mal wiederverwendet werden und sparen damit eben so viele Einwegprodukte.
  • Leitungswasser statt Flaschen schleppen, das ist günstiger und spart 100 % Kunststoff ein.

3. Tragetaschen und Beutel verwenden

  • Stoffbeutel aus Jute oder Baumwolle nutzen
  • Auch stabile Kunststofftaschen sind ok, sofern sie möglichst häufig wiederverwendet werden.
  • Stabile Kartons oder Einkaufskisten zum Transport verwenden

4. Die richtigen Mengen einkaufen

  • Nur so viel kaufen, wie tatsächlich benötigt wird.
  • Großpackungen sind zwar manchmal günstiger, bleibt jedoch die Hälfte über, entsteht unnötig Abfall und man zahlt drauf.

5. Richtig lagern

  • Insbesondere bei Lebensmitteln ist es wichtig, die richtigen Lagerbedingungen einzuhalten.
  • Beachten Sie die Hinweise auf den Produkten, so halten sie sich am längsten und werden verbraucht, bevor sie zu Abfall werden.

6. Auf Produkte aus Recyclingmaterialien achten

  • Manche Produkte werden vollständig oder zumindest zu einem großen Teil aus Recyclingmaterialien hergestellt.
  • Achten Sie beim Einkauf auf entsprechende Hinweise (z. B. Blauer Engel).
  • Dies betrifft die Produkte (Recyclingpapier, Produkte aus Kunststoff) aber auch die Verpackungen.

Lebensmittel to-go

1. Eigene Lunchbox packen

  • Für Schule, Arbeit oder Ausflüge packen Sie sich einfach Ihr eigenes Paket zusammen.
  • Nutzen Sie dazu Behältnisse aus Metall oder stabilem, langlebigem Kunststoff.
  • Verzichten Sie möglichst auf Alufolie. Zum Verpacken eignen sich auch dünne Papiertüten oder Wachspapier.
  • Wachspapier ist abwaschbar und kann mehrfach verwendet werden.

2. Mehrwegbehältnisse nutzen

  • Anbieter, die Lebensmittel zum Außerhausverzehr anbieten, sind seit Januar 2023 verpflichtet, alternativ zu Einwegprodukten auch Mehrwegverpackungen (gegen Pfand) anzubieten.
  • Entscheiden Sie sich also bei Ihrem nächsten spontanen Coffee-to-go doch einfach für einen Mehrwegbecher.
  • Wer Kaffee regelmäßig unterwegs trinkt, für den lohnt es sich vielleicht auch, einen eigenen Becher dabeizuhaben.

Alt aber noch gut

1. Altkleider weitergeben

  • Alte, aber noch gut erhaltene Kleidung in Altkleidercontainer werfen. Die Container stehen zusammen mit den Glascontainern im Stadtgebiet, die Standorte können Sie dieser Karte entnehmen.
  • Kinder wachsen schnell aus den Sachen raus. Nutzen Sie Kleiderkreisel (online oder vor Ort), um die zu klein gewordenen Sachen zu tauschen oder weiterzugeben.
  • Außerdem besteht die Möglichkeit, bei bestimmten Anbietern Kleidung für Kleinkinder für die benötigte Zeit zu mieten, so kann sie nach Gebrauch einfach wieder zurückgeschickt und weitergenutzt werden.
  • Verzichten Sie auf kurzlebige Mode (Fast Fashion). Diese Kleidungsstücke sind auch nicht mehr für die Altkleidersammlung geeignet.

2. Überflüssige Haushaltsgegenstände verschenken oder verkaufen

  • Verschenken Sie nicht mehr Benötigtes an Freunde und Bekannte.
  • bringen Sie es zum Gratisflohmarkt oder bieten es in der Gratisbörse an
  • Vieles lässt sich auch noch auf dem Flohmarkt oder auf Onlinebörsen verkaufen.

3. Gebrauchtem Mobiliar und Haushaltsgeräten ein zweites Leben schenken

Werden Möbel nicht mehr benötigt, ist der erste Gedanke meist die Sperrmüllabholung. Häufig werden sie aber nicht weggeworfen, weil sie kaputt sind, sondern durch etwas Neues ersetzt wurden.

  • Fragen Sie doch vor der Entsorgung bei gemeinnützigen Einrichtungen wie dem AQB, dem Soziale Mitte e. V. oder der GISE an, ob sie noch etwas davon benötigen können.
  • Ansonsten bieten sich hier ebenfalls Online-Anzeigen-Portale wie die Gratisbörse an, um vielleicht einen neuen Eigentümer zu finden.

Reparieren statt entsorgen!

Viele Defekte lassen sich ohne großen Aufwand selber oder durch Fachfirmen reparieren.

Egal ob Kleidung, Möbel oder Elektrogeräte nicht jeder Defekt ist gleich ein Grund zum Wertstoffhof zu fahren. Vieles kann repariert werden und das zumeist sogar günstiger als ein Neukauf. Was sich nicht selber in Ordnung bringen lässt, kann häufig durch eine Fachfirma oder bei einem Besuch im Repair-Café wieder instand gesetzt werden.

Auf der Internetseite repaircafe.org finden Sie Repair-Cafés in Ihrer Nähe.
Die Webseite deutschland-repariert.de hilft mit Tipps, wenn man die Reparatur selber vornehmen möchte. Wenn es doch etwas komplizierter wird, bietet sie außerdem eine Übersicht über Reparaturbetriebe in der Nähe.

Etwas "Neues" muss her - oder doch nicht?

Muss es wirklich etwas "Neues" sein?

  • Beim Einkauf im Second-Hand-Laden, auf dem Flohmarkt oder in Onlinebörsen finden sich häufig die gesuchten Dinge. Somit muss keine Neuware produziert werden und gleichzeitig lässt sich eine Menge Geld sparen.
  • Manchmal ist nicht mal der Kauf notwendig. Dinge, die nur selten oder einmalig benötigt werden, lassen sich einfach leihen oder mieten und stehen nach Gebrauch dem nächsten Nutzer zur Verfügung.
  • Achten Sie beim Erwerb eines neuwertigen Produktes darauf, dass es möglichst langlebig ist. Das ist zunächst zwar meist etwas teurer, was durch die längere Nutzungszeit aber ausgeglichen wird.

Lebensmittel wertschätzen

Hier heißt das Motto: "Teller statt Tonne!"

Mit der richtigen Planung lässt sich ein Großteil der Lebensmittelabfälle im Haushalt vermeiden.

Beim Kochen sind dennoch einige Reste übrig geblieben?  Zeit, kreativ zu werden! Mit der “Zu gut für die Tonne!“ - App bietet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine einfache Unterstützung, passende Rezepte zu finden. Einfach bis zu drei Zutaten angeben und sich passende Rezepte anzeigen lassen.