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Kraftstoffe und ihre Alternativen

Bei der Hälfte aller Autofahrten werden Wege bis zu 5 km zurückgelegt, bei einem Viertel sogar nur 2 km. Eine gesunde und sparsame Alternative sind hier zu-Fuß-Gehen und Radfahren. Auch die Nutzung der Angebote von Bus und Bahn helfen, Geld, Stress und Abgase sparen.

Sofern ein Umsteigen auf umweltfreundliche Alternativen nicht umsetzbar ist, sollte der verbleibende Kfz-Verkehr möglichst verträglich und emissionsarm abgewickelt werden. Kraftstoffsparen beginnt bereits beim Autokauf. Entscheidungskriterien sollten ein geringer Kraftstoffverbrauch und geringer CO2-Ausstoß sein.
 
Der Kraftstoffverbrauch kann zusätzlich durch eine effiziente Fahrweise sowie bewusste kleinere Maßnahmen reduziert werden.

  • starkes Beschleunigen und abruptes Bremsen vermeiden,
  • frühzeitig und richtig schalten,
  • Motorbremsung in Rollphasen nutzen,
  •  hohe Geschwindigkeiten vermeiden (den geringsten Verbrauch haben die meisten Autos bei rund 50 bis 70 km/h im höchsten Gang)
  • Stromverbraucher wie Klimaanlage und Heckscheibenheizung nur bei Bedarf einschalten,
  • bei längerem Anhalten den Motor abstellen
  • regelmäßig den Reifendruck kontrollieren
  • Dachträger nur bei Bedarf verwenden
  • regelmäßige Fahrzeugwartung

Alternative Kraftstoffe

Es gibt zahlreiche alternative Kraftstoffe, die umweltfreundlich sind und zum Teil auch deutliche Kosteneinsparungen gegenüber Benzin und Diesel bringen.
 
Biokraftstoffe
Biokraftstoffe sind Kraftstoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Raps, Sonnenblumen, Zuckerrüben, Weizen, Mais oder Gräsern gewonnen werden. Sie können im Wesentlichen wie fossile Kraftstoffe in konventionellen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden. Unter die Bezeichnung Biokraftstoffe fallen Biodiesel, Pflanzenöl, Superethanol und Biogas.
Die direkten Emissionen bei der Verbrennung von Biokraftstoffen werden als null angesehen: Bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanze während des Wachstums der Atmosphäre durch Photosynthese entzogen hat. Ist die Menge des aufgenommenen CO2 gleich der später freigesetzten CO2-Menge, befindet sich das System im Gleichgewicht. Betrachtet man aber auch die „indirekten“ Emissionen, die bei den Vorarbeiten und der Produktion der Biokraftstoffe entstehen – etwa bei der Bearbeitung der Böden und beim Transport der Biomasse – ändert sich die Bilanz. Wichtig ist daher, dass für die gesamte Produktionskette von Biokraftstoffen inkl. ihrer Ausgangsrohstoffe darauf geachtet wird, möglichst wenig Umweltbelastungen und Treibhausgase zu verursachen.
 
Erdgas
Erdgasfahrzeuge verursachen bis 25 % weniger CO2 als mit Benzin betriebene. Mit reinem Bio-Erdgas sinkt der CO2-Ausstoß sogar um bis 97 %. Im Vergleich zu Diesel entstehen rund 95 % weniger Stickoxide. Feinstaub wird nahezu gar nicht emittiert.

Erdgas ist ein fossiler Energieträger. Das ungiftige und geruchlose Gasgemisch besteht zu etwa 97% aus Methan. Der hohe Methan-Anteil bringt mit sich, dass Erdgas von allen fossilen Energieträgern den geringsten Kohlenstoffgehalt und den höchsten Wasserstoffgehalt aufweist. Der hohe Wasserstoffanteil bewirkt, dass Erdgas bei der Verbrennung nicht nur besonders hohe Energien freisetzt, sondern sich auch im Vergleich mit Erdöl als umweltfreundlichere Energieform erweist.
 
Bei Erdgasfahrzeugen wird zwischen monovalentem und bivalentem Antrieb unterschieden. Monovalente Fahrzeuge haben nur einen Tank für Erdgas und verfügen über keinen Not-Benzintank. Dadurch kann der Motor für die Verbrennung von Erdgas optimiert werden. Dies führt zu einem erheblich geringeren Kraftstoffverbrauch und zu geringeren Schadstoffemissionen gegenüber konventionellen Benzin- und Dieselmotoren. Bivalente Fahrzeuge verfügen sowohl über einen Erdgastank als auch einen Benzintank. Der Motor ist dabei nicht für den Betrieb mit Erdgas optimiert. Allerdings erhöhen sich die Reichweiten aufgrund des Benzintanks maßgeblich. Neben den zahlreichen serienmäßigen Erdgasfahrzeugen kann nahezu jedes Benzinauto auf Erdgasantrieb umgerüstet werden. 

Durch die hohen Standards haben alle serienmäßigen Erdgasfahrzeuge freie Fahrt in den Umweltzonen. Sie erfüllen nicht nur die Euro-5-Normen, die ab 2011 noch niedrigere Grenzwerte für Stickoxide und Rußpartikel festlegt. Selbst die noch strengeren Richtlinien der Euro-6-Norm, die ab 2015 vor allem für Dieselfahrzeuge eine große Herausforderung darstellt, sind für einen modernen Erdgasantrieb kein Problem.


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Erdgastankstellen

Dank eines ausgereiften Systems mit genormten Zapf- und Füllstutzen ist der Tankvorgang sicher und einfach. Er dauert genauso lang wie beim Benzin- oder Dieseltanken. Besonders angenehm ist, dass beim Erdgastanken keine giftigen Dämpfe entweichen können. Gegenwärtig stehen rund 900 Erdgastankstellen zur Verfügung – 85 % davon bereits als öffentliche Marken-Tankstellen.

Tankstellenübersicht

Umweltzonen - warum gibt es sie?

Umweltzonen sind räumlich begrenzte Gebiete, in denen nach festgelegten Zeitpunkten nur noch Kraftfahrzeuge (LKW und PKW) fahren dürfen, die bestimmte Abgasstandardwerte einhalten. Diese Kraftfahrzeuge müssen mit der entsprechenden Plakette gekennzeichnet sein. Fahrzeuge ohne zulässige Plakettenkennzeichnung dürfen grundsätzlich nicht mehr in die Umweltzone einfahren.
Die insbesondere in Ballungsräumen und Gebieten mit hoher Verkehrsdichte häufigen und regelmäßigen Überschreitungen der EU-Luftqualitätsgrenzwerte für Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid NO2 stellen für den Menschen ein Gesundheitsrisiko dar. Wesentlicher Verursacher ist dabei der motorisierte Straßenverkehr. Mit der Einführung von Umweltzonen sollen die verkehrsbedingten Emissionen verringert und damit dauerhaft zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung beitragen.

Weiterführende Infos im Digitalen Rathaus


Foto: Gisela Peter, Pixelio