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Klimawandelfolgen und Klimaanpassung

Zuerst muss eine umfangreiche Grundlagenarbeit geleistet werden, wobei die Rahmenbedingungen geklärt, Ziele formuliert und Organisationsstrukturen geschaffen werden.

Dann wird eine Abschätzung der Klimaänderungen und ihrer Auswirkungen unternommen, die mit einer Analyse des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstandes zu den unterschiedlichen Aspekten des anthropogen verursachten Klimawandels einhergehen muss.

Darauf baut eine Bewertung und Abschätzung der Klimawandel-Betroffenheit auf. Dazu gehören beispielsweise das Erstellen einer Studie zur Ermittlung der Verwundbarkeit von sozioökonomischen und ökologischen Systemen durch Klimaänderungen, das Abschätzen der Konsequenzen sowie das Entwickeln von Szenarien. Letztendlich kann eine Evaluierung realistischer Vermeidungs- oder Anpassungsstrategien erfolgen.

Vermeidungsmaßnahmen und Anpassungsmaßnahmen

Grundsätzlich kann zwischen Vermeidungsmaßnahmen und Anpassungsmaßnahmen unterschieden werden. Zu den Vermeidungsmaßnahmen zählen vorrangig die Klimaschutzmaßnahmen zur Verringerung der Emissionen von Treibhausgasen.

Die folgenden Maßnahmen dienen der Vorbeugung, Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der Stärkung der Anpassungsfähigkeit.

  • technologische Maßnahmen (z. B. Minderung der Treibhausgasemissionen, effiziente Energienutzung, Nutzung kohlenstoffärmerer und -freier Energiequellen, Ausbau erneuerbarer Energien, Bauwerke zum Küstenschutz, nachhaltige Produktion von Lebensmitteln)
  • Maßnahmen zu Verhaltensänderungen (z. B. ressourcenschonender Konsum, umweltschonendes Mobilitätsverhalten)
  • politische Maßnahmen (z. B. klimafreundliche Umgestaltung von Städten, Umbau der globalen Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme unter dem Prinzip der Nachhaltigkeit)

Anpassung an den Klimawandel auf internationaler Ebene

1988 wurde das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC; Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen), im Deutschen oft als Weltklimarat bezeichnet, gegründet, welches den Stand der wissenschaftlichen Forschung regelmäßig in Berichten, den IPCC Assessment Reports, für politische Entscheidungsträger zur Verfügung stellt. 1994 verpflichtete sich die weltweite Staatengemeinschaft unter der UN-Klimarahmenkonvention zur Ergreifung von Maßnahmen bezüglich einer Anpassung an den Klimawandel. Jährlich treffen sich die Mitglieder zu UN-Klimakonferenzen. Bei der UN-Klimakonferenz auf Bali 2007 war die Anpassung an den Klimawandel ein zentrales Thema, resultierend entstand der so genannte Bali-Aktionsplan.) Die Europäische Kommission integrierte das Thema Anpassung an den Klimawandel in die Fortschreibung des Europäischen Klimaänderungsprogramms (ECCP II). 2009 veröffentlichte sie das Weißbuch "Anpassung an den Klimawandel: Ein europäischer Aktionsrahmen“.

Anpassung an den Klimawandel auf nationaler Ebene

2008 beschloss das Bundeskabinett die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS), welche einen Rahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland schafft und eine Orientierung für andere Akteure bietet.

https://www.bmuv.de/klimaschutzanpassung

Anpassung an den Klimawandel auf Landesebene

2010 beschloss die Landesregierung Sachsen-Anhalt eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel und einen dazu gehörenden Aktionsplan. Im Jahre 2012 erfolgte eine Aktualisierung dieser Strategie. Im Jahr 2013 wurde die Strategie zur Anpassung an die Folgen des  Klimawandels aktualisiert und im Jahr 2019 fortgeschrieben. Diese Strategie wurde von der AG Klima des Landes erarbeitet. Im Jahr 2012 lag der erste Umsetzungsbericht zur Strategie vor. Im Dezember 2015 wurde der zweite Umsetzungsbericht von der Landesregierung bestätigt.

Am 29. März 2022 hat das Kabinett den dritten Umsetzungsbericht zur Strategie des Landes zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen. Dieser wurde durch die fach- und ressortübergreifende Arbeitsgruppe Klima Sachsen-Anhalt erarbeitet.

www.mwu.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/dritter Umsetzungsbericht (pdf)

Im vorliegenden dritten Umsetzungsbericht wird über die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des Klimawandels und der Klimafolgenanpassung berichtet. Zudem wird über Ergebnisse bezüglich der Umsetzung der Maßnahmen der Anpassungsstrategie in den einzelnen Sektoren informiert. Es zeigt sich, dass Sachsen-Anhalt mit der Anpassungsstrategie grundsätzlich auf dem richtigen Weg ist. Es gilt, die definierten Maßnahmen umzusetzen und in Anbetracht neuer, aktueller Entwicklungen und Erkenntnisse zukünftig fortzuentwickeln sowie durch neue Maßnahmen zu ergänzen.

Anpassung an den Klimawandel auf kommunaler Ebene

Spätestens seit 1993, mit dem Beitritt der Landeshauptstadt Magdeburg zum Klimabündnis europäischer Städte, betreibt die Stadt eine engagierte Klimaschutzpolitik. Mittlerweile wurden wesentliche Grundlagen, wie z. B. Sensibilisierung, Akteursvernetzung und Wissensbündelung, für eine systematische Auseinandersetzung mit den Klimafolgen und einer Anpassung an den Klimawandel erschaffen. 


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Weiterführende Links

IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change 
Earth League
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Umweltbundesamt
KomPass Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung
Climate Service Center Germany
Klimascout
 

Foto: Katharina Wieland Müller, Pixelio